Frei Sprechen
16.09.2008 17:33

Wer überlebt? Handy oder Digitalkamera?

Wo werden zukünftig die abgrenzenden Merkmale liegen?
teltarif.de Leser John Bo schreibt:
Ich habe gerade folgende Meldung bei auf teltarif gelesen:

photokina 2008 zeigt Kameras mit GPS und WLAN

In der Meldung geht es um die neuen Funktionen der Digitalkameras. Ich beschäftige mich schon seit längerem mit Fotografie, besitze unter anderem die Canon 350D, mit der ich absolut zufrieden bin und nur weiterempfehlen kann, und mit der Frage, wohin sich denn die digitalen Kameras entwickeln werden.

Wenn man sich die letzten Entwicklungen anschaut, stellt man fest, dass die Kameras immer mehr TK-Funktionen übernehmen. Beispielsweise, wie in der Meldung geschrieben, GPS und WLAN. Wird man mit digitalen Kameras irgendwann auch telefonieren können?

Auf der anderen Seite gibt es die aktuellen Entwicklungen auf dem Handymarkt. Einige Handys besitzen mittlerweile integrierte Kameras, von denen man vor Jahren noch geträumt hat. Wird man mit seinem Handy irgendwann Hochgeschwindigkeitsaufnahmen machen können?

Wohin werden sich beide Märkte entwickeln? Worin werden sie sich abgrenzen? Wird es von Cannon oder Nikon bald massentaugliche Handys oder Kameras zum Telefonieren geben? Werden die einfachen digitalen Kameras bald von den Handys verdrängt?

Eure Antworten würden mich interessieren!

Kommentare zum Thema (7)
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Linse???
Kai Petzke antwortet
17.09.2008 12:54
Benutzer John Bo schrieb:

Wird man mit digitalen Kameras irgendwann auch telefonieren können?
Wird man mit seinem Handy irgendwann Hochgeschwindigkeitsaufnahmen machen können?

Beides wird kommen. Insbesondere eine MMS-Funktion halte ich für Digitalkameras für durchaus sinnvoll. Wenn man dafür schon ein GSM/GPRS-Modul integriert, ist der Weg zur Telefonie auch nicht mehr weit.

High-Speed-Videos a la Casio Exilim Ex-F1 (das Ding macht übrigens Spaß!) könnten künftig auch Handy-Chips leisten. Allerdings setzt hier eine physikalische Beschränkung enge Grenzen: Für hohe Abtastraten braucht man viel Licht auf dem Chip. Und da haben die Handy-Knippsen mit ihren Minilinsen nunmal keine guten Karten.

Von daher: Im Billigsegment konkurrieren Handys schon heute mit Digitalkameras und werden das auch weiter tun. So fällt auf, dass es kaum mehr Digitalkameras ohne Zoom gibt. Diesen Billigstbereich haben die Handys anscheinend schon für sich erobert. Dort, wo man hingegen ein richtiges Objektiv braucht, um gute Photos zu machen, bleiben die Digitalkameras noch auf lange Sicht konkurrenzlos. Und eine 1000 Euro Nikon oder Canon wird sich niemand in die Hosentasche stecken, um damit zu telefonieren, selbst, wenn es diese Funktion bei der Digitalkamera gibt ;-)


Kai
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RE: Warum kein Vergleich mit Fonic?
gichtl antwortet auf Kai Petzke
17.09.2008 23:24
Benutzer Kai Petzke schrieb:
High-Speed-Videos a la Casio Exilim Ex-F1 (das Ding macht übrigens Spaß!) könnten künftig auch Handy-Chips leisten. Allerdings setzt hier eine physikalische Beschränkung enge Grenzen: Für hohe Abtastraten braucht man viel Licht auf dem Chip. Und da haben die Handy-Knippsen mit ihren Minilinsen nunmal keine guten Karten.

Prinzipiell ist das zwar so richtig. Aber die Ex-F1 hat mit 1:2,7-4,6 kein besonders lichtstarkes Objektiv - in der gleichen Region ist mit 1:2,8 z.B. auch ein SE K800i oder ein noch älteres Nokia 3650 angesiedelt. DARAN kann es also nicht liegen ;-)
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John Bo antwortet auf Kai Petzke
18.09.2008 09:52
Interessant wird auch die Entwicklung auf dem Markt der digitalen Spiegelreflexkameras sein. Mal schauen, wie lange die noch einen Spiegel brauchen und groß und kantig sind. ;-)

Böse Kameras bedrohen die Spiegelreflex
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,578434,00.html

oder

Lumix DMC-G1: Spiegelreflexkamera ohne Spiegel
http://www.netzwelt.de/news/78560-lumix-dmc-g1-spiegelreflexkamera-ohne-spiegel.html
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Lichtstärke
Kai Petzke antwortet auf gichtl
18.09.2008 19:24
Benutzer gichtl schrieb:

Prinzipiell ist das zwar so richtig. Aber die Ex-F1 hat mit 1:2,7-4,6 kein besonders lichtstarkes Objektiv - in der gleichen Region ist mit 1:2,8 z.B. auch ein SE K800i oder ein noch älteres Nokia 3650 angesiedelt.

