Frei Sprechen
28.10.2008 14:38

Probleme mit Freenet

Freenet streitet mit mir über einen Vertrag, den ich nie abgeschlossen habe.
teltarif.de Leser Metatron schreibt:
Es geht um einen Vertrag, den ich mit Freenet haben soll, von dem ich nichts weiß.

Ich fange mal von vorne an: Am 01.09.2008 bekam ich Post von Freenet. Betreff: "freenetKomplett - Ihre Auftragsbesätigung fehlt."

Kein Wunder, da ich ja auch nichts in Auftrag gegeben hatte, dachte ich mir. In dem Formular "Auftrag zur Anschluss- und Rufnummernmitnahme", welches ich unterschreiben sollte standen meine Daten. Um genau zu sein, meine Name, die Adresse, die Telefonnummer und mein Geburtsdatum. Zumindest waren das die Daten die stimmten. Dann stand da noch meine e-Mail-Adresse und Bankverbindungsdaten. Die waren falsch.

Da ich nichts bei Freenet bestellte hatte, dachte ich mir, solange ich nix unterschreibe kann auch nix passieren und ich vergas das ganze. Mitte Oktober klingelte dann das Telefon. Ein Mann von der Firma Freenet war am anderen Ende und forderte mich auf, endlich den Auftrag unterschrieben zurück zu senden. Ich sagte ihm höflich, dass ich nichts in Auftrag gegeben hätte und das es sich wohl um ein Irrtum handeln müsse. Der Mann von Freenet meinte darauf, das hier aber ein Auftrag vorliegen würde und das ich an diesen Vertrag jetzt gebunden sei. Ich meinte drauf wieder, dass ich nichts bestellt habe und sie ja auch keine Unterschrift von mir hätten. ER meinte drauf, das wäre egal, man könne heute ja auch online Bestellungen machen. Ich solle eine Stonierung zurück schicken und wenn ich viel Glück hätte, dann käme ich vielleicht noch aus dme Vertrag raus.

Das ist ein schlechter Scherz, dachte ich. Und ließ das ganze erstmal ruhen. Da ich noch immer der Meinung bin, dass sie ohne eine Unterschrift nichts machen können.

Heute klingelte dann wieder das Telefon. Die Firma Freenet. Was denn nun mit meinem Auftrag wäre, da ich noch immer keine unterschrift geleistet hätte. Sie wusste von dem Telefonat vor zwei Wochen, sie berif sich nämlich darauf. Ich sagte ihr nochmal, dass ich nichts bestellt hätte und sie sagte mir nochmal, dass aber ein Auftrag vorliege. Ich sagte ihr wieder, dass sie nichts schriftlich von mir hätte sie meinte, bräuchte sie auch nicht, ich hätte ja damals Telefonisch bestellt.

Dann fragte sie mich, ob sie mich richtig verstehen würde, dass ich ihr in keinster Weise etwas schriftlich zuschicken wolle. Weder einen widerruf noch eine Bestäigung. Ich sagte ihr nur, dass ich nicht vor habe irgendwas zu machen, da ich den Vertrag ja auch nicht bestellt hätte. Sie meinte dann, dann würde ich halt schriftlich gemahnt. Ich fragte sie dann noch, wenn es bei ihnen so einfach ginge, ob ich ihnen 15 Bestellungen auf andere Namen, die ich mir ausdenken würde haben wolle und ob sie mit allen dann den gleichen Zirkus veranstalten würde. Darauf sagte sie nix. Sie meinte nur, wir würden dann schriftlich von einander hören und ich fing langsam an mit einem Anwalt zu drohen.

Jetzt meine Frage. Gehe ich Recht in der Annahme, dass die mir nix können? Immerhin habe ich wirklich nichts bestellt und auch wirklich nichts unterschrieben.

