Frei Sprechen
31.07.2009 11:03

Wird der Apple Tablet-Mac ein Cloud-Computer?

Konkurrent Crunchpad kommt im November für 399 Dollar
teltarif.de Leser telvasaion schreibt:
Eine Zeitung aus Singapur vermeldete vor wenigen Stunden, dass der schärfste Konkurrent zum mystischen Apple Tablet Mac, das Crunchpad des Technik-Gurus Micheal Arrington, im November auslieferungsreif sei.

Schon seit Monaten ranken sich um beide Systeme Gerüchte, ob sie denn den Markt jemals erreichen oder nicht. Um das, in Kooperation mit dem Start-Up Fusion Garage und den von Arrington geführten amerikanischen Tech-Blog techcrunch.com erstellte Crunchpad nicht weniger als um Steve Jobs neues Wunderwerk. Jetzt scheint es aber erste Fakten zumindest zum Crunchpad zu geben. So soll es ein 12-Zoll-Gerät werden, 1,2 Kilogramm schwer sein und dabei bemerkenswert mager ausgestattet sein. Eine eingebaute Speichermöglichkeit soll es beispielsweise nicht geben, das Crunchpad setzt vollständig auf Cloud-Computing. Natürlich wird auch dafür zumindest ein Zwischenspeicher im Gerät selbst benötigt. Dennoch scheint es als reines Internet-Tablet konzipiert zu sein.

Apple wird die Entwicklungen des Konkurrenz-Gerätes aus der Techcrunch-Schmiede sicherlich schon länger aufmerksam beobachten. Dabei stellt sich die Frage, ob nicht auch der Hersteller aus Cupertino ein Cloud-Computing-Gerät plant. Hat nicht Apple schon mit dem iPhone versucht, seinen serverbasierten Dienst Mobile Me stärker unter die Leute zu bringen? Ein Gerät mit einer angenommenen ähnlichen Funktionalität wie das Crunchpad könnte Apples hauseigenen Cloud-Computing-Dienst deutlich nach vorne bringen.

Apple ist an dieser Front gegenüber dem Hardware-Neuling Techcrunch deutlich im Vorteil. Nicht nur mit Mobile Me, auch mit dem AppStore haben sie ein weiteres sehr erfolgreiches Konzept, was über kurz oder lang gänzlich auf lokalen Speicher verzichten könnte. Ein Gerät, was als Tablet-Mac mobilen Internet-Zugang, Multimedia-Verwaltung über serverbasiertes Hosting und Office-Anwendungen in der Cloud ermöglicht, sollte für Apple kein allzu großer Aufwand sein.

Und nicht zuletzt Apples aktueller Hauptkonkurrent im Bereich mobile Software, google, drückt immer mehr in die Bresche Cloud Computing. Schon allein deshalb wird Apple diesen Markt im Blick haben.

Sollten sich die Vermutungen tatsächlich bestätigen, bleibt die Frage, ob diese Entwicklung wirklich ein Vorteil wäre. Natürlich bietet Cloud Computing die Möglichkeit, immer und überall auf seine Dokumente zuzugreifen, vor allem mobil. Das lästige Synchronisieren zwischen Desktop-Rechner und mobilem Gerät sind hinfällig. Aber wer will allen Ernstes seine privaten Dinge auf einen Server hochladen, über den man keine Kontrolle hat, bei dem der Anbieter wer weiß was mit den veröffentlichten Dokumenten machen kann. Hinzu kommt, dass auch das tollste Gerät von Jobs oder Arrington doch höchstens für wenige mobile Anwendungszwecke genügt. Zu langsam und leistungsschwach werden die Rechner sein. Man braucht immer auch trotzdem einen stärkeren stationären PC oder Mac.

Am Ende wird der ganz große Flaschenhals die vergleichsweise langsame und vor allem teure Datenverbindung sein, die man für solche Geräte dann definitiv benötigt.

einmal geändert am 31.07.2009 11:48