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Betriebswirtschaftlich interessante Netzaufbaustrategie


27.02.2024 15:07 - Gestartet von IMHO
Wenn das mit dem Handover zwischen 1&1-Heimatnetz und VF-Roamingnetz technisch wirklich so gut klappen wird, wie es hier angedacht wird, ergeben sich interessante Möglichkeiten, das 1&1-Netz aufzubauen.
Dommermuth kann seine Masten bewusst als Lückenmuster aufbauen, damit die aufgestellten 1&1-Masten möglichst rund um die Uhr gut ausgelastet sind. Sobald die Auslastung sinkt, braucht 1&1 am einzelnen Masten lediglich die Sendeleistung (und dadurch die Reichweite) aufzudrehen und kann so mehr Kunden von den umliegenden VF-Masten ins eigene Netz "ziehen". 1&1 wird nicht darauf angewiesen sein lücken-freie Versorgungsflächen aufzubauen. Wenn es gerade irgendwo nicht klappt, neue Standorte zu akquirieren, bleibt da halt (vorläufig) eine Heimatnetzlücke.
Allerdings möchte ich nicht wissen, was dieses Vorgehen mit dem Backbone macht. Ob dann die Signallaufzeiten stark schwanken werden, wenn man vom Heimatnetz ins Roamingnetz wechselt? Und selbst wenn! Werden die Mobilfunkkunden das überhaupt bemerken? Beim eigentlichen Telefonieren (Sprachübertragung) könnte das allerdings sich dann doch ein bisschen störend auswirken. - Wir werden sehen.
Vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt her betrachtet finde ich die Strategie jedenfalls clever! Seinerzeit, als VIAG Interkom im D1-Netz roamte blieb ein roamendes Handy im D1-Netz hängen bis das Telefongespräch beendet war. Damals hat das der Telekom ökonomisch so gefallen und gleichzeitig auch jede Menge Adminarbeit erspart. Schließlich brauchte man so in den D1-Masten keine Interkom-Nachbarschaft einzupflegen. - Ich denke da steckt ein bisschen Administrierungsaufwand dahinter, selbst wenn man diese Netzpflegearbeiten (teilweise) automatisieren kann. Jedenfalls wird das ein Unterfangen, dass sich 1&1 bestimmt nicht mehr für die verbleibenden vier Monate antun wird, in denen es gilt das Telefonica-Roaming zu organisieren. Die werden das bidirektionale Handover zwischen Heimatnetz und Roamingnetz bestimmt erst beim VF-Roaming starten und sich so Kosten ersparen. Sobald das VF-Roaming-Handover perfekt klappt, kann Dommermuth mehr Kunden vom O2-Roaming auf VF-Roaming umstellen. Sich mit O2-zu-1&1-Handover abzugeben ist IMHO kostentechnisch gesehen verlorene Liebesmüh'.