Benutzer Thomas_Frost schrieb:
Selbstverständlich muss man Widerspruch einlegen. Wenn man nämlich mögliche Fristen versäumt, weil man denkt, das ginge einen ja nichts an, hat man am Ende eventuell verloren.
Nein, das ist Unsinn! Nicht bei einer Rechnung. Da kann man, wenn es sich um Betrug handelt, keine Fristen versäumen. Und vollstreckt werden kann auf Grundlage einer Rechnung auch nichts.
Auch wenn danach ein Brief vom Inkasso kommt, kann noch nichts vollstreckt werden.
Das einzige, ab dem man dann mal reagieren muss, ist ein gerichtlicher Mahnbescheid. Diesem muss man dann widersprechen, da er ansonsten vollstreckt werden kann. Widerspricht man dann dem Mahnbescheid, geht die Beweislast über auf den, der die Forderung gestellt hat, und der muss Belege für die Rechtmäßigkeit vorlegen. Und das kann er nicht, wenn das ganze ein Betrug war.
Bei jeder Fake-Rechnung direkt tätig werden, ist vollkommen falsch. Erstens teilt man dadurch den Betrügern direkt mit, dass die unrechtmäßig von dir gesammelten Daten offenbar korrekt sind, und gibt ihnen dann nur noch mehr Futter für künftige Betrügereien. Zweitens hätte ich einfach besseres zu tun, da würde man ja wahnsinnig. Je nachdem in welchem Leak die eigenen Daten im Netz gelandet sind, können ja schlimmstenfalls fast täglich solche Sachen in den Posteingang flattern.
Darum, Füße still halten, bis wirklich etwas Amtliches kommt, dann aber sofort reagieren! Das trauen sich die meisten Betrüger dann nämlich nicht mehr. Denn wenn sie einen gerichtlichen Mahnverfahren erwirken, müssen sie dafür a) ihre Identität preisgeben und b) stecken dann voll drin mit ihrer Behauptung und müssen bei Widerspruch die Hosen runter lassen. Und das gibt dann richtig Ärger für sie und wird teuer, wenn rauskommt, dass die Forderung unrechtmäßig war. Darum werden Betrüger es in der Regel nicht soweit eskalieren. Man will eben nur die leichten Opfer abfischen, die bei einer Rechnung gleich Panik kriegen.
Vor allem hat man von verfrühten Reaktionen gar nichts. Echte Betrüger würden dir auf deinen Widerspruch was husten, das ist Aufwand für dich, landet bei denen aber direkt in der Tonne. Wenn sie schon illegal handeln und sich nicht an Gesetze halten, werden sie sich auch nicht an irgendein Widerrufsrecht halten. Da ist das wirkungsvollste wirklich, die Eskalation abzuwarten. Denn vorher stecken sie mit keinem echten finanziellen Risiko drin, wenn sie damit jedoch ans Gericht gehen, schon.