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27.07.2000
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 27.07.2000 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Kostenlos telefonieren
  2. Festnetzpreise purzeln weiter in den Keller
  3. Auslandspreise: Preiskampf der Discounter
  4. Günstige Calling Cards für das Telefonieren aus dem Ausland
  5. Mobilfunk: Schnelles Internet in den Startlöchern - GPRS ab September
  6. Callino Tabellenführer im Internet by Call mit Anmeldung
  7. Flatrate-Sterben erfasst jetzt auch die Deutsche Telekom
  8. Gerichtsurteil sichert Zukunft für Call by Call
  9. ISDN macht alle Telefonkunden überwachbar
  10. Analoge Modems: Immer näher an ISDN
  1. Kostenlos telefonieren

    Unter der Adresse www.gratistel.de bewirbt ein neuer Anbieter werbefinanzierte Telefonie. Jeder Kunde soll täglich bis zu 15 Minuten kostenlos innerhalb von Deutschland telefonieren können. Geplanter Start ist Mitte August in Hamburg und Schleswig-Holstein, ab Anfang Oktober soll der Dienst bundesweit zur Verfügung stehen. Nach Angaben auf der Homepage von Gratistel werden die Gespräche durch Werbung unterbrochen. Der Angerufene kann entscheiden, ob er ebenfalls die Spots hören will, oder ob stattdessen Musik oder Nachrichten eingeblendet werden sollen. Ist der Angerufene auch Gratistel-Kunde hat er aber keine Wahl mehr - dann muss er auch die Werbung ertragen. Teltarif wird weiter berichten, wie sich dieses Angebot entwickelt.

    Mit ein wenig Glück kann man auch über die 01051 Telecom kostenlos telefonieren. Der Düsseldorfer Anbieter hat die Zahl der täglich verschenkten Freiminuten auf 600.000 erhöht. Dafür fällt das Gewinnspiel weg, bei dem Telefonkunden pro Woche 1000 Mark gewinnen konnten. Hört der Kunde vor dem Gespräch die Tarifansage "Dieses Gespräch ist kostenlos", steht für ihn der Gebührenzähler still. Ob dieses "Telefongebühren-Lotto" spannend ist, muss aber jeder Kunde für sich entscheiden.

  2. Festnetzpreise purzeln weiter in den Keller

    Die Preise auf dem deutschen Festnetzmarkt bleiben weiter in Bewegung und zur Freude des Kunden sinken die Tarife stetig in den Keller. Neue Spitzenpreise hat die Frankfurter Telefonfirma One.Tel vorgelegt. Unter der neuen Sparvorwahl 01086 sind Ferngepräche von Montag bis Sonntag (auch an Feiertagen!) zwischen 6 und 20 Uhr für 6,3 Pfennig möglich. In der übrigen Zeit werden 3,3 Pfennig verlangt. Anrufe in die deutschen Mobilfunknetze sind hingegen mit 60 Pfennig pro Minute vergleichsweise teuer. Abgerechnet wird bei One.Tel im Minutentakt. Grundgebühr oder Mindestumsatz werden nicht verlangt, dafür ist aber eine einmalige Anmeldung erforderlich.

    Man kann One.Tel vorab auch testen: 10 kostenlose Gesprächsminuten stehen jedem Kunden zur Verfügung, der die Nummer 01086-1 plus der normalen Rufnummer wählt. Hier sollte man allerdings eine Stoppuhr parat halten, denn sind die 10 Minuten überschritten, wird man zum Tarif der Telekom abberechnet. Jeder, der sich für eine Anmeldung bei One.Tel entscheidet, erhält zusätzlich eine Calling Card. Man muss allerdings nicht wie üblich im Vorhinein Geld für ein Guthaben zahlen, das dann abtelefoniert werden kann, sondern bekommt für die geführten Telefonate eine Rechnung gestellt. Die Calling Card kann man in 40 Ländern nutzen.