Kommentare zum Thema (13)
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Du bist kein Einzelfall
kamischke antwortet
28.10.2008 16:14
Genau Dein geschilderter Fall war erst kürzlich Thema bei den ZDF-Reportern:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/583660?inPopup=true


Da Du keinen Vertrag geschlossen hast, kannst Du die Mahnungen getrost ignorieren.
Emails und Telefonate kannst Du getrost vergessen, besser gleich zur Verbraucherzentrale und den erneuten Fall anzeigen.
Freenet selbst empfiehlt sogar eine Strafanzeige bei der örtlichen Polizei:

"Freenet empfiehlt Strafanzeige

Freenet gibt sich über die von Radio Bremen geschilderten Vorfälle besorgt: Sie hätten "bis auf Vorstandsebene große Empörung über die Vorgehensweise der dort tätigen Werber ausgelöst", heißt es in einem Freenet-Schreiben an unsere Redaktion. Freenet werde "umgehend entsprechende Maßnahmen einleiten, Vertragsstrafen erheben und Strafanzeige erstatten". Den betroffenen Kunden gab das Unternehmen einen ungewöhnlichen Ratschlag: Auch sie sollten, so heißt es im Freenet-Schreiben, mit Anzeigen gegen die Verkäufer der Freenet-Verträge vorgehen."

Quelle:http://www.radiobremen.de/magazin/wirtschaft/freenet/index.html

Darum also Strafanzeige stellen, dann wird Freenet hoffentlich reagieren.
Zur Vorbeugung gegen Freenet-Kaperer den Rat der Verbraucherzentrale befolgen und Deinem jetzigen Anbieter nachfolgendes Einschreiben senden:

Musterbrief Verbot Telefonanschlussumstellung auf anderen Anbieter

http://www.vzs.de/mediabig/27002A.doc

Gruß Kamischke
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Auch mündliche Verträge gelten
chrispiac antwortet
28.10.2008 16:26
Auch mündliche Verträge gelten! Da aber dann die beteiligten Vertragspartner details unterschiedlich interpretieren können, empfiehlt sich die Schriftform. Es stellt sich natürlich die Frage, was im (angeblichen) Telefonat festgehalten wurde. Gibt es z. B. ein Mitschnitt des Gesprächs (das würde Dich ggf. entlasten, wenn Du wirklich nicht der Gesprächspartner warst). Wenn aber auch per CLIP die Telefonnummer festgehalten wurde und es Deine ist und Du nicht gerade in einer WG wohnst, könnte ein Gericht aufgrund der vorliegenden Anhaltspunke auch gegen Dich entscheiden. Normalerweise lassen es die DSL-Anbieter darauf nicht ankommen. Sofern also kein gerichtlicher Mahnbescheid kommt, brauchst Du im Prinzip nicht zu reagieren.

Allerdings können diese Firmen versuchen, Dich weiter unter Druck zu setzten. Wenn sie Ihre Forderung einem Anwalt oder Inkassobüro übergeben, kommen auf jeden Fall unangenehme Gespräche und Briefe auf Dich zu (die aber ohne Mahnbescheid ohne Belang sind). Zudem könnte die Firma versuchen „Rufmord“ in Form von Einträgen bei Schufa und ähnlichen Organisationen zu begehen, nach dem Motto: „Dieser Kunde hält sich nicht an Verträge“ was auch unangenehme Folgen auf die Kreditwürdigkeit nach sich ziehen könnte.

Vielleicht ist es daher besser, doch schriftlich klarzustellen, das ein Vertrag nicht zustande kommt, nur um dann sicher zu gehen, nichts unterlassen zu haben. Dann stehst Du auf jeden Fall besser da.
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schlingel antwortet auf kamischke
28.10.2008 17:41

einmal geändert am 28.10.2008 17:42
Benutzer kamischke schrieb:

[...] Darum also Strafanzeige stellen, dann wird Freenet hoffentlich reagieren.
Zur Vorbeugung gegen Freenet-Kaperer den Rat der Verbraucherzentrale befolgen und Deinem jetzigen Anbieter nachfolgendes Einschreiben senden:

Musterbrief Verbot Telefonanschlussumstellung auf anderen Anbieter

http://www.vzs.de/mediabig/27002A.doc
[...]

