Die Einkaufstour aus Arabien sollte uns auch interessieren

Die Saudis und nicht irgendeine Deckfirma, sondern stc höchst selbst kauft die größte Minderheitsbeteiligung an der Telefónica S.A., der Mutter und Hauptaktionär von Telefónica Deutschland.

Das ist nicht die erste Einkaufstour der Saudis in Europa. Anfang des Jahres kauften sie über eine Tochterfirma die Towercompany der United Group, einen Netzbetreiber in 3 südosteuropäischen Ländern.

Was wollen die mit Investments, die eigentlich an der Börse als nicht lukrativ bewertet werden? Nur ihr Geld beiseite legen, wenn das Öl mal nicht mehr sprudelt?

Kürzlich stockte E&, vielen besser bekannt als etisalat seine Beteiligung an der Vodafone Group auf knapp 15% auf. E& kommt aus der Konkurrenz Diktatur der UAE (VAE) und ist auch staatsnah. Sie sind auch an Vodacom in Afrika interessiert.

Jetzt könnte man sagen, was interessiert uns das alles? Nur sind das Staaten und verbundene Netzbetreiber, die wirklich nicht unsere Werte widerspiegeln. Wir schauen gebannt auf China, aber die sind noch harmlos gegen die Saudis oder Emiratis.

Viele kritischen Seiten sind dort geblockt, VoIP ist geblockt, um den Telkos Auslandsgespräche zuzuschanzen und diese werden über offizielle Apps gechannelt, um sie besser staatlich zu überwachen.

Besucher von Saudi-Arabien und der UAE kriegen gerne eine Überwachungsapp eingespielt, die es den Autoritäten jederzeit ermöglicht, den Touri zu lokalisieren, "damit er nicht verloren geht". Kauft er einen lokalen Tarif/SIM muss er eine Visitor Line kaufen mit integrierten Tracking.

Die freie Rede in Saudi-Arabien ist massiv eingeschränkt, Internet wird stark zensiert, VPNs werden versucht zu blockieren und missliebige Personen wie LGBT über Dating Apps und Fake Profile durch Triangulation lokalisiert und verhaftet. Wozu der Chef fähig ist bei Oppositionellen hat er ja gezeigt.

Uns sollte schon klar sein, wen wir da ins Boot holen. Vielleicht sind diese Anteile kritischer als 5G-Antennen aus China.