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Trojaner in Musik-CD's?


12.11.2005 18:09 - Gestartet von senor
Darauf haben die Musikliebhaber doch gewartet: Dass endlich ein Hersteller Ernst macht mit der Verfolgung und Vernichtung von Raubkopierern, die ja letztlich zu verantworten haben, dass Musik und Filme immer teurer werden!

Schluß damit!

Warum ist bloss die Musikindustrie nicht schon früher darauf gekommen? Sie installieren einfach Trojaner auf den PC's und die sorgen dafür, dass die Nutzer millionenfach ehrlich bleiben und wenn nicht - nun, dann haben Sie doch ein Eingangstor für Hacker geschaffen.

Schöne neue Welt!
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[1] lr antwortet auf senor
13.11.2005 08:15
Benutzer senor schrieb:

Warum ist bloss die Musikindustrie nicht schon früher darauf gekommen? Sie installieren einfach Trojaner auf den PC's und die sorgen dafür, dass die Nutzer millionenfach ehrlich bleiben und wenn nicht - nun, dann haben Sie doch ein Eingangstor für Hacker geschaffen.

Seien wir ausnahmsweise den Hackern und Trojanerschreibern dankbar, weil so die Machenschaften von Sony/BMG ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden.

Ich weiß, warum ich keine CD mit Abspielsperre kaufe.
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[1.1] Jens Wolf antwortet auf lr
14.11.2005 12:18
Ich habe ca. 1000 gekaufte CDs und ich weiß warum ich abspielblockierte CDs meide. LEIDER habe ich meinen bewußten Boykott nicht zu 100% durchgehalten und habe wider besserem Wissen EINE CD mit Kopierschutz gekauft.

Diese Erfahrung hat mich geheilt: das Geld praktisch zum Fenster rauzsgeschmissen, weil ich in fast allen Playern Hänger habe, seit dem ein ganz ganz leichter Kratzer auf der CD ist. Die CDs die jedoch schon seit Jahren (teilweise seit 1983) in meinem Besitz sind, können teils mit noch viel verkrazterer (vom auf den Tisch legen) Abspielfläche völlig ohne Probleme auch heute noch gehört werden. Die nötige Fehlertoleranz wird von den Kopierschutzverfahren so eingeschränkt, daß sie auf CD Playern gerade noch abgespielt werden können, aber Computerlaufwerke streiken. Andere Kopierschutzverfahren verseuchen den PC eines Durchschnitts-Windowsusers mit Installationen.

Ich verspreche hiermit hoch und heilig: wie bisher auch schon werde ich der schon seit Jahren "schlimmsten" Firma Sony nicht ein einziges technisches Gerät abkaufen und von keiner Firma auch nur irgend eine UnCD (=KopierschutCD). Ein Boykott den ich seit nun mehr als 6 Jahren (damals noch wegen der Ankündigung CD Preise bis zur Jahrtausendwende auf über 50 DM zu treiben) bis auf eine Ausnahme (die mich wirklich tierisch ärgert) konsequent durchgezogen habe, obwohl ich äußerst musikbegeistert bin und selbst Hobby-DJ bin.

Zum Glück gibts viele Bands mit Eigenvertrieb, kleine Labels mit fairen Preisen für ECHTE CDs und alte/unbekanntere Interpreten ohne UnCDs. Nebenbei ist ein Preis über 10 Euro für ein normales Kommerz-Album bei der billigen Produktion und viel günstiger gewordenen Studiogenerierung und -bearbeitung nicht mehr akzeptabel, ich weiche daher sehr oft auf Kauf in anderen Ländern oder auf gebrauchte CDs aus, wenn mir der Orginalverkaufspreis zu hoch ist. Und falls ich dochmal eine KopierschutzCD eines Interpreten haben möchte, dann bestelle ich die nach Internetrecherche bei Amazon-England, da dort die meisten CDs, die bei uns als UN-CDs verkauft werden, dort als herkömmliche und nutzbare vollwertige Produkte auf den Markt kommen. Jedoch stinken mir UnCDs so sehr, daß ich meist aus Ärger dann ganz auf die tollen Kopierschutzkünstler und ihre Plattenfirma verzichte.

Ich hoffe, daß die Plattenindustrie sehr bald aufwacht und wieder Qualität in vielerlei Hinsicht (also auch ohne Un-CDs) anbietet oder möglichst bald und gnadenlos untergeht. Denn nur dann bilden sich kommerziell erfolgreiche Eigenvertriebsplattformen der Künstler, was deren Einnahmesituation sicherlich deutlich verbessern würde und mir als Konsumenten dabei auch sinkende Preise und vielfältigere Auswahl ermöglichen würde. Ansätze dazu gibts schon genug, aber solange die großen Plattenfirmen noch ihre Marktmacht auf Radio- und Fernsehsender gründen, an denen sie beteiligt sind oder mit denen langfristige Kooperationen ausgehandelt wurden, solange haben die alternativen Anbieter nur wenig Chancen in der weitgehend gleichgeschalteten Musikwelt auch bei breitem Durchschnittspublikum Fuß zu fassen.

Jelänger sich der Feldzug und die Monopolverteidigung der großen Musikfirmen geht umso mehr schaden nehmen die guten Künstler und unsere Musikkultur. Es muß sich endlich und ganz schnell was ändern. Filesharer und Privatkopierer haben MIR erst das Musikspektrum und die Bedürfnisse CDs von alternativen Bands zu kaufen, gebracht. Ohne dies, hätte ich niemals so viel MusikCDs gekauft und Konzerte besucht, da mich die Dudelmusik der Musiksender nur langweilt und ich andere Musik sonst nie kennengelernt hätte.

Es belegen sehr viele Studien:
Wer viel und breitgefächert tauscht, kauft auch überdurchschnittlich viel legal. Wer sich nur die Top10 runterlädt, dem ist es im Laden einfach zu teuer und der gibt sein Geld lieber fürs Handy oder anderen Quatsch aus.

Solange die Musikindustrie auf wenige groß vermarktete Superstars im Einheitsbrei setzt, solange ist keiner bereit ihre viel zu teuren Preise für ewig gleichklingende Musik langfristig zu bezahlen. Egal ob man Filesharing und Privatkopien illegal macht und sogar ganz verhindern könnte oder nicht! Der bisherige Weg ist eine Sackgasse und vergrault die vielen musikbegeisterten potentiellen Vielkäufer wie mich. Weil mir Musik etwas bedeutet, bin ich auch bereit Geld dafür auszugeben. Dennoch möchte ich das Diktat der Musikindustrie nicht mehr und ihr Verhalten mir als Konsumenten gegenüber bringt mich auf 180 und damit haben sie bei mir auf voller Linie verschi**en...
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[1.1.1] lr antwortet auf Jens Wolf
14.11.2005 16:21
Benutzer Jens Wolf schrieb:

[einen schönen Beitrag, der auch von mir stammen könnte]

Interessant finde ich folgenden Gedanken, der in den Köpfen der verbraucher leider noch zu wenig präsent ist:

Ich verspreche hiermit hoch und heilig: wie bisher auch schon werde ich der schon seit Jahren "schlimmsten" Firma Sony nicht ein einziges technisches Gerät abkaufen

Viele (auch ich) boykottieren Un-CDs generell, aber Sony produziert ja noch mehr. Wenn die Leute anfangen, auch teurere Produkte von Sony zu meiden (hat's da evtl. auch versteckte "Funktionen" drin, die den Verbraucher gängeln oder ihm schaden?), beginnt es, wirklich interessant zu werden.

Demnächst wird hier ein neuer Vollverstärker fällig. Die Auswahl wird schwer werden, ein Hersteller ist jedoch schon definitiv ausgeschieden. Ratet, welcher.
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[1.1.1.1] thn antwortet auf lr
14.11.2005 17:08
Benutzer lr schrieb:
Demnächst wird hier ein neuer Vollverstärker fällig. Die Auswahl wird schwer werden, ein Hersteller ist jedoch schon definitiv ausgeschieden. Ratet, welcher.

Schneider?

SCNR
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[2] Knut Birke antwortet auf senor
13.11.2005 19:15
Inzwischen ist es sicherer Musik illegal zu beziehen. Da weiss man, dass man die Musikstücke überall abspielen kann, und es wird kein Müll in das System eingeschleust.
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[3] senor antwortet auf senor
14.11.2005 12:37
(Update)
Also diese Meldung irritiert doch sehr:

Im von Sony vertriebenen Kopierschutz scheinen Open-Source-Elemente enthalten zu sein, ohne dass diese offengelegt werden. So der Tenor des Beitrags auf nickles.de -
(www.nickles.de/c/n/4545.htm). Dies entspräche aber nicht den Gepflogenheiten, die vorsähen, dass "Sourcecode nur weiterverwendet werden darf, wenn er offen ausgeliefert wird und mit einem Copyright-Vermerk versehen ist. Das ist bei Sony nicht der Fall". Soweit der Beitrag.

Ja - nun???
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[3.1] tomski antwortet auf senor
15.11.2005 13:43
Benutzer senor schrieb:
Dies entspräche aber nicht den Gepflogenheiten, die vorsähen, dass "Sourcecode nur weiterverwendet werden darf, wenn er offen ausgeliefert wird und mit einem Copyright-Vermerk versehen ist. Das ist bei Sony nicht der Fall". Soweit der Beitrag.

Ja - nun???

Das riecht nach Ärger