Newsletter 14/99

15.07.1999
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 15.07.1999 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Erste Ergebnisse unserer Umfrage.
  2. Wieder Bewegung bei nationalen Telefontarifen.
  3. Mobilfunk: Zunehmend wichtiger.
  4. Callback: Der Spartrick für Mobilgespräche.
  5. Regionale Preissenkung bei Hansenet in Hamburg.
  6. Niederlande ab 16 Pfennig und weitere Auslandsschnäppchen.
  7. Viele neue Pakete für das Internet.
  8. Weiterhin Monopolgebahren bei der Deutschen Telekom.
  9. Ärger um die Sparpakete "Aktiv Plus" und "Select".
  10. Neue Wege zum Endkunden: Kabel im Meer oder Abwasserrohr.
  11. Persönliche Rufnummern werden günstiger.
  12. Börse: Unternehmenshochzeiten - und -vermählungen.
  1. Nach einer Laufzeit von einem Monat ist am 5.7. auf den Seiten von teltarif.de die Leserumfrage zum Telekommunikationsmarkt zu Ende gegangen. Die Resonanz war riesengroß, ca. 6500 Leser beteiligten sich. Allen Teilnehmern sei herzlich gedankt. Nach den ersten Eindrücken sind die Ergebnisse äußerst spannend und werden die Gestalter des Telekommunikationsmarktes weiter anspornen, noch mehr auf die Wünsche der Kunden einzugehen.

    Besonders bemerkenswert ist, dass fast 60 Prozent der Befragten an einem Wechsel ihres Festnetzanschlusses von der Deutschen Telekom AG zu einem Regionalanbieter interessiert sind. Auch Handynutzer können rücksichtsvoll sein, so würden 95 Prozent der Mobilfunkbenutzer ein Handyverbot an bestimmten Plätzen wie Kirchen, Kino oder Theater mindestens tolerieren, meistenteils sogar unterstützen.

    Ob allerdings ein Internet-Pauschalbetrag inklusive Grundgebühr, Einwahl und Telefonminuten von DM 50,-, welchen 66 Prozent der Befragten sich wünschen, in naher Zukunft realisierbar sein wird, ist fraglich. Die Auswertung der Ergebnisse ist noch in Arbeit; Näheres wird in der nächsten Ausgabe des Newsletters sowie in Bälde auch auf unseren Internetseiten erscheinen.

  2. Munter in Bewegung blieb in den vergangenen 14 Tagen das Preiskarussel. Manchmal mutet es ein wenig skurril an, mit welchen Wortschöpfungen und mit wieviel Phantasie die Werbestrategen der Telcos in die Offensive gehen. Komserv beispielsweise hat seinen bekannten "Service-Nummern-Service" jetz auch auf nationale Ferngespräche ausgedehnt. Unter der Vorwahl 01803/018018 kann von Festnetz zu Festnetz (und auch nur so) für 18 Pfennig pro Minute telefonieren. Vorteil: KomServ geht auch, wenn Call by Call sonst gesperrt ist.

    Die Düsseldorfer ATEL wendet sich mit Ferngesprächen zum Telekom-Ortstarifen an Geschäftskunden: Gespräche in diese kosten den rechnerischen Minutenpreis von 8, 4,8 bzw. 3 Pfennig. Der Internetzugang kostet 6 Pfennig rund um die Uhr.

    Alpha Telecom aus Frankfurt bietet neuerdings USA und Großbritannien für 15 Pfennig rund um die Uhr; nationale Ferngespräche kosten noch 11,9 bzw. 5,9 Pfennig. Das Angebot richtet sich auch an Privatkunden, verlangt aber eine Anmeldung. Neu auf den Anbieterseiten von Teltarif ist die Münchener Callino GmbH, die unter der 01075 mit 14 Pfennig tagsüber nicht unbedingt den preiswertesten, aber in der Nebenzeit und am Wochenende mit 8 Pfennig einen zumindest brauchbaren Tarif anbieten. Anmeldung ist nicht erforderlich, es gilt der Minutentakt.

