Frei Sprechen
12.03.2008 04:40

Ich habe bzw hätte Angst...

...wenn ich ein Mobilfunkanbieter/Netzbetreiber wäre.
teltarif.de Leser mersawi schreibt:
Ja Sie haben richtig gelesen,ANGST. Fragt sich nur, warum die Betreiber und Anbieter keine Angst haben.Aber immer schön der Reihe nach. Mit Base vor knapp 2 Jahren fing alles an.Auch da verspürte ich schon ein ungutes Gefühl,konnte es aber nie richtig zum Ausdruck bringen. Aber bei ca 90 Euro monatlicher Grundgebühr war es nur ein wenig Angst. Jetzt zu den Fakten.Wir nehmen mal an das zum Beispiel Vodafone für eine vermittelte Minute zu E Plus etwa 8 - 9 Cent zahlen muß.Das gleiche könnte man auch von T-Mobile zu O 2 oder E plus oder,oder,oder. Diese Preise werden immer fällig durch den festgelegten Inter Connect. Heut zu Tage gibt es eine Flat in alle Netzte schon ab 50 Euro (O 2 sei Dank),heißt ja das ab etwa 650 Minuten abgehend die Verlustzone für den Anbieter erreicht sein müßte! Oder etwa nicht.Natürlich nur vorrausgesetzt, das nur in fremde MFN telefoniert wird und das kein Interconnect durch eingehebde Gespräche reinkommt. Dazu kommt,das eigentlich nur Leute eine Flat in alle Netze abschliessen ,die auch wissen das sie ein sehr hohes Gesprächsaufkommen haben. Warum wird keiner von den Powerusern aus seinem Vertrag geworfen??? Gibt es geheime Absprachen zwischen den Mobilfunkbetreibern? Wie auch immer,ich habe Angst!!!!
Kommentare zum Thema (5)
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chrispac antwortet
12.03.2008 10:36
Ich habe auch Angst-davor das wirklich keiner Mehr rechnen kann. In der Summe lohnen sich Pauschalen durchaus, speziell heute wo JEDER Provider eine bietet. Selbst wenn ein EPlus Kunde Tage ins Fremdnetz telefoniert-die Kundenzahl ist bei D1 höher und somit auch die Einnahmen, aber auch die Wahrscheinlichkeit zwei solche zu haben. Die Netze sind gebaut, viele Dienstleistungen wie SMS, MMS und Internet künstlich überteuert und je mehr Mobilfunkkunden, mit festen Laufzeitvertrag, desto einfacher und sicherer die Kalkulation. ANGST Ende :-)
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postpaid antwortet
12.03.2008 15:54
Benutzer mersawi schrieb:
Ja Sie haben richtig gelesen,ANGST. Fragt sich nur, warum die Betreiber und Anbieter keine Angst haben.
...
Wie auch immer,ich habe Angst!!!!

Da hilft nur eins: noch heute eine Flat für alle Netze buchen und dann nicht benutzen - das beruhigt!
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Verlustzone
Kai Petzke antwortet
13.03.2008 21:10

einmal geändert am 13.03.2008 21:10
Benutzer mersawi schrieb:

Heut zu Tage gibt es eine Flat in alle Netzte schon ab 50 Euro (O 2 sei Dank),heißt ja das ab etwa 650 Minuten abgehend die Verlustzone für den Anbieter erreicht sein müßte!

Die "Verlustzone" beginnt sogar bereits bei 530 Minuten in Fremdnetze - vermutlich haben Sie in Ihrer Rechnung die Mehrwertsteuer vergessen.

ABER: Die Mobilfunker haben auch Einnahmen aus dem IC. Sie zahlen zudem netzintern keinen IC, und sie zahlen nur einen mickrigen IC ins Festnetz, während sie bei Telefonaten aus dem Festnetz dennoch in voller Höhe kassieren. Geht z.B. 50% des Verkehrs ins eigene Netz und ins Fremdnetz, dann werden schon ca. 1000 Minuten benötigt, bevor die Verlustzone erreicht wird!