Dieser Musterbrief hätte in diesem Falle aber auch nichts genützt, da, wenn ich den Fall richtig verstanden habe, freenet ja extra einen schriftlichen Umstellungsauftrag vom Kunden anfordert um ihren vertraglichen Verpflichtungen nachkommen zu können, ohne zu überprüfen, ob die Aufragsgrundlage evtl. faul sein könnte (wie in diesem Falle).

Viele Grüsse,
Schlingel
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'Kriminelle Handlung'
Pear antwortet
28.10.2008 23:09
Hallo Du!

Obwohl ich nie gedacht hätte, dass mir mal sowas passiert, hat die Telekom Deutschland Gmbh etwas ähnliches mit mir gemacht. Ich bekam eines Tages nach mehreren nervtötenden Klingelterrorattacken einen Anruf von einen Call-Center welches seine Nummer unterdrückt hat und sagte ich könne so ein Angebot nicht am Telefon annehmen. Sie sollten mir doch ein Vertragsangebot zuschicken. Ich bekam kein Vertragsangebot sondern einen abgeschlossenen Vertrag, den natürich auch ich nicht abgeschlossen habe. Ich habe Widerrufen ohne den Vertrag anzuerkennen aber ich gebe Dir vollkommen recht. Man muss das nicht tun, da man ja keine Vertragsverpflichtung mit dem Unternehmen eingegangen ist. Da können die im Dreieck springen wie die wollen. Der Umgang mit Dir tangiert meiner Meinung nach schon einen kriminellen Rahmen. Man kann solche Sachen eigentlich aussitzen. An Deiner Stelle würde ich mich bei der Verbraucherzentrale mal erkundigen, ob Du nicht eine Strafanzeige wegen "Bedrohung" gegen Freenet stellen könntest.

Solche Attacken aller Telefongesellschaften - und da nehme ich keine mir bekannte aus werden leider immer noch als Kavaliersdelikt abgetan, obwohl Daten- und Kundenschutz mit Füßen getreten und auch Falschabbuchungen (komischerweise ist das das Einzige was immer reibungslos klappt) als Betrug oder Diebstahl bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden müssten.

Ich werde dies ab jetzt jedenfalls regelmäßig tun, um dieses Schröpfen und diese Betrügerei endlich zu bekämpfen. Vielleicht kommt bei 1 Million Anzeigen der Gesetzgeber doch einmal zur Vernunft und vergisst, dass einige Bundestagsmitglieder in den entsprechenden Vorständen nicht die Interessen des Volkes vertreten.
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LOWI antwortet auf Pear
29.10.2008 01:28
Benutzer Pear schrieb:
und auch Falschabbuchungen (komischerweise ist
das das Einzige was immer reibungslos klappt)

Du meinst Abbuchungen klappen reibungslos oder? Denn eine Falschabbuchung ist ja kein reibungsloser Vorgang und die Existenz einer Falschabbuchung schließt dann wiederum einen reibungslosen Abbuchungsvorgang aus... ;-)))

als Betrug oder
Diebstahl bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden müssten.

Falschabbuchungen sind kein Fall für die Polizei und die Staatsanwaltschaft, eher für die Rechnungsabteilung des jeweiligen Anbieters.
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Ist das Treiben also legal?!
Pear antwortet auf LOWI
29.10.2008 10:30
Hallo!

Du meinst also, dass ich nicht auf eine Strafverfolgung zurückgreifen kann, wenn Telefongesellschaften systematisch mein Konto plündern. Ich nenne das Diebstahl, da mir eine juristische Person etwas wegnimmt, was ich ihr nicht geben möchte. Ich kann ja schließlich auch nicht ungestraft Abbuchungen bei meinen Kunden durchführen, die jeglicher Vertragsgrundlage entbehren. Wo liegt der Unterschied zu einem Taschendieb? Das dies keine Einzelfälle sind und ein Kunde in Deutschland fast hilflos den Machenschaften ausgeliefert ist, sieht man ja nicht nur an der Vielzahl von Foreneinträgen und Fernsehberichten sondern auch daran, dass nahezu jeder in seiner Umgebung jemanden kennt, der diese Probleme hat.