    TelDaFax greift ab August mit neuen Nahtarifen an: 8 bzw. 6 Pfennig im Umkreis von 20 Kilometern bei sekundengenauer Abrechnung sind ein sehr seriöses Angebot. Sparvorwahl: 01030, keine Anmeldung. Überhaupt: nur noch eine Frage von Zeit, wann auch die Ortstarife purzeln, meint Harald Stöber, der Chef von Mannesmann-Arcor. Wenn die Telekom-Konkurrenten endlich auch direkten Zugang zum Kunden bekommen, könne der Preisrutsch beginnen. Allerdings verteidige der einstige Monopolist sein letztes Monopol mit Haken und Ösen, wie auch das Bundeskartellamt in seinem Jahresbericht mit Bedauern feststellt.

    Angebote für Geschäftskunden haben German Business Net und RSL COM neu aufgelegt. Die ersteren bieten Preselectionkunden ab 1. August 12,6 Pfennig rund um die Uhr für nationale Ferngespräche sowie 17,4 Pfennig für 0800er-Servicenummern. RSL COM unterbietet diesen Tarif mit seinen 16,2 bzw. 9,3 Pfennig ebenfalls für 0800.

    Weitere Details zu diesen Angeboten können Sie wie üblich auf www.teltarif.de nachlesen.

  3. 80 Prozent aller telefonischen Kommunikation wird schon in 10 Jahren über Mobilfunknetze stattfinden. Mobile Einwahl ins Internet, mobiles Homebanking, mobile Videotelefonie - Schlagworte einer Zukunft, die nach Ansicht von Forschern des Fraunhofer Instituts Arbeitswirtschaft und Organisation bereits begonnen hat. Der Mobilfunk jedenfalls wird Wachstumsträger Nummer 1 der TK-Branche, soviel ist schon heute unter den Experten unbestritten. Und bereits in vier Jahren wird demnach 50 Prozent des gesamten Umsatzes im Telekommunikationsbereich auf den Mobilfunk entfallen.

    Gleich 100 Prozent des Erlöses aus der Versteigerung der breitbandigen Mobilfunklizenzen Anfang kommenden Jahres in Bonn gehen in die Staatskasse. UMTS (Universal Mobile Telecommunication Systems) ist das Zauberwort für die Chance, internetfähigen Mobilfunk im nächsten Jahrtausend unter die Leute bringen zu können, und der Finanzminister kalkuliert - sicher nicht ohne unterschwelliges Zucken um die Mundwinkel - mit rund acht Milliarden Mark. Mark(t)forscher gehen davon aus, dass im Jahre 2004 jeder Haushalt in Deutschland über einen Internetzugang verfügt, der wiederum auch mobil zu erreichen sein soll. Aufbruchstimmung also bei den Anbietern solcher Technologie, die mit sinkenden Preisen und Tarifen beim Handy rechnen, aber andererseits (noch) nicht genau einschätzen können, wie groß nun wirklich die Resonanz beim Kunden sein wird.

    Begonnen hat die Zukunft bereits ganz konkret bei E-Plus-Kunden. Diese können ab sofort monatlich - und ohne Aufpreis oder Vertragsverlängerung - von einem zum anderen Tarif wechseln. Wer sich beispielsweise für längere Zeit im Ausland aufhält und nicht im E-Plus-Netz telefonieren kann, hat die Möglichkeit des kostenlosen Umstiegs auf den Privatkundentarif ohne Inklusivminuten für DM 19,95 Grundgebühr pro Monat. Andererseits kann der Messe-Werktätige, der für eine bestimmte Frist viel häufiger mobil telefonieren möchte/muss als sonst, für vier Wochen in den Tarif "Time&More 1000" wechseln, der für 299 Mark 1000 Inklusivminuten bietet.

    In Kürze starten wird die Zukunft für Interessenten von LOOP. Ab August '99 kann man mit dieser Prepaid Card von VIAG Interkom die Vorteile mobiler Telefonie nutzen, ohne eine vertragliche Bindung eingehen zu müssen. Die Kartenguthaben betragen 25, 50 oder 100 Mark, die Gesprächsgebühren stehen aber noch nicht fest.

