Benutzer sonate schrieb:
normalerweise wird bei einem Neustart über den Preis die Attraktivität hergestellt, damit Kunden wechseln. Das war bei E-Plus in den 90ern so und das war bei Viag um die Jahrtausendwende so. Beide waren deutlich günstiger als Telekom und VF.
1&1 hingegen hat Preise, da kann man sich nur an den Kopf fassen und fragen, warum man diese Tarife buchen sollte. Mein Gefühl sagt mir: so wird das nichts mit einem ernsthaften Konkurrenten.
Naja, bei O2 klappt das doch bisher auch. Die leben ja von ihren Resellern im Discountbereich und da werden sie durch 1&1 ersetzt werden.
1&1 hat bereits genug Kunden über die Drillischtochter, die müssen derzeit nicht um Kunden werben, sondern erstmal geordnet die Überleitung dieser Kunden zu Vodafone durchführen.
Und wenn das geklappt hat, dann wird man auch bei 1&1 in die vollen gehen und als erstes O2 angreifen, deren Haustarife deutlich unterbieten. O2 kann dann, um das abzuwehren, allenfalls mühsam seine eigenen Discountmarken Blau etc stärken oder selbst zum Discounter werden.
Vodafone wird man erst angreifen, wenn irgendwann das eigene Netz steht, dass dauert aber noch mindestens ein Jahrzehnt.
Mittelfristig sehen wir dann die Telekom im Luxussegment (fraglich wie lange, technisch werden die bereits eingeholt) und einen Preiskampf nach unten in den anderen Netzen. Eventuell kommen auch neue Konkurrenten über Sattelitentelefonie.
Ohne diese vorhandene Basis an Kunden hätte 1&1 kein eigenes Netz geplant. Die haben das strategisch gut gemacht, über die Jahre das Kerngeschäft gelernt, geschaut, was preislich geht und jetzt, wo die Technik preiswerter ist, wagt man den Markteintritt.
Langfristig werden die auch die Telekom und Vodafone im Festnetz angehen, denn Internet zu Hause über eigenes 5/6 G Netz ist ja kein Problem, dann betreibt die Telekom ein riesiges Glasfaserkupfernetz, dass keiner mehr brauchen wird.