    Mit einer neuen Preissensation wartet ab dem 1. August der Münchener Anbieter Callino auf. Der Beginn des Freizeittarifs (4,7 Pfennig pro Minute) wurde von 18 auf 16 Uhr vorgezogen. Somit übernimmt Callino werktags nachmittag die Führung in der Tariftabelle vor Super24 und Interoute. In der Hauptzeit von 8 bis 16 Uhr werden 9,9 Pfennig pro Minute verlangt. Auch Anrufe in die Mobilfunknetze werden billiger. Statt 89 Pfennig werden ab dem 1. August 59 Pfennig fällig.

    Auch Mannesmann Arcor hat die Tarifschraube nach unten gedreht. Über die 01070 kann man im offenen Call by Call seit dem 17. Juni in der Freizeit von 18 bis 21 Uhr sowie am Wochenende von 7 bis 21 Uhr für 4,4 Pfennig in der Minute telefonieren. In der Nebenzeit von 21 bis 7 Uhr gilt ab sofort der Preis von 3,9 Pfennig pro Minute. Arcor ist damit am Wochenende gemeinsam mit Super24 Spitze in der Tariftabelle. Abgerechnet wird bei beiden Anbietern im Minutentakt. Für Arcor-Pre-Selection-Kunden gelten die Tarifänderungen leider nicht. Call-by-Call-Kunden profitieren hingegen am Wochenende davon, dass das Arcor-Netz deutlich leistungsfähiger ist als das von Super24.

    Seit dem 15. Juli gelten bei Prompt neue Preselection-Preise, die an das Call by Call-Angebot angepasst wurden: 10 Pfennig pro Minute in der Geschäftszeit (Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr), in der übrigen Zeit und am Wochenende die Hälfte. Telefonate in die Mobilfunknetze von D1, D2 und in das C-Netz schlagen in der Hauptzeit von 9 bis 18 Uhr mit 59 Pfennig pro Minute zu Buche (E2-Netz: 69 Pfennig pro Minute), in der restlichen Zeit werden 49 Pfennig (E2: 59 Pfennig) fällig. Anrufe in das Netz von E-Plus kosten rund um die Uhr 59 Pfennig bei sekundengenauer Abrechnung. Auch Kunden, die das Call-by-Call-Angebot über die 01055 nutzen, müssen ab sofort Anrufe zu E-Plus nicht mehr fürchten: Hier senkte Prompt den Preis in der Hauptzeit von 1,11 Mark auf 59 Pfennig pro Minute bei einer minutengenauen Abrechnung.

    Auch von der Deutschen Telekom gibt es etwas Neues. Ab August startet der als Aktiv Plus Light vorgestellte neue Tarif "T-Net-100". Für einen Aufpreis von 4,90 Mark ist er im Paket mit einem normalen Analoganschluss der Telekom erhältlich. Als zusätzliche Leistungsmerkmale wird er die Rufnummernübermittlung und die T-Net Box, den sogenannten "Anrufbeantworter im Netz", enthalten. Der neue Tarif beinhaltet außerdem die aus den anderen Aktiv-Plus-Tarifen bekannten Vergünstigungen für City-, Regional- und Fernverbindungen. Cityverbindungen kosten dann nur 6 Pfennig pro Minute tagsüber, Regional- und Fernverbindungen sind in der Zeit von 7 bis 18 Uhr bereits für 9 Pfennig in der Minute zu haben. An Wochenenden und an Feiertagen gilt ganztägig ein Tarif von 5 Pfennig in der Minute. Abgerechnet wird bei T-Net-100 im Minutentakt. Die Vertragslaufzeit wird sechs Monate betragen.

  3. Auslandspreise: Preiskampf der Discounter

    Gleich drei Telefonfirmen haben sich in den vergangenen 14 Tagen einen heftigen Preiskampf um verschiedene Auslandsziele geliefert: Super24, KDD-Conos und First Telecom hießen die Konkurrenten beim Preissenkungswettbewerb.

    Da sich diverse Preise geändert haben, empfiehlt es sich, Ihr Wunschland mit Hilfe der Tarifabfrage auf unserer Homepage www.teltarif.de zu überprüfen. Dann ersparen Sie es sich, genauer durch die folgenden Details lesen zu müssesn.