    Und auch in der Schweiz hat die Zukunft bereits Einzug gehalten - mit dem Namen Orange. Das britische TK-Unternehmen baut in der Alpenrepublik ein GSM-1800-Netz auf und hat aufgrund der erschwerten topografischen Bedingungen ein nationales Roaming-Abkommen mit der Swisscom abgeschlossen. So können Orange-Kunden das Dual-Band-Netz des früheren Monopolisten mitnutzen und ersparen sich dadurch nervige Funklöcher.

  4. Mit dem US-Callback-Anbieter Sakon gibt es bei teltarif eine neue Sparadresse. Die Amerikaner, die ihr Vertriebsnetz in Deutschland über verschiedene Agenten mit variablen Konditionen gerade erst aufbauen, bieten interessante Tarife vor allem für Handynutzer. Von Mobil- zu Mobiltelefon in Deutschland ist für umgerechnet ca. 27 Pfennig zu realisieren. Möglich sind selbstverständlich auch Verbindungen in ausländische Fest- und Mobilfunknetze. Abgerechnet wird per Abbuchungsgenehmigung von der Kreditkarte in US-Dollar per EVN im 30/6-Takt. Wie bei Callback-Anbietern üblich, läuft die Uhr ab Rückruf vom Telefoncomputer und nicht erst ab Gesprächsbeginn. Kommt keine Verbindung zustande, werden die Kosten jedoch storniert. Alle weiteren Details stehen auf www.teltarif.de in der Rubrik "Anbieterinfo".

    Auch Telegroup ist mit neuen Callback-Tarifen zurück am Markt. Verbindungen ins deutsche Festnetz kosten über die Düsseldorfer Deutschland-Filiale ca. 40, solche ins deutsche Mobilfunknetz knapp 51 Pfennig.

  5. Der Regionalanbieter Hansenet (Hamburg und Umgebung) senkt zum 1.August die Preise. Citygespräche kosten dann zur Hauptzeit nur noch 5,9, abends und am Wochenende 4,9, und nachts 2,9 Pfennig. Ferngespräche werden ebenfalls günstiger: tagsüber 11,9 , abends 7,9 und nachts 5,9 Pfennig. Einzig die Tarife für Auslandsgespräche bleiben hinter den Erwartungen zurück. Übrigens: Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, einfach die 01041 vorweg wählen. Es gilt der Minutentakt.

  6. Auch in diesem Monat gab es Bewegung bei den Auslandstarifen. Der Regionalanbieter Rapid Link senkte beispielsweise die Preise für Telefonate nach England auf 15 Pfennig pro Minute, auch die USA mit 19 Pfennig oder Österreich mit 23 Pfennig sind recht günstig. Weitere Preissenkungen in diesem Marktsegment gab es bei Nikoma: Telefonate nach England oder die USA kosten ab August 20 Pfennig pro Minute.

    Bei KDD-CONOS liegt der USA-Tarif bei nunmehr 29 Pfennig. KomServ bietet mit Japan, Italien und Spanien drei neue Auslandsdestinationen an, allesamt für 24 Pfennig pro Minute. Von den oben genannten Firmen ist KomServ die einzige, die auch ohne Anmeldung genutzt werden kann. Einfach die 01805/024 024 anrufen, der Computer erklärt alles weitere. Aber Vorsicht: Die Gebühr von 24 Pfennig pro Minute (bei Anruf über die Deutsche Telekom aus dem Festnetz) bezahlt man aber bereits ab Einwahl in den Telefoncomputer. Trick: Mit der #-Taste lässt sich die Ansage abbrechen, man kann dann gleich die gewünschte Auslandsrufnummer wählen.

    Ebenfalls ohne Anmeldung: 01051 Telecom. Die Niederlande kosten bei diesem Discounter ab sofort nur noch 16 Pfennig pro Minute. Frankreich rutscht mit 19 Pfennig ebenfalls knapp unter die psychologische 20-Pfennig-Marke. Bis Ende des Monats läuft noch der USA-Hammer von First Telecom 01039: 10 Pfennig pro Minute an den Wochenenden! Bei beiden Anbietern gilt der Minutentakt, bei First Telecom kommen nochmals 2 Pfennig pro Gespräch hinzu.