Der Faktor wie 1:2,7 beschreibt nur die Abbildung von der Linse auf den Sensor; um das gesamte zur für die Belichtung zur Verfügung stehende Licht zu ermitteln, muss noch mit der Sensorfläche multipliziert werden. Die Ex-F1 liegt hier deutlich über dem, was in Handys verbaut wird, aber deutlich unter dem, was in DSLRs drin ist, so dass letztere entsprechend noch bessere Bilder machen können, vor allem bei geringer Beleuchtung.


Kai
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RE: Warum kein Vergleich mit Fonic?
gichtl antwortet auf Kai Petzke
18.09.2008 20:40
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Der Faktor wie 1:2,7 beschreibt nur die Abbildung von der Linse auf den Sensor; um das gesamte zur für die Belichtung zur Verfügung stehende Licht zu ermitteln, muss noch mit der Sensorfläche multipliziert werden.

Nicht die Sensorfläche, sondern die Pixelfläche.

Die Ex-F1 liegt hier deutlich über dem, was in Handys verbaut wird, aber deutlich unter dem, was in DSLRs drin ist, so dass letztere entsprechend noch bessere Bilder machen können, vor allem bei geringer Beleuchtung.

Die K800i hat mit einen Sony IMX018 CMOS Sensor mit 2,5µm
[http://www.chipworks.com/seamark.aspx?tv=IPR-0607-804%20&tn=0ReportCode&ns=1]
[http://www.sony.net/Products/SC-HP/cx_news/vol46/pdf/imx018_019.pdf], genau die gleiche Pixelgröße wie die Ex-F1 [http://techon.nikkeibp.co.jp/english/NEWS_EN/20080207/147099/?ST=english_PRINT]

Daher ist die effektive Lichtmenge in beiden Fällen identisch.

Vom Prinzip sollte sich das daher auch mit einem Handy realisieren lassen. Wenn also eine Aufnahme bei 1/1000s genügend Licht abbekommt, dann klappt das auch bei 1000 Aufnahmen mit 1/1000s ;-)

Martin.
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Es wird noch eine Weile dauern
mungojerrie antwortet auf John Bo
20.09.2008 11:36
Benutzer John Bo schrieb:
Interessant wird auch die Entwicklung auf dem Markt der digitalen Spiegelreflexkameras sein. Mal schauen, wie lange die noch einen Spiegel brauchen und groß und kantig sind. ;-)

Das wird noch eine ganze Weile dauern. Der Grund ist simpel:

SLR Kameras haben den grossen Vorteil, dass du direkt durch das Objektiv siehst. In deinem erstgenannten Link sehe ich ein LCD Display an. Das ist nicht neu. Bei den meisten Bridge Kameras habe ich einen elektronischen Sucher.

Der Unterschied ist halt, dass ich das Bild mit 0,5 Megapixeln sehe. Und das ist viel zu wenig. Gerade in Situationen, in denen man beispielsweise die Schärfe selber einstellen muss, kann man das mit einem solchen Sucher vergessen.

Für den Hobbyanwender, der sich eine SLR eher aus Prestigegründen kauft, dürfte das jedoch durchaus interessant sein.

Was mir jedoch viel mehr Sorgen macht, ist die Bildqualität an sich. Die ist, seitdem die 10 Megapixel durchbrochen sind, in Sturzflug. Ich mag bei einer heutigen Kamera keine ISO Zahl grösser 400 einstellen. Da wird einem ja schlecht, wenn man die Resultate ansehen muss...
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Entwicklung
alexander-kraus antwortet
20.09.2008 17:25
Ich glaube nicht, dass die Entwicklung von Handy-kameras und "echten" Digicams sich vereinheitlichen wird.

Ich denke, es wird nach wie vor einen Lsitungsunterschied geben:

Beispielsweise haben Handykameras heute ca 3 Megapixel, echte Digi-Cams kommen mit 7 oder so daher.

Ob man den Unterschied wirklich braucht, sei dahingestellt. - Ich habe immernoch eine alte 3,2 Megapixel Kamera, die für meine Zwecke ausreicht. - Allergibts gibt es mittlerweile auch schon wieder modelle, die kleiner sind, und weniger Strom verbrauchen...

Der Markt wird sich auch hier weiterentwickeln, aber mann mir mal einer Sagen, was ich bei einem 10x15 cm Abzug sehe, ob ich mit 3 oder 7 Megapixel fotografiert habe???

Alex