Dass der Gesetzgeber diesem Treiben zuschaut ohne zu handeln, empfinde ich als Verrat an seiner eigentlichen Aufgabe.
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Probleme mit Freenet
pandoras antwortet auf LOWI
29.10.2008 10:35
Jaja, der böse, böse Vertrieb ist wieder Schuld.

Jeder kleine Freenet/Mo*elcom Shop behauptet irgendetwas und wenn es Probleme gibt, dann ist die Mutter völlig überrascht.

Deine Daten (Name,Tel, Geburtsdatum) kann man recht einfach abgreifen. HAst Du zufällig eine homepage oder einen LEbenslauf online? Oder stehst Du etwa in Telefonbuch? Oder schredderst Du deine Papiere nicht, wenn Du die in den Container packst? Wie sollten die sonst die Grün-Parasiten anrufen können?

Ich rate dir: Natürlich brauchst Du keinem Vertrag widersprechen, den Du nicht abgeschlossen hast! Anzeige wegen BEtrug, ggf. Urkundenfälschung. Lass dich verklagen, dann sollen die deine Unterschrift mal zeigen. Aber schmeiß kein Geld für einen Anwalt raus. DIE Grün-Parasiten wollen doch Geld haben, oder?

Ich habe mit der Verbraucherzentrale so meine Erfahrungen gemacht. 10 TAge haben die nichts gegen Grün-Parasiten unternommen und erst nach mehreren Faxen kam ein Rückruf. Anrufen braucht man bei der Verbraucherzentrale auch nicht, es sein denn, man hört sich gerne den Arnrufbeantworter an...

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Probleme mit Freenet
w.schulze antwortet
29.10.2008 11:50
Hatte vor längerer Zeit auch sehr viel Ärger mit Freenet,haben einfach (nur)eine Telefonleitung meines ISDN-Anschluß auf Preselection ohne Vertrag bzw.Auftrag voreingestellt auf 01019.
Auch ständige Kontrollen über die Abfrage der 0310 und 0311
Telefonnummern sagten mir eindeutig, das sämtliche Fern-und Ortsverbindungen über das Telefonnetz der Deutschen Telekom geführt werden.
Zwei aktuelle Bestätigungsschreiben von der Deutschen Telekom wurde mir auf Anfrage zugestellt, wo wiederum bestätigt wurde, das eine Voreinstellung des Netzbetreibers 01019 bis zum heutigen Zeitpunkt nicht vorliegt.Das ging so ca.2Jahre bis man alles einstellte(Inkasso usw.)Ich habe auch nie bezahlt,da kein Vertrag von mir gemacht wurde und Freenet konnte auch keine Vertragskopie vorweisen,die sie mir auch schon mehrmals schicken wollten!! Ich war von Anfang im Recht und bin ohne Anwalt zu meinen Recht gekommen,aber sehr viel Zeit, mit vielen Telefonaten und E-Mails,in Anspruch genommen.Auch meine Nerven haben extrem gelitten. War zu dieser Zeit auch arbeitslos und somit konnte ich in den 2Jahren ständigen Kontakt halten mit ca.50 E-Mails und ca.100 Anrufen.Es war für mich schon eine Lebensaufgabe immer wieder die gleichen Widersprüche zu verschicken. Nur durch Ausdauer,obwohl ich ja im Recht war,wurde dann das Verfahren schon das 2.Mal eingestellt.Für mich war das eine sehr lange Geschichte und ich denke das ich in dieser Zeit mit fast allen Mitarbeitern Kontakt hatte,aber kaum einer hat bzw.wollte die Geschichte,die auf Wahrheit beruht, glauben und verstehen. Für mich persönlich geht dieses Ereignis in die Deutsche Geschichte ein. Eigentlich ist das nur ein kleiner Auszug, mehr als 2Jahre meines Lebens, sinnloser Beschäftigung auch für alle Beteiligten.