  7. Vorsicht ist weiterhin bei der Wahl des Internet-Providers geboten. Dieser Markt ist stark in Bewegung, es vergeht kein Tag, an dem nicht mit neuen, "unschlagbaren" Angeboten geworben wird. Darunter sind Viag Interkom GmbH mit neuen "Premium"-Offerten, die Summersurfer, Ginko und der Kölner Netzwerkdienst, der allerdings nicht zu den günstigsten Anbietern zählt.

    Dass die Katze allerdings in weiteren Säcken verborgen sein kann, dies zeigte vor allem keincent. Zwar wurde mit einem Minutenpreis von 3 Pfennig geworben, dieser kann aber nur erreicht werden, wenn man für DM 720,- ein 400-Stunden-Paket kauft. Dies entspricht einer duchschnittlichen Online-Zeit von mehr als 13 Stunden pro Tag im Monat, selbst für Vielst-Surfer schwer zu erreichen. Damit wäre diese Katze aus dem Sack.

    Ein erneuter Versuch einer Flatrate erstickte schon im Keim. Internet Professionell aus Bremen war mit einem Pauschal-Angebot von unbegrenzter Surfzeit für DM 149,- monatlich gestartet. Nur kurze Zeit später wurde der Service wieder eingestellt; der Grund lag in Sicherheitsproblemen sowie der technisch nicht zu bewältigenden enormen Rückmeldung. Trotz alledem bleibt zu hoffen, dass der nächste Versuch einer Flatrate endlich einmal erfolgreicher verläuft, gewünscht jedenfalls wird sie von den Surfern, wie unsere Umfrage zeigte.

  8. Noch immer gibt es post-monopolistisches Verhalten bei der Deutschen Telekom AG - diesen Eindruck gewinnt man bei nachfolgenden Meldungen. Trotz Preisstürzen bei Fern-, Auslands- und Mobiltarifen stiegen die Preise für Ortsgespräche seit dem Beginn der Liberalisierung: Telefonate von der Telefonzelle aus wurden nämlich teurer. Das Kartellamt bemängelt die immer noch marktbeherrschenden Stellung der Telekom im Ortsbereich. In mehreren Fällen habe die Telekom Anträge auf Genehmigung von Entgelten gestellt, die höher waren, als der Preis, den sie selbst von Endkunden verlangt. Unter diesen Voraussetzungen wird es für Konkurrenten der Telekom schwierig, wettbewerbsfähige Preise im Ortsnetzbereich anzubieten.

    Auch das Wort "Service" wird noch keinesfalls groß geschrieben. Neuerdings ist es bei T-Online nicht mehr möglich, einen Einzelverbindungsnachweis für die Internet-Rechnung zu erhalten. Dies anzubieten ist auch rechtlich nicht notwendig, da ein unentgeltlicher EVN nur für Sprachkommunikationsdienstleistungen zu erbringen ist. Allerdings würde es technisch kein Problem darstellen, einen EVN auch für Datenverbindungen zu erstellen. Was aber die Telekom nicht tun muss, das tut sie auch nicht. Dieses Verhalten kann nicht gerade kundenorientiert genannt werden, eben typisch für einen Ex-Monopolisten.

  9. Nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat sich die Deutsche Telekom bei der Propagierung ihrer neuen Rabatt-Tarife "AktivPlus", "Select 5/10" und "Select 5/30", die sie seit 1. Juli anbietet. Während die Werbung auf verlockende Sparmöglichkeiten hinwies, waren Hotlines, Techniker und Vertrieb zu Monatsbeginn offenbar überfordert.

