Erfolg

LKA-Fahndern gelingt Schlag gegen Kinderpornografie

Insgesamt wurden mehr als 9 000 Verdächtige ermittelt
Von ddp / Marc Kessler

Im Kampf gegen Kinderpornografie haben Internet-Fahnder des baden-württembergischen Landeskriminalamts (LKA BW) weltweit über 9 000 Ermittlungsverfahren angestoßen. In Deutschland stießen die Ermittler mit Hilfe einer vom LKA Niedersachsen speziell entwickelten Software seit Mitte 2008 auf 1 000 Internetanschlüsse aus Deutschland, über die kinderpornografische Darstellungen verbreitet wurden, wie die Stuttgarter Behörde heute mitteilte.

In einem Fall konnte ein Produzent von Kinderpornos ermittelt und der Missbrauch von Kleinkindern in Deutschland beendet werden. Die Tatverdächtigen wurden bei den zuständigen Staatsanwaltschaften in allen Bundesländern angezeigt. Am stärksten betroffen war mit 283 Fällen Nordrhein-Westfalen. In Baden-Württemberg ergaben die Ermittlungen 93 Internetanschlüsse von Verdächtigen. Es gab zahlreiche Wohnungsdurchsuchungen, bei denen bundesweit über 500 Computer, mehr als 43 000 Datenträger und annähernd 800 Festplatten beschlagnahmt wurden.

International stieß das LKA auf rund 8 000 weitere Tatverdächtige. Über das Bundeskriminalamt wurden die Hinweise an 91 Nationen weitergeleitet. Nach ersten Rückmeldungen aus dem Ausland wurden unter anderem in Brasilien, Kanada, Moldawien, Neuseeland, Österreich, Schweiz, USA bereits Täter festgenommen.

Internetanbieter wollen Kinderporno-Websites blocken

Morgen wollen - wie berichtet - fünf der größten deutschen Anbieter von Internetzugängen Verträge mit Bundesfamilienministerin von der Leyen (CDU) unterzeichnen, nach denen kinderpornografische Internetseiten aus dem Ausland in Deutschland künftig nicht mehr aufgerufen werden können.