Handy-Zugriff auf den heimischen PC
Also zuhause auf meinem Computer mein VNC aktivieren (Kennwortänderung nicht vergessen), die benötigten Ports in Firewall und Router freischalten und mit dem Handy auf große Reise gehen...
Als erstes ist mir die einfach gehaltene Struktur des vnc2go aufgefallen, die Einstellungen mit den Zugangsdaten waren schnell eingegeben. Der Zugang funktionierte auch auf Anhieb und mir wurde der Desktop meines PC's angezeigt. Der ganze Desktop? Nein, ein Ausschnitt in der Größe von 175x175 Pixel und in der Mitte mein Mauszeiger. Die Bedienung und Bewegung der Maus ist mit den Pfeiltasten zu handhaben, für Texteingaben kann zwischen Maus- und Tastatureingabe umgeschaltet werden. Die Menüs sind einfach und übersichtlich gehalten, die Bedienung gut. Die Maus gleitet leider nicht sanft über den Bildschirm, sondern "springt" pro Tastendruck ein Stückchen weiter. Für Zeichen- und Malprogramme also ungeeignet aber ausreichend um Menüpunkte und Buttons zu treffen. Auch ein "drag & drop" ist nicht so einfach möglich. Sobald ich mit der Maus an den Rand des Bildausschnittes gelange, springt dieser weiter.
Allerdings ist bei einer heimischen Bildschirmauflösung von 1280x1024 Pix und einem Ausschnitt von 175x175 Pix auf meinem Handy von Übersicht leider keine Rede. Bis ich von einem Rand des Bildschirms zum Anderen gelange, vergeht bei GPRS-Geschwindigkeit fast eine volle Minute. Und wenn ich ein Programm starte, dann muss ich erstmal suchen an welcher Stelle sich das Programmfenster denn geöffnet hat... eine Einstellung in der Art "Bildschirm skalieren" habe ich vergeblich gesucht. Also muss ich für diese Fälle meine heimische Bildschirmauflösung für mehr Übersicht runtersetzen. Hierzu muss allerdings gesagt werden, dass sich der Bildschirmausschnitt dem benutzten Mobilgerät anpasst, also höhere Auflösung (z.B. bei einem besseren Handy oder einem PDA) bedeutet auch bessere Übersicht.
Trotzdem - für den Notfall ("Tante Erna ruft an, weil Sie das E-Mail-Programm auf Ihrem Rechner nicht bedienen kann aber dringend die beigefügten Bilder Ihres neugebohrenen Enkels sehen will") ist das Handy schneller zur Stelle als ein Laptop hochgefahren. Oder wichtige Daten vom Heim-PC ("schon wieder meine Kundennummer vergessen") werden benötigt. Alles ein Fall für den Griff zum Handy ("Oma, sag mir doch bitte die Nummer unten rechts (IP-Adresse) und das Passwort, dann kann ich Deinen Text schnell an Opa schicken").
Natürlich können damit keine Spiele auf dem Heim-PC gespielt werden ("von den Karten meines Patience-Spiels zeigt mir der Bildausschnitt die linke Ecke der linken Karte, aber welche Karte lag nochmal auf dem Stapel unten rechts?") und zum Surfen eignet sich der handyeigene Browser doch weit besser. Auch zur administrativen Fernpflege von Firmenrechnern ist das wohl weniger geeignet. Aber mal eben aus der Ferne einen Dienst starten ("Hallo Papa, habe auf Deinem Computer gerade den VirenScanner gestartet") ist schon genial.
Aber Vorsicht: wer derartige Spielereien durchführt, sollte sich dringend mit der Theorie - speziell zum Thema offene Zugänge und Ports sowie sichere Passworte und Datenverschlüsselungen - auseinandersetzen. Ansonsten kann es sehr schnell passieren, dass der kleine Bruder über sein Handy die WebCam am Computer der grossen Schwester einschaltet und in der Klasse live präsentiert...