Kartenhaus

Digitale Landkarten für Outdoor-Aktivitäten mit GPS

Vektor- und Rasterkarten erleichtern die Routenplanung
Von dpa / Steffen Herget

Wandern auf gut Glück bringt oft mehr Frust als Lust. Irgendwann weiß dann in schönster Natur niemand mehr, wo es langgeht. Vielen Radfahrern, Mountainbikern oder Ski-Langläufern ergeht es nicht besser. Für alle eignen sich deshalb digitale topographische Freizeitkarten, mit denen sich die Touren am Rechner planen lassen. Kartenausschnitte mit dem Wegverlauf (Track) lassen sich ausdrucken oder auf ein Smartphone beziehungsweise einen PDA übertragen. Wer ein GPS-fähiges Gerät besitzt, kann sich mit Hilfe der Tracks leiten lassen oder bei der Tour einen Track erstellen, der später in die Karte eingebunden werden kann.

Die meisten Karten bieten per Knopfdruck auch ein Geländemodell, das die Landschaft dreidimensional darstellt. Das erlaubt nicht nur interessante Kameraflüge entlang der geplanten Route: Es hilft durch die Darstellung von Höhen, Geländestruktur, Gewässern oder Wäldern auch dabei, den optimalen Weg zu finden sowie den Anspruch und das Höhenprofil der Tour richtig einzuschätzen. Viele Karten bieten zudem einen Luftbild-Modus. Auf besonders detailgetreue Aufnahmen von Bergwelten hat sich zum Beispiel der Hersteller RSS mit seinen 3D Reality Maps spezialisiert.

Wegführung wie am Auto-Navi gibt es nicht

Wer jedoch erwartet, dass ihn das Smartphone oder das GPS-Gerät im Gelände wie das Navi auf der Autobahn führt, wird noch enttäuscht. Ein auf der Karte eingeblendeter Track (Overlay) sowie ein Punkt als aktuelle Positionsanzeige oder ein Richtungspfeil müssen zur Orientierung genügen. Autorouting, das automatische Berechnen von Routen vom Standort zu einem vorgegebenen Ziel, ist grundsätzlich nur mit Vektorkarten möglich, die auch Daten wie Straßennamen oder Wegtypen beinhalten.

Das ist zum Beispiel bei Garmins Vektorkarte "Topo Deutschland V3" (1:25000) der Fall, die ansatzweise auf Wander- und Radwegen automatisch routen können soll. Die Software kostet je nach Umfang 100 bis 200 Euro und ist in vielen Garmin-GPS-Geräten einsetzbar. Sie kann aber auch in Smartphones mit der Navi-Software Garmin Mobile XT funktionieren.

Als Alternative tauchen immer mehr kostenlose Garmin-kompatible Vektorkarten auf, die aus dem OpenStreetMap-Projekt hervorgegangen sind. Zu finden sind sie zum Beispiel hier oder für Radfahrer und Mountainbiker dort.

Material der Landesvermessungsämter dient als Basis

Doch am PC und auf mobilen Geräten leisten auch die plastischeren Rasterkarten hervorragende Dienste. Sie liegen meist in den Maßstäben 1:50000 oder sogar 1:25000 vor und basieren auf dem amtlichen Material der Landesvermessungsämter. Deshalb spricht auch nichts dagegen, zu den offiziellen "TOP 50"- oder "TOP 25"-Rasterkarten zu greifen, die es für jedes Bundesland auf DVD gibt.

Die Preise für eine "TOP 50"-Karte der aktuellen Version variieren von 35 Euro für Sachsen bis zu 80 Euro für Bayern. Auch sie bieten 3D-Ansicht und Kameraflüge. Unter den Namen "Austrian Maps" und "Swiss Maps" haben auch die Nachbarländer offizielle Topo-Karten.