    Begonnen wurde das Spiel der Tarifsenkungen von First Telecom. Gespräche nach Australien kosten dort nun 14 Pfennig pro Minute, nach China kommt die Gesprächsminute über die 01039 auf 48 Pfennig pro Minute. Bemerkenswert ist der Preissprung für Indonesien, hier hat First Telecom die Entgelte von 241 auf 57 Pfennig pro Minute gesenkt. Auch Gespräche nach Singapur sind mit jetzt 23 Pfennig pro Minute erheblich billiger geworden. Die weiteren Minutenpreise in der Übersicht: Äthiopien 126 Pfennig; Bulgarien 52 Pfennig, Dominikanische Republik 31 Pfennig, Peru 66 Pfennig, Polen 34 Pfennig, Sri Lanka 88 Pfennig, Tunesien 63 Pfennig, Ukraine 51 Pfennig, Weißrussland 53 Pfennig und Süd-Zypern 35 Pfennig. Die Tarife gelten rund um die Uhr.

    Nicht lange warten musste man auf die Reaktion von Super24. Über die 01024 kann man Australien für 13,9 Pfennig, China für 47,9 Pfennig, die Dominikanische Republik für 30,9 Pfennig, Singapur für 22,9 Pfennig und Polen für 33,9 Pfennige pro Minute erreichen. Super24 übernimmt damit die Tabellenspitze bei Anrufen in diese Länder. Die anderen Länder, in die First Telecom Spitzenpreise vorlegt, hat man bei Super24 nicht im Angebot. Ganz neu im Programm ist bei Super24 dafür Bulgarien. Seit dem 22. Juli kann man dort für 51,9 Pfennig pro Minute rund um die Uhr anrufen.

    Nach dem Ringen zwischen First Telecom und Super24 um die günstigsten Tarife ins Ausland hat dann auch KDD-Conos mit neuen Preisen ins Geschehen eingegriffen. Mit KDD kann man im offenen Call by Call über die 01063 nach Schweden mit 10,9 Pfennig, nach Hongkong mit 13 Pfennig und nach Neuseeland mit 15,9 Pfennig pro Minute telefonieren. Auch bei Zielen in der russischen Förderation ist KDD Spitze. Moskau kostet 20,9 Pfennig, St. Petersburg erreicht man für 27,9 Pfennig und der Rest des Landes ist für 41,9 Pfennig pro Minute zu erreichen. Vorsicht ist allerdings bei Gesprächen zum Mobilfunk in Russland geboten. Hier bleibt KDD zwar Preisführer, erhöht die Preise aber um 5 Pfennig auf 39 Pfennig in der Minute. Der große Vorteil bei KDD im Gegensatz zu den Mitbewerbern ist die Abrechnung im günstigeren 30-Sekundentakt. Dadurch verschenkt man weniger Zeit am Gesprächsende.

    Nach diesen Änderungen hat dann auch Super24 die Minutenpreise für acht Auslandsdestinationen gesenkt. Den Spitzenplatz der Tariftabelle hält man wieder bei den folgenden Ländern: Bahamas 27,8 Pfennig, Frankreich 10,8 Pfennig (von 19 bis 9 Uhr kostet Frankreich bis 31. August nur 9,8 Pfennig pro Minute), Großbritannien 9,8 Pfennig, Honkong 12,9 Pfennig, Schweden 10,8 Pfennig, Slowakische Republik 34,9 Pfennig, Ungarn 34,8 Pfennig und China 47,8 Pfennig pro Minute.

    Ganz außerhalb dieses Tauziehens um die Auslandstarife hat Super24 einen Abend-Tarif in vier europäische Länder eingeführt. Über die 01024 kann man die Schweiz, Österreich, Frankreich und Italien für 9,8 Pfennige in der Minute erreichen. Der Tarif gilt wochentags von 19 bis 9 Uhr und am Wochenende ganztags. In der übrigen Zeit verlangt Super24 11,1 Pfennig pro Minute. Befristet ist diese Sommeraktion bis zum 31. August. Abgerechnet wird im Minutentakt. Super24 unterbietet damit den Mitbewerber Tesion, der 0,1 Pfennig teurer ist, ein Verbindungsentgelt von 6 Pfennig verlangt, dafür aber im günstigen Sekundentakt abrechnet.

