Musikvideos

GEMA-Chef greift YouTube scharf an

Rechteverwerter wirft Google-Tochter Unfairness vor
Von Marc Kessler

Der Streit zwischen der Google-Tochter YouTube und dem Rechteverwerter GEMA eskaliert weiter. GEMA-Chef Harald Heker hat Google in einem Gespräch mit dem Spiegel scharf angegriffen. YouTube wolle nur Druck auf die Rechteinhaber ausüben, mit fairen Verhandlungen habe das Ganze nichts mehr zu tun. Bei dem Streit geht es darum, wieviel Geld der Verwertungsgesellschaft für das Verbreiten von Musikvideos im Internet zusteht.

Daneben bezweifelt Heker die Ernsthaftigkeit der Sperr-Aktion bei YouTube. Er habe nicht den Eindruck, "dass bislang in größerem Umfang Videos gesperrt worden sind." Außerdem habe man seitens der GEMA nie 12 Cent für den Abruf eines Musikvideos verlangt, sondern sei immer von einem Basispreis von 1 Cent ausgegangen. Auch diesen Betrag hatte Google-Sprecher Kay Oberbeck als überhöht und fünf Mal so teuer wie in Großbritannien zurückgewiesen. In Großbritannien verlangt das GEMA-Pendant PRS nach Angaben der FAZ 0,2 Cent pro Videoabruf, was YouTube aber ebenfalls für zu hoch hält.

Der GEMA-Vorstandsvorsitzende greift zudem das ganze Geschäftsmodell von YouTube an: "Die Urheber sind nicht dafür da, dass YouTube auf ihre Kosten mit Werbung Geld verdient."