Frei Sprechen
13.04.2008 03:02

Trend zu Taktung 60/60

Erfahrung
teltarif.de Leser SchwarzerWolf1978 schreibt:
Es ist festzustellen, dass die Taktung 60/60 sich langsam zunimmt. Bedenkt man, dass vor 8 Jahren die Taktung 10/10 war bzw. gewesen war. Man hatte dann "entdeckt", dass die Taktung 60/1 sich mehr Geld verdienen ließ. Da wurde die Taktung 10/10 durch 60/1 ersetzt. Aber die Taktung 60/1 wird langsam durch die Taktung 60/30 oder 60/60 ersetzt. Die Verbindungspreise wurden im Laufe der Zeit immer günstiger geworden. Die Gewinnmarge ist sehr gering. Gutes Beispiel ist der Schwarzfunk. Kaum sind die Verbindungspreise billiger geworden, ist die Taktung geändert worden. Die Kunden werden wohl auf der einen Seite gefreut haben, dass es billiger geworden, aber auf der anderen Seite ärgert man sich vielleicht darüber, weil es minutengenau abgerechnet wird. Die Taktung 60/1 ist zum Glück noch net abgeschafft worden. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit.
Kommentare zum Thema (4)
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taktik mit dem takt
vickycolle2006 antwortet
13.04.2008 04:44

einmal geändert am 13.04.2008 04:52
lieber wolf,

die "minutentaktung" hat man nicht erst vor kurzem erfunden,
sondern sie war bereits schon in einem bestimmten marktsegment vor der jahrtausendewende eher die regel, denn die ausnahme.
und dieses segment waren die vielgelobten und von tarifdatenbanken um,- und beworbenden call-by-call-anbieter des niedrigpreissegmentes (allen voran 01019 ab 1.1.1998, gefolgt vom primus 01051 in 1999/2000)

im gros hat sich im privatkundenbereich niemand (weder kunden, noch "consulter" jemals ernsthaft um die gigantischen gewinnmargen im taktbereich gekümmert, welche die sogenannten "billigen" anbieter eingesammelt haben.

noch heute ist die standardabfrage der (zugegebenermaßen wichtigsten und besten online-db, teltarif.de) auf "die minute" berechnet und erst in der "verfeinerung" und profiabfrage gelangt man zu den realen preisen.
außer aller 2 jahre mal ein 4-zeiler zu der "bösen bösen" abrechnungspraxis und was sie in der praxis denn wirklich bedeutet: "KEIN KOMMENTAR" und keine erläuterung seitens der profis.
für mein empfinden sehr traurig, denn an diesen wäre es, die leser mehr mit der nase darauf zu stoßen, da der "normale" kunde es ist in der regel nicht unbedingt von alleine wissen kann.

andererseits haben sich die meisten kunden auch immer wieder mit billigen minutenpreisen allzugerne locken lassen, ohne zu hinterfragen und auf den takt zu achten.
das fing bei arcors-einwahlentgelt von 6 pfennig in 1998 bis .... an und reicht bis zum, von dir zitierten 60/60.

(ich oute mich heute zum erstenmal als eine langjährige ehemalige mitarbeiterin eines der 5 grössten fn-netzbetreiber in dtl.) und kann dir deswegen aus der puren praxis von den "problemen" berichten die wir im wettbewerb immer wieder mit der taktik-mit-dem-takt im vergleich zu angeboten von wettbewerbern hatten, wo es teilweise umfangreiche auswertungstools, wo die kompletten evn-daten des potentiellen kunden eingelesen wurden, bedurft hat, um ihm zu beweisen, das 1,7 (in 1/1) billiger ist als 1,3 (in 60/60) oder 13,9 billiger als 12,5.

oftmals sind im tk-bereich die kunden die "erst-schuldigen" gewesen, die sich eine bestimmte suppe selbst einbebrockt haben.
im bereich der taktung allerdings muss man zugestehen, das hier von vielen anbietern preissenkungen auf dem rücken der unwissenheit der meisten kunden durchgeführt wurden.

ich muss allerdings zur ehrenrettung von immer mehr klüger werdenen kunden sagen:
wer es einmal kapiert hat, fällt nie wieder auf die taktik-mit-dem-takt herein.
nur erklären muss es den menschen jemand.
bei seriösen geschäftskundengesellschaften tun dies die consulter, im privat,- und klein(geschäfts)kunden-bereich sollten diese aufgabe die unabhängigen dienstleister wie tarifdatenbanken übernehmen.

die neuste 9,9 cent-welle ist ja grade losgetreten worden
und grad im mobilfunkbereich ist hier SEHR viel musik für die anbieter drin.

mein persönlicher vorschlag wäre, und hier könnte die politik mal ausnahmsweise mal was positives vollbringen :-), das den tk-anbietern von gesetzes wegen auferlegt wird, das sie nicht berechtigt sind leistungen abzurechnen, die nicht erbracht wurden (und die vertragsfreiheit hier zu gunsten des kunden einzuschränken) und automatisch würde nur der faire sekundentakt ab der 1. sekunde (1/1) übrigbleiben.