    Ordentlich erschreckt hat TelDaFax seine Kunden. Die Marburger Telefongesellschaft hatte eine Preiserhöhung für Gespräche in die europäischen Mobilfunknetze vorgenommen. Mit 21,9 Pfennig pro Minute belegte TelDaFax bisher hinter FITphone den zweiten Platz in der Tariftabelle, hatte aber den Vorteil der kundenfreundlichen sekundengenauen Abrechnung auf seiner Seite. Seit dem 14. Juli wurden allerdings pro Minute 48 Pfennig verlangt und somit fiel TelDaFax weit hinter die Deutsche Telekom zurück, die 24 Pfennig nimmt. Allerdings handelte es sich bei der Preiserhöhung wohl mehr um ein Versehen. Im firmeninternen Abrechnungssystem habe es einen Fehler gegeben, hieß es nun. Die Kunden bekomen auf ihrer nächsten Rechnung eine entsprechende Gutschrift.

    Viel Lärm um wenig macht ein neuer Anbieter mit der Vorwahl 01017 und dem dazu passenden Namen 01017.com. Mit einem Minutenpreis von 33 Pfennig für Gespräche in die Türkei ist er eigentlich Tabellenführer. Leider ist aber bisher nicht klar, von wo aus man das Angebot nun wirklich nutzen kann. Die allermeisten Leser und auch die teltarif-Redaktion hatten nämlich kein Glück bei Anrufversuchen über die 01017. Einzelne Leser berichteten aber, dass man aus Leipzig und im Umkreis von Hamburg die 01017 benutzen könne. Ansonsten herrscht im Bundesgebiet weitgehend "Funkstille". Vielleicht werden die Probleme bis Anfang nächster Woche behoben und als neue Auslandsziele Ungarn und Marokko freigeschaltet. Vielleicht aber auch nicht. Denn hinter 01017 steckt die Telefongesellschaft DTG, die bereits vor einem Jahr vollmundig flächendeckenden Service zu Kampfpreisen angekündigt hatte.

  4. Günstige Calling Cards für das Telefonieren aus dem Ausland

    Pünktlich zur Urlaubszeit gibt es zwei neue Telefonkarten, die günstige Gespräche aus dem Ausland nach Deutschland ermöglichen. Wer beabasichtigt, nach Skandinavien zu reisen, für den bietet sich die Callino-CallingCard für den Urlaub im Norden an. Die Karten für 20 Mark sind in den Filialen der Reisebank an der Ostsee und auf den Fährschiffen der Scandlines erhältlich. Ein Gespräch nach Deutschland ins Festnetz kostet aus Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland 77 Pfennig pro Minute. In die deutschen Mobilfunknetze wird 1,15 Mark in der Minute fällig. Die Einwahl erfolgt in den Ländern über eine gebührenfreie Servicenummer. Im Prizip ist es egal, ob man dabei von einem Festnetzanschluss oder von einem Mobiltelefon anruft. Wer sich mit seinem deutschen Handy aber per Roaming in Skandinavien bewegt, sollte sich versichern, dass Anrufe zu der Servicenummer auch wirklich kostenlos sind. Ganz sicher geht man allerdings, wenn man sich ein "heimisches" Handy leiht und auf eigene Kosten per CallinoCard telefoniert. Benutzen kann man die Karte nach dem Urlaub auch in Deutschland noch. Hier kostet eine Gesprächsminute 19 Pfennig ins Festnetz und 55 Pfennig in die Mobilnetze.

    WorldLine Telecom hat eine "travel phone card" auf den Markt gebracht, mit der man aus über 50 Ländern nach Deutschland telefonieren kann. Aus den USA und Kanada kostet die Gesprächsminute nach Hause 30 Pfennig und ist damit derzeit eines der günstigsten hierzulande erhältlichen Angebote für diese beiden Länder. Bei vor Ort gekauften Karten sind deutlich günstigere Preise möglich. Man sollte aber genau auf die Vertragsbedingungen achten: Bei vielen in den USA erhältlichen Karten gibt es ein Verbindungsentgelt von einem Dollar und mehr!