Geht bei einem Flatrate-Nutzer der Verkehr zu je 20% in die vier Mobilnetze und ins Festnetz, und kommt die Hälfte des Traffics wieder zurück (d.h., gibt es eine eingehende Minute für je zwei abgehende), dann gilt für o2 für 10 Minuten abgehend und 5 Minuten eingehend folgende Rechnung:

IC-Zahlung an T-Mobile: 2 Minuten abgehend - 1 Minute eingehend =
2*7,92 Cent - 8,80 Cent = 7,04 Cent
IC-Zahlung an Vodafone: 7,04 Cent
IC-Zahlung an E-Plus: 8,80 Cent
IC-Zahlung an o2: 0 (netzintern)
IC-Zahlung an Festnetz: 2 * 0,88 Cent - 8,80 Cent = -7,04 Cent

In Summe verbleibt also eine Zahlung von 15,84 Cent, bzw. effektiv von 1,584 Cent netto pro abgehender Minute! Damit sind für das Erreichen der Verlustzone über 2600 Minuten abgehende Telefonate monatlich bzw. ca. eineinhalb Stunden abgehende (und 45 Minuten eingehende) Telefonate täglich nötig. Nur wenige Nutzer telefonieren so viel.
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Angst/Nachtrag
mersawi antwortet auf Kai Petzke
13.03.2008 22:39
Hallo Kai Petzke !

Vielen Dank für Ihre ausführliche Aufschlüssellung zum Thema: Rentable Flats bei den Moblifunkern.
Das ist antürlich nur die Theorie denn bei T-Mob,Vodafone und O2 gibt s ja auch noch die Homezone ,also eingehender Traffic auf die jeweilige Festnetz Nummer.
Dazu kommt das man gerne Bekannte auch wegdrücken tut, um deren Kosten zu senken (denn man hat ja eine Flat).
Sie sehen also das es nicht ganz so einfach ist.
Ihre Berechnungen würden dann allerdings aufgehen, wenn möglichst viele Kunden eine Flat in alle Netze haben.
Dazu muß ich aber auch sagen, das ich davon ausging das kein eingehender IC stattfindet und fast nur in fremde MFN telefoniert wird.
Aber wie gesagt vielen Dank und weiter so mit Teltarif (ich bin ein Leser der 1. Stunde)
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Christian_Wien antwortet
28.03.2008 08:06
Benutzer mersawi schrieb:
Ja Sie haben richtig gelesen,ANGST. Fragt sich nur, warum die Betreiber und Anbieter keine Angst haben. ...


Deine Angst ist zwar theoretisch gerechtfertigt, aber trotzdem maßlos übertrieben:

Einerseits handelt es sich bei Flatrates um Mischkalkulationen.
D.h., daß die Preise eben so kalkuliert sind, daß es sich im Durchschnitt für die Netzbetreiber bzw. Servicebetreiber sehr wohl rechnet.
So wie es Vielnutzer gibt, gibit es auch Nutzer mit unterdurchschnittlichen Fremnetzanrufen.
Außerdem gehst du bei deiner "Angst" davon aus, daß alle Kunden ausschließlich in teure Fremdnetze telefonieren, selber aber keine Anrufe (aus Fremdnetzen bzw. von Kunden ohne Flatrate) erhalten und andere, teure Auslandsanrufe, 0180/0137/0900, Roaming, Zusatzdienste, SMS/MMS, Daten, .... auch nicht genutzt werden.
Dies wird aber wohl nur höchst selten der Fall sein:

Außerdem gilt für Netzbetreiber das Gleiche wie für alle anderen Firmen und Verträge auch:

Beide Seiten können Verträge auch wieder kündigen:
Genauso wie du (eventuell erst nach einer vereinbarten Midenstvertragsdauer) einen nicht mehr benötigten Mobilfunkvertrag kündigen kannst, kann dies der Netzbetreiber genauso tun.
Und exzessive Poweruser, welche vielleicht ihre Flatrate noch inoffiziell und halb-gewerblich weiterverkaufen, können problemlos gekündigt werden.
Wenn - wider Erwarten - in den AGBs keine diesbezüglichen Kriterien angegeben sind, dann eben nach Ablauf der Mindestvertragsdauer.
Das ist genauso, wie wenn du in kurzer Zeit den dritten, teuren Versicherungsschaden verursacht hast.

Außerdem: Unternehmer machen gerne glauben, daß sie vom Draufzahlen leben, dies aber überraschend gut.

Fazit: Deine Angst ist vollkommen unbegründet.