    Zahlreiche Leser von Teltarif berichteten, sie hätten länger als eine Woche auf Auftragsbestätigungen gewartet oder seien auf längere Wartezeiten vertröstet worden. Dann stellte sich heraus, dass die angebotenen Tarife einige Nutzungsausschlüsse in sich trugen, die die Werbung schlicht verschwiegen hatte. So lässt sich ein ISDN-Sozialanschluss nicht mit den oben genannten neuen Tarifen kombinieren; auch Anlagenanschlüsse waren von der Nutzung von vornherein ausgeschlossen. Ein Fall für den Kadi - fand die Düsseldorfer ISIS GmbH. Das Landgericht Köln stoppte auf Antrag des TK-Unternehmens die laufende Telekom-Werbung für die Rabatt-Tarife mit Hinweis auf irreführende Angaben. Kritik hatte es zuvor auch schon vom Verband der Telekommunikationsmakler und -vermittler (VDTM) gegeben, der die neuen Telekom-Tarife "sehr kompliziert" genannt hatte.

    Auch in einem anderen Rechtsstreit in Sachen irreführender Werbung war die Telekom jetzt in zweiter Instanz unterlegen: Das Oberlandesgericht Schleswig gab Mobilcom recht, das einen TV-Spot moniert hatte. Darin hatte die Telekom mit unzulässiger Blickfangwerbung auf ISDN-Gesprächsgebühren ab 8,4 Pfennig pro Minute aufmerksam gemacht. Schon im März hatte das Landgericht Flensburg der klagenden Mobilcom Recht gegeben.

    Einen strukturell ähnlichen Tarif wie AktivPlus bietet ab 1. August Mannesmann Arcor, aber nur bei Preselection. Die Eschborner schicken mit "Arcor Sunny" eine Variante mit zwei Optionen ins Rennen. Gegen 9,90 Mark monatliche Grundgebühr erkauft der Kunde 11 bzw. 6 Pfennig teure Fern- und 6 bzw. 3 Pfennig teure Ortsgespräche. Verbindungen in die D1-, E2- und E-Plus-Netze werden mit 89/48 Pfennig, solche ins (hauseigene) D2-Netz mit 69/39 Pfennig berechnet. Variante zwei bietet 5 Prozent Rabatt auf die genannten Tarife, kostet allerdings auch 29,90 Mark Grundgebühr im Monat.

  10. Mit Highspeed ins Internet - oder schlicht übers Klo: so verschieden sind derzeit die Konzepte zur "Letzten Meile". Interoute aus Frankfurt hat für das kommende Jahr eine Datenautobahn angekündigt, auf der selbst der Standstreifen noch einer Formel-1-Piste für Bits und Bytes gleichkommt.

    Schon im Mai 2000 soll das Petabit-Netz betriebsbereit sein, das die bisher geläufigen Terabit-Verbindungen gleich um das Tausendfache an Geschwindigkeit übertrifft. Theoretisch könnte der Inhalt von 10000 handelsüblichen 10-Gigabyte-Festplatten in einer Sekunde über ein Petabit-Netzwerk übertragen werden. Derartig gigantische Kapazitäten werden künftig für Internet, Datenübertragung und internationale Telefonverbindungen genutzt werden. Hinter dem Projekt stehen außer Interoute noch Alcatel und als Finanziers die Sandoz-Familienstiftung. Das Netzwerk besteht aus eine Reihe von nationalen Ringen, von denen jeder einzelne die Hauptgeschäftszentren der jeweiligen Länder miteinander verbinden wird. Zum Netzwerk gehören außerdem zahlreiche Untersee-Verbindungen durch Nord-, Ost- und die Irische See. Bereits Ende des Jahres 2000 soll das Netz zu 90 Prozent fertig gestellt sein.

    Etwas weniger spektakulär, aber kaum weniger effektiv dürfte die (schon in die Tat umgesetzte) Idee von BerliKomm sein, Kommunikationskabel im Abwasser-Kanalsystem zu verlegen. Eine praktische, zeit- und finanzsparende Methode, die nun auch in Köln Nachahmer gefunden hat: Netcologne will diese innovative Technik testen und bei Erfolg - also zusätzlicher Kundengewinnung - ausbauen.

