Apple und Google starten Bezahlsysteme für App- und Webinhalte
"Smartphones und Tablets sind die Zeitungen der Zukunft", sagte Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner im September und sprach von einer glänzenden Zukunft für die Medienbranche. Inzwischen glänzt der Hoffnungsträger iPad in den Augen vieler Medienmanager aber nicht mehr so wie sein Display. Denn Apple hält bei digitalen Zeitungsabos die Hand auf und will obendrein Abonnenten-Daten für sich behalten. Für Hoffnung auf mehr Wettbewerb sorgt jetzt ausgerechnet Google - mit einem konkurrierenden Bezahlsystem.
Bezahlen auf mobilen Geräten: Google und Apple starten neue Systeme
Foto: dpa
Mit dem "Preisdiktat" von Apple habe man Probleme, sagte der
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger,
Dietmar Wolff, der Nachrichtenagentur dpa. Es sei zwar
positiv, dass der iPad-Hersteller über Abo-Modelle nachdenke. Er habe
aber "Schleusen aufgebaut, die in der Praxis so nicht funktionieren
werden".
Apple kassiert bei "In-App-Käufen" 30 Prozent
Gemeint ist eine Mitteilung von Apple vom Dienstag, in der erklärt wird, wie Abonnements digitaler Inhalte auf dem iPad künftig gehandhabt werden sollen. Dieser Beschluss lässt den Verlegern die Möglichkeit, ihren Kunden ein Abonnement außerhalb der iPad-App anzubieten - also außerhalb der Software für das Lesen der digitalen Ausgaben auf dem iPad. In diesem Fall müssen die Verlage die Bestellmöglichkeit aber zusätzlich auch innerhalb der App zu mindestens den gleichen Konditionen bereitstellen.
Bei diesen "In-App-Käufen" kassiert Apple einen Anteil von 30 Prozent. Erfahrungsgemäß bevorzugen die meisten App-Nutzer eine Bestellung direkt in der Anwendung gegenüber dem Umweg etwa auf Website des Anbieters, zumal die Systeme der Verlage oft relativ unbekannt sein dürften.
Beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hieß es, das vorgelegte Modell bedeute erhebliche Einschränkungen für das App-Geschäft der Verlage. Es sei zwar positiv festzuhalten, dass es jetzt ein eigenständiges Abo-Modell für die Verlage gebe. Die damit einhergehenden Bedingungen gingen aber zu weit. Die Verleger bemühten sich daher weiter um Gespräche mit Apple.
Warum der Konkurrent von Google als allgemein besser und fairer gilt, lesen Sie auf der nächsten Seite.