Geschäftszahlen

freenet verdient mehr an Handy-Vertragskunden

Mobilfunk-Unternehmen verliert weiter Kunden, steigert aber Gewinn
Von ddp / Björn Brodersen

Der Telekommunikationsdienstleister freenet hat im zweiten Quartal trotz rückläufiger Umsätze sein Ergebnis erhöht und damit die Markterwartungen übertroffen. Der Umsatz betrug 838,2 Millionen Euro nach 891,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie der TecDAX-Konzern heute in Hamburg mitteilte. Unter dem Strich verdiente freenet 23,6 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 9,4 Millionen Euro gewesen. Gleichzeitig ging die Zahl der Kundenverträge weiter auf 16,53 Millionen im Mobilfunkbereich zurück. freenet verlor also im zweiten Quartal erneut rund 600 000 Kunden, erfüllte damit aber die selbst getroffene Prognose aus dem vergangenen März: Damals hatte das Unternehmen einen Rückgang der Kundenzahl als Folge einer "bewussten Steuerung der Neukundengewinnung auf qualitativ hochwertige Kunden" angekündigt. Christoph Vilanek, Vorstandsvorsitzender der freenet AG freenet-CEO Christoph Vilanek

Von den etwas mehr als 16 Millionen Mobilfunk-Kundenverträgen gehören 8,08 Millionen Prepaid-Handy-Tarife sowie 6,6 Millionen Tarife mit Laufzeitvertrag. 1,85 Millionen Vertragsverhältnisse stammen laut freenet aus dem Discounter-Bereich ("No Frills"). Den Unternehmensangaben zufolge zahlen Vertragskunden durchschnittlich 23,50 Euro pro Monat für die Mobilfunknutzung, bei Prepaid-Kunden sind es nur 3 Euro, bei den Discount-Marken-Kunden 4,8 Euro. "Wir haben unsere erklärte Strategie, auf hochwertige und profitable Vertragskunden zu setzen, auch im vergangenen Quartal konsequent fortgeführt", kommentiert Christoph Vilanek, Vorstandsvorsitzender der freenet AG, die vorgelegten Zahlen.

Im ersten Halbjahr fuhr das Unternehmen Erlöse in Höhe von 1,64 Milliarden Euro ein, rund 14 Millionen Euro weniger als in den ersten sechs Monaten 2009, wobei das Mobilfunksegment zu den Segmentumsätzen 1,6 Milliarden Euro beisteuerte. Das Nettoergebnis der ersten sechs Monate betrug 44,4 Millionen Euro und lag damit 34 Millionen höher als im ersten Halbjahr 2009. Das Mobilfunk- und Internet-Unternehmen bestätigte außerdem seine Prognose für das Gesamtjahr. Zur freenet-Gruppe gehören unter anderem die Marken mobilcom-debitel, klarmobil und Talkline.