    Selbst Norderstedt (Land Hamburg) mausert sich zur Metropole ultimativer Multimedia-Technik. Gemeinsam mit COLT Telecom wollen die Norddeutschen dem geneigten Internet-User Beine machen und auf ihrer Datenautobahn, die im Jahre 2000 erst noch in Bau geht, T-DSL der Deutschen Telekom im Schnellgang überholen.

  11. Die Anwahl persönlicher Rufnummern mit der Vorwahl 0700 wird billiger. Ab 1. August zahlt man in der Hauptzeit werktags von 9 bis 18 Uhr nur noch 24 Pfennig pro Minute. In der Nebenzeit fallen 12 Pfennig pro Minute an. Der Vorteil dieser von der Regulierungsbehörde vergebenen Nummern ist ihre Portierbarkeit: Man kann sie nach Bedarf auf den eigenen Festnetz- oder Mobilfunkanschluss schalten, im Büro oder zuhause. Auch beim Umzug bleibt die Nummer gleich. Derzeit werden Persönliche Rufnummern von Mannesmann Arcor (seit Oktober 1998), der Deutschen Telekom AG (seit April 1999) und o.tel.o (seit Mai 1999) angeboten.

  12. An der Stuttgarter Debitel AG hält künftig die Swisscom AG einen Mehrheitsanteil. Die Eidgenossen sicherten sich mit der Übernahme Know-how in Sachen Technik, Management und Vertrieb, die Schwaben umgekehrt Partizipation an einem der weltweit führenden Festnetzbetreiber. Für das größte netzunabhängige TK-Unternehmen Europas blättern die Schweizer rund 3,2 Milliarden Mark hin, um ihre Strategie vom Ausbau ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit umzusetzen. In die Röhre guckte bei dem Deal die Marburger TelDaFax AG, die sich seit geraumer Zeit nach einem geeigneten Partner im Mobilfunkbereich umsieht. Wie man hört, soll das Gebot von TelDaFax einen Euro pro Debitel-Aktie zu wenig betragen haben.

    Gespräche oder mehr zum Thema Fusion oder Kooperation gibt es zuhauf - jeder redet mit jedem, heißt ein geflügeltes Wort in der Branche. Der DTAG wird der Vorsatz nachgesagt, in Bälde die vollständige Kontrolle über die österreichische Max.Mobil erlangen zu wollen, an der sie schon jetzt 81 Prozent hält. Geld genug ist bei der Telekom ja vorhanden, auch wenn sie beim Börsengang - nicht ohne eine Portion Eigenbeteiligung - gut eine Milliarde Mark verpasst haben soll; Geld, das durch massive Verkäufe von alten T-Aktien kurz vor Handelsbeginn der neuen Aktien deren Ausgabekurs nach unten gedrückt hatte.

    Ein probates Mittel zur Darstellung unternehmerischen Erfolgs - oder dessen, was dafür verkauft wird - sowie des eigenen Marktwerts sind die teils monatlich, teils quartalsweise veröffentlichten Zahlen über verkaufte Telefonminuten. Mobilcom überraschte dabei mit einer Rekordziffer von 522 Millionen Fernverbindungsminuten im Monat Juni. Man muss wissen, was Mobilcom so nicht sagt, dass in dieser Zahl auch ein erheblicher Anteil (fast 30 Prozent) von Internet-Minuten inklusiv ist, so dass sich die Zahl der Gesprächsminuten - auch im Vergleich zu den Mitbewerbern - relativiert. Man mogelt sich halt so durch...

    Mannesmann Arcor plus o.tel.o lagen im selben Zeitraum bei 1,11 Milliarden dieser von uns so genannten "All-inclusive-Minuten" - ebenfalls eine fast furchteinflössende Zahl.

    Allen TK-Wettbewerbern ist eines gemeinsam: Das Internet und seine Nutzung gewinnt vehement an Bedeutung. Die schiere Telefonie ist zwar noch die Nummer 1 - aber man fragt sich, wie lange noch.

Telekommunikation wird immer vielfältiger - neben dem klassischen (Festnetz-)telefon werden die Daten- und Mobildienste immer stärker genutzt. Lassen wir uns überraschen, was in den nächsten Jahren noch an Neuerungen auf uns zukommt!
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