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Haas Optimismus erinnert an die Regierung


28.02.2024 13:39 - Gestartet von wolfbln
einmal geändert am 28.02.2024 13:45
Haas d.h. Telefonica o2 verlieren in den nächsten 2 Jahren 12 Mio Postpaidkunden. Das sind über 1/3 aller Postpaidkunden im Netz von o2. Von dem guten Kundenzuwachs um 300.000 Postpaidkunden unterm Strich pro Quartal 2023 kamen auch über 1/3 von 1&1.

Zudem verliert O2 den Cash Flow aus dem Nationalen Roaming-Vertrag der zu 2025 gekündigt bzw. nicht verlängert wurde. Das sind mehrere hundert Mio. € pro Jahr. Zwar nicht ganz so viel wie im MVNO-Vertrag, aber bei Roaming muss o2 auch weniger machen für 1&1 (kein Billing, kein Auslandsroaming etc.).

Haas kann auch 1 Jahr später nicht sagen, wie er die Kunden oder Einnahmen zurückholen will. 1/3 soll durch Einsparungen erfolgen. Dann fragt man sich wo: Shops? Ausbau? Marken?

Und 2/3 durch Neukunden reinkommen. Die Zuwächse 2023 waren ganz gut. Aber ohne Drillisch dann doch deutlich hinter der Telekom. Er muss also ca. 66.000 Kunden mehr aquirieren pro Quartal als bisher. Das ist nicht unmöglich, geht aber zu Lasten des anderen Ziels der Einsparungen.

Die Drillisch-Kunden sind extrem preissensibel. D.h.im Preis liegt der Schlüssel. Hier bietet aber o2 noch keine attraktiven Alternativen zu SIM.de und Co. wie man an deren aktuellen Angeboten sieht.

Dagegen wird eine Aktion von o2 gegen die Telekom gestartet, wo man versucht, die Familientarife der Telekom zu matchen und zu Unterbieten. Da wird nicht viel her kommen. Telekom-Kunden sind sehr netzaffin und weniger über den Preis zu kriegen.

Gegen Drillisch hilft nur Dumping. Man kann nicht darauf hoffen, dass sie im Vodafone Netz in der Breite so schlechte Netzerfahrungen haben werden, dass sie in Scharen ins o2-Netz zurückkehren wollen.

Dommermuth macht es o2 ja eigentlich vor, wie es geht: weniger auf teure Vertriebsformen wie Shops setzen, sondern Internet. Weniger exotische Tarife, sondern klare Bedingungen im Hauptnutzersegment von 5 bis 50 GB. Und weniger Boni wie Friends und noch was kombiniert mit dem Hundehalter-Rabatt, sondern transparente Preise, die allen klar sind und offen stehen. Daneben hat o2 Spielwiesen wie Prepaid, die 1&1 gar nicht (mehr) bespielt und auch bei o2 mal weiter entwickelt werden könnten, etwa so wie man etwa in Österreich sieht.

So lange da o2 sich nicht weiter bewegt und auch preislich die vielen 1&1-Marken klar unterbietet (außer jetzt schon bei unbegrenzten Datenflats) wird das nix außer heißer Luft und erinnert einem irgendwie an die Ampel-Regierung mit ihren gegenwärtigen Optimismus in Zeiten von Multikrisen und Rezession. Wer's glaubt...
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[1] Thimen antwortet auf wolfbln
28.02.2024 13:52

einmal geändert am 28.02.2024 13:53
Benutzer wolfbln schrieb:

Die Drillisch-Kunden sind extrem preissensibel. D.h.im Preis liegt der Schlüssel. Hier bietet aber o2 noch keine attraktiven Alternativen zu SIM.de und Co. wie man an deren aktuellen Angeboten sieht.

Naja. Also, ein vernünftig bepreister Tarif würde es schon tun für mich als Drillischkunde. O2 muss dann eben auch einen gewissen Mehrwert bieten und nicht einfach das Gleiche wie Drillisch für teurer. Man könnte versuchen, sich wieder als Preisführer zu inszenieren.

Was ist etwa mit echten Unlimited-Tarifen zu vernünftigen Preisen?
30 Euro für "Unlimited Basic" mit 3 Mbit/s empfinde ich als Frechheit.
70 Euro für Unlimited Max sind zu viel.

o2 ist da auch nicht alleine. Echte Unlimited-Tarife sind selten und teuer. Die Tarife der Netzbetreiber sind unattraktiv. Deshalb laufen die Kunden weg. Und bei Drillisch möchte ich auch sehen, wo das hinführt. Wie es sich im Alltag auswirkt, wenn mal eben 12 Mio. Kunden ins Vodafonenetz wandern, muss sich zeigen. Es könnte katastrophale Folgen haben. Bei o2 hat man indes das Netz für sich alleine.
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[1.1] wolfbln antwortet auf Thimen
28.02.2024 14:01

2x geändert, zuletzt am 28.02.2024 14:11
Benutzer Thimen schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:

Die Drillisch-Kunden sind extrem preissensibel. D.h.im Preis liegt der Schlüssel. Hier bietet aber o2 noch keine attraktiven Alternativen zu SIM.de und Co. wie man an deren aktuellen Angeboten sieht.

Naja. Also, ein vernünftig bepreister Tarif würde es schon tun für mich als Drillischkunde. O2 muss dann eben auch einen gewissen Mehrwert bieten und nicht einfach das Gleiche wie Drillisch für teurer. Man könnte versuchen, sich wieder als Preisführer zu inszenieren.

Ja, das ist die andere Möglichkeit. Nicht preislich unterbieten, sondern mehr fürs gleiche Geld bieten.

Nur worin sollte das bestehen? Den angeblichen Gamechanger 5G hat Drillisch jetzt auch. Das VF-Netz ist durchaus mit o2 vergleichbar und liegt sogar besser in den Tests. Da müssen wir abwarten, wie es die 12 Mio. Neukunden verkraftet. Die kommen aber nicht auf einen Schlag, sondern bis Ende 2025 bis der letzte MNC 03 Bestandskunde auf MNC 23 migriert sein muss. Vodafone kann also etwas nachjustieren.

Alles was o2 dann als Mehrwert bieten könnte (außer regional besseres Netz) kostet zusätzlich. Sei es günstigeres Auslandsroaming oder neue Kombitarife mit TV und Glas oder billigere Handys.

O2 wird nicht umhin kommen, entweder seine Preise zu senken oder mehr als 1&1 zu bieten, was genauso auf die Einnahmen drückt. Das ist aber Wettbewerb und anderswo auch so.
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[1.1.1] huschpappi antwortet auf wolfbln
28.02.2024 14:40
Bei uns zuhaus und im Ort ist O2 technisch besser aufgestellt als VF. Da bekomme ich mit VF (meine 2. Karte) nur knapp die 1/2 Bandbreite, mit 5G noch weniger.

Für mich also blöd. Werde mich dann von der D2 Karte trennen und sehen, wie günstig die Kurse bei O2 dann sind für eine O2 2.Karte - die dann wohl die Hauptkarte wird.