    60 Pfennig verlangt WorldLine für Gespräche aus den meisten europäischen Ländern nach Deutschland. Dies ist ein günstiges Angebot für Urlauber in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien, Niederlande und Luxemburg. Aus der Schweiz und Portugal telefoniert man für 1 Mark pro Minute, aus der Türkei für 1,40 Mark pro Minute nach Deutschland. Die "travel phone card" wird direkt über WorldLine Telecom sowie über Reisebüros vertrieben und kostet 25 Mark. Zu beachten ist, dass die Karte ein Jahr nach Erstbenutzung ungültig wird und dass das eventuell vorhandene Restguthaben dann verfällt.

    Übrigens: Unser Reise-Ratgeber enthält Tipps für das Telefonieren in den wichtigsten Urlaubsländern. Er ist gegliedert in die Bereiche Festnetz und Mobilfunk und nennt zum Beispiel auch Bezügsmöglichkeiten für günstige Calling Cards vor Ort.

  5. Mobilfunk: Schnelles Internet in den Startlöchern - GPRS ab September

    GPRS heißt der kommende Standard, der die mobile Nutzung des Internets einen großen Schritt voranbringen soll. Bereits letztes Jahr angekündigt, soll er nun ab September Wirklichkeit werden. T-Mobil startet seinen regulären GPRS-Betrieb und Motorola will das Timeport P7389i als erstes GPRS-fähiges Handy auf den Markt bringen. Was die Nutzung von GPRS kosten wird, steht noch nicht wirklich fest. Der Redaktion von "connect" liegen allerdings bereits ein paar Preisentwürfe vor. In der heute erscheinende Ausgabe sind zwei D2-GPRS-Preise in ihren Grundzügen vorgestellt:

    Im D2-Privatkunden-Tarif für GPRS kann man den Dienst zwar ohne monatlichen Aufpreis nutzen, muss aber bis zu 50 Pfennig pro Stunde Online-Zeit entrichten. Hinzu kommen voraussichtlich 30 bis 50 Pfennig für jeweils zehn Kilobyte übertragener Daten bzw. gut zehn WAP-Seiten. Zwar halbieren sich auf diese Weise die WAP-Kosten bei normalen, also vorübergehenden, Verbindungen, doch eine permanente Online-Verbindung rund um die Uhr, die mit GPRS erstmals möglich wird, wäre damit zu teuer. Auch wer mit Laptop und Datenhandy ins "richtige Internet" will, hat nach diesem Kostenmodell keinen Grund, sich auf GPRS zu freuen. Nutzt man die mögliche Datenrate von anfangs 38,4 kbit voll aus, käme man bei den genannten Tarifen auf ca. 20 Mark pro Minute! Das wäre ein satter Aufpreis im Vergleich zu bisherigen Datendiensten, denn die Verbindung ist ja höchstens viermal schneller.

    Für berufliche Anwender, die WAP-Dienste über GPRS besonders häufig einsetzen, will D2 ein Vielnutzer-Modell anbieten. Es beinhaltet - zusätzlich zur Handy-Grundgebühr - einen Basispreis von 10 bis 20 Mark. Dafür gibt es keine zeitabhängige Gebühr für die Datenübertragung und möglicherweise wird im Grundpreis bereits ein gewisses Datenvolumen vorgesehen sein. Somit ermöglicht das geplante Vielnutzermodell im Gegensatz zum Basistarif eine permanente Verbindung zum Internet, aber weiterhin keine "Power-Downloads".

    D2 will - wie D1 - seinen Vertragskunden GPRS ab September anbieten. Für die Prepaid-Karte CallYa soll der Service erst ab Frühjahr 2001 verfügbar sein.

    Zum Hintergrund: GPRS ist ein neuer paketorientierter Datenübertragungs-Standard, bei dem nicht ein ganzer Sprachkanal für die Daten reserviert werden muss. Stattdessen schickt man die Daten in Paketen, wo noch Netzressourcen vorhanden sind. In der ersten Ausbaustufe soll die Übertragungsrate bei knapp 