weiter Probleme

Verbraucherzentrale: nachbarschaft24.net-Anwalt mit Drohbriefen

Opfer von Abo-Fallen sollten adäquat reagieren - nämlich vor allem nicht zahlen
Von Ralf Trautmann

Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt sieht sich angesichts zahlreicher Beschwerden von Verbrauchern veranlasst, wiederholt auf die Problematik rund um die Internetseite nachbarschaft24.net hinzuweisen: So erhalten Verbraucher offenbar Post von der Rechtsanwaltskanzlei Frank Michalak aus Potsdam, die laut der Organisation "offensichtlich im Auftrag der Netsolutions FZE aus Dubai, Betreiber der Internetseite nachbarschaft24.net Drohbriefe" verschickt.

In der Vergangenheit hatten PC-Nutzer Mails bekommen, laut denen ein Nachbar eine "wichtige" Nachricht für sie hinterlassen oder ihnen eine "Einladung" geschickt habe. Zum Abruf bedürfe es einer Anmeldung auf der Seite, bei der der Nutzer "seine Daten eingeben" müsse. In der Folge gab es dann ein Abo mit eine Laufzeit von zwei Jahren - und einem Gesamtbetrag von 216 Euro.

Laut Verbraucherzentrale baue der Anwalt jetzt "eine neue Drohkulisse auf" - indem er mit "diversen Urteilen, lancierten Fehlmeldungen in diversen Internetblogs, Nachrichtenportalen und Webseiten" Betroffene verunsichern wolle. "Die Falschinformationen sollen den Internetuser zur Zahlung bewegen", heißt es bei der Verbraucherzentrale weiter.

Dabei werde aber ein rechtskräftiges Urteil des Amtsgerichts Berlin-Mitte in Zusammenhang mit nachbarschaft24.net nicht erwähnt: Ende vergangenen Jahres hatte das Gericht entschieden, dass Betroffene die eingeforderten Beträge nicht zahlen müssen.

Die Verbraucherschützer hat abschließend den Tipp parat, der nahezu ausnahmslos auch in ähnlich gelagerten Fällen gilt: "Nicht zahlen und von den Drohungen nicht einschüchtern lassen."