(übrigens auch wieder so eine "posse" aus dem hause bonn und eschborn: "SEKUNDENTAKT" in 3 punkt grösse steht dann, "ab der 2. minute") ... im volksmund heist das 60/1 und in der praxis bedeutet das "wir machen aus 9,9 cent, mal locker 11,2".

zum abschluss bleibt mir dazu zu sagen:
solange die gesetzlich beauftragten und selbsternannten "verbraucherinformanten/schützer" diese praxis nicht mehr in die öffentlichkeit rücken und davor warnen, werden die kaufmännisch orientierten unternehmen mit dieser praxis weitermachen und diese evtl. noch ausbauen.

selbst mein ehemaliger arbeitgeber (den ich wegen mutterschaft verlassen habe), offerierte den 1/1 nicht aus gutmenschentum, sondern weil in die praxis dem vertrieb, geschulte und sich auskennende einkäufer und it-verantwortliche auf der kundenseite gegenüberstanden.

diese aufgabe müssten m.E. für den massenmarkt, redaktionen wie diese hier u.ä., sowie "gesetzlich" dazu beauftragte personen/instutionen übernehmen, da der normale kunde hier wirklich kaum von alleine wissen kann, das ihm im schnitt 15-20% mehr "weggenommen" werden, als er eigentlich bezahlen müsste, wenn denn nur die effektiv verbrauchte zeit abgerechnet würde.
andererseits würde dies zu realen minutenpreisen (auch preiserhöhungen) führen, die keine versteckten kosten mehr enthalten.


viele grüsse
vicky




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Es geht noch Kundenfeindlicher!
1960herbert antwortet
13.04.2008 12:45
Hallo,
auch ich habe mich schon über den Abrechnungstakt geärgert, vor allem beim Mobilfunk. Besonders einzelne (unseriöse) Call-by-call Anbieter haben hier bereits den 4- oder 5-Minutentakt eingeführt. Wenn man nur kurz eine Mailbox erreicht, werden gleich 4 - 5 Minuten abkassiert. Teilweise sind diese Anbieter auch nicht günstiger als andere Call-by-call Anbieter. Natürlich nutze ich solche Anbieter nicht und ich kann nur jeden davor warnen.
Anscheinend brauchen wir wieder mal eine gesetzliche Regelung, damit die Kunden nicht so extrem abkassiert werden.
Auch wenn man mit dem Handy vom Ausland nach Deutschland anruft gilt trotz der z. T. immer noch hohen Preise, meist der Minutentakt oder 30/30 (z. B. bei vodafone). Auch hier sollten die Mobilfunkbetreiber seriöser werden, denn nur so lassen sich Kunden auf Dauer binden.
Herbert.
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kmuni antwortet auf 1960herbert
17.09.2008 09:43
auf die taktung achtet der kunde ja kaum, und ich nehm mich da auch nicht aus. wobei ich feststellen konnte, dass diese taktungen vor allem bei prepaid-geschichten stattfinden oder bei wenigtelefonieren etc. businesskunden werden meines erachtens wie üblich und überall besser beahndelt. allerdings nehmen in summe die anbieter von firmen halt auch mehr ein als von cindy aus chemnitz. und haben auch eher die sicherheit, auch bezahlt zu werden. man muss halt immer alles von beiden seiten sehen.
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carolaS antwortet
17.09.2008 10:28
Völlig richtig, diese Einschätzung - denn sie beruht auf unrühmlichen Tatsachen! Da wollten mir unlängst einige ganz feine Besserwisser doch wirklich weißmachen, daß es bei den neuen 9 ct./min-Tarifen z.B. doch völlig wurscht sei, ob da mit 60/60 abgerechnet würde - im Vergleich zu den weitaus günstigeren 60/1s.-Abrechnungen.

Da mußte ich mir dieserhalb unglaubliche Besserwisserei von angeblichen "Rechen-Künstlern" und selbsternannten "Experten" anhören, die von "Zeit-Fenstern" schwafelten, obwohl die Fachwelt natürlich von Anfang an weiß, weshalb es diese sehr einträglichen schlechten oder eben auch bessere Abrechnungstakte gibt und warum die tollen Anbieter das so machen.
Zudem war selbst das lächerliche "Zeitfenster-Argument" absurd, da ja lt. Statistik aben die allermeisten Funkgespräche zwischen 1 und 2 Min. geführt werden. Aber es gibt eben Hartgesottene, die immer Recht haben wollen, es allerdings leider auch mit fortgesetzer Dummacherrei nicht erreichen können.

Dein Beitrag war jedenfalls völlig richtig! Bravo! Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen - auch von kleinen Koof-Michen nicht!