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freenet will jetzt auch Strato verkaufen

Ehemaliger Talkline-Standort Elmshorn wird aufgelöst
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Der Mobilfunk-Anbieter freenet will nach dem Verkauf seiner DSL-Sparte einem Zeitungsbericht zufolge auch seine Webhosting-Tochter Strato mit Hauptsitz in Berlin loswerden. Der Verkaufsprozess werde noch im Juni starten, berichtet das Hamburger Abendblatt und beruft sich dabei auf Unternehmenskreise. Strato bietet Speicherplatz im Internet an und beschäftigt rund 500 Mitarbeiter. Das Unternehnen vermarktet aber auch DSL-Anschlüsse der Mutter freenet.

Das Telekomunternehmen freenet, das im TecDAX notiert ist, befindet sich in einer tiefen Umstrukturierung und will sich künftig auf das Mobilfunkgeschäft konzentrieren. Der Internetdienstleister vereinbarte erst in der vergangenen Woche den Verkauf der DSL-Sparte an United Internet.

Insgesamt sollen im Zuge des Konzernumbaus rund 1 000 Mitarbeiter ihren Job verlieren, der Standort Elmshorn soll geschlossen werden. "Alle Bemühungen, sich mit einem neuen Betreiber für den dort ansässigen Kundenservice zu einigen, sind gescheitert", sagte freenet-Vorstandschef Christoph Vilanek der Zeitung mit Blick auf den ehemaligen Talkline-Standort Elmshorn. Rund 470 Mitarbeitern sei betriebsbedingt gekündigt worden. 160 Beschäftigte aus der IT-Abteilung sollen künftig am freenet-Hauptsitz in Büdelsdorf bei Kiel arbeiten. In Hamburg sollten dagegen bis zum Jahresende etwa 50 neue Jobs geschaffen werden.

Thoma legt Aufsichtsratsvorsitz bei freenet nieder

Der Aufsichtsratsvorsitzende der freenet AG, Helmut Thoma, will nach der diesjährigen Hauptversammlung zurücktreten. Er bleibe jedoch weiterhin als ordentliches Mitglied im freenet-Aufsichtsrat, wie das Unternehmen mitteilte. Thoma will eigenen Angaben zufolge den Kaufmann Thorsten Krämer als seinen Nachfolger vorschlagen. Krämer kenne als Aufsichtsrat das Unternehmen schon seit einigen Jahren, sagte er der Finanz- Nachrichtenagentur dpa-AFX. Krämer ist seit Juli 2007 Mitglied des Kontrollgremiums bei freenet.

Zu den Gründen für seinen Rücktritt sagte Thoma, er habe derzeit viele andere Aufgaben und alle wesentlichen Prozesse bei freenet seien auf den Weg gebracht. So habe er die debitel-Übernahme mit betreut und für einen neuen Vorstandschef gesorgt. Auch der Verkauf der DSL-Sparte sei inzwischen auf dem Weg.

Der Aufsichtsrat soll Thomas Nachfolger in seiner neuen Besetzung nach der Hauptversammlung wählen. Wie aus der am vergangenen Freitag veröffentlichten Einladung zu der Aktionärsversammlung am 7. Juni hervorgeht, werden vier Mitglieder des Kontrollgremiums ihre Mandate niederlegen.