Rockstar

Musik-Plattformen für Newcomer-Bands und angehende Stars

Künstler nutzen das Internet ausgiebig zur Eigenwerbung
Von dpa / Steffen Herget

Vor jubelnden Fans aufzutreten und vom Verkauf der eigenen Songs leben zu können: Davon träumen viele Nachwuchsmusiker. Einen Plattenvertrag benötigen sie dazu nicht mehr zwingend - dem Internet sei Dank. Immer mehr Webseiten erleichtern Newcomern die Vermarktung. Damit die Künstler entdeckt werden, müssen sie aber weiterhin viel Eigenwerbung betreiben.

"Das Internet wird für Musiker immer wichtiger, um unabhängiger von Plattenfirmen zu werden", beobachtet Ole Seelenmeyer vom Deutschen Rock- & Pop-Musikverband (DRMV) in Lüneburg. "Die Möglichkeiten des Web 2.0 erleichtern es Konsumenten, neue Musik und Lieblingskünstler zu entdecken", sagt Amke Block, Unternehmensberaterin in der digitalen Musikwirtschaft aus Hamburg.

Vermarktung und Online-Präsenz gegen Gebühren

Da immer mehr Musik aus dem Netz beschafft und am Rechner gehört wird, sind Online-Musikvertriebe eine komfortable Alternative, um bekannt zu werden. Sie stellen die Songs von jedermann bei legalen Download-Shops wie dem iTunes Store oder Musicload [Link entfernt] ein. Dafür nehmen sie unterschiedlich hohe Gebühren.

Der Dienst DooLoad, Selbstvermarktungsplattform und Onlinegemeinschaft für Musiker, stellt die Titel in bis zu 360 Downloadportale ein. Der "Standard"-Tarif ermöglicht pro Jahr fünf Veröffentlichungen. Im ersten Jahr kostet das nichts, vom zweiten an werden pauschal rund drei Euro pro Monat fällig. Die Künstler erhalten von den Nettoverkaufserlösen 85 Prozent, was als fair gilt.

Nachträgliches Bearbeiten und CD-Produktion kostet extra

Der "Professional"-Tarif für Vielveröffentlicher kostet monatlich etwa einen Euro pro Song, pro Album fünf. Die Gebühren sind für ein Jahr vorab zu zahlen. Zudem werden das Bearbeiten der Klangqualität und die Produktion von CDs angeboten, was jedoch extra kostet.

Ähnlich wie DooLoad aufgebaute Dienste sind track by track und das von Amke Block mitbetriebene Audiomagnet [Link entfernt] . Zuletzt befanden sich beide im Beta-Stadium, waren also noch nicht komplett ausgereift.

Justaloud [Link entfernt] vertreibt die Songs direkt auf der Webseite. Den Preis bestimmen Angebot und Nachfrage. Öfter heruntergeladene Titel sind teurer - maximal kosten sie rund einen Euro. Neue Stücke sind anfangs gratis. Bei den Künstlern bleiben 85 Prozent der Einnahmen. Auf sich aufmerksam machen können die Musiker durch Profile und indem sie sich über die Seite mit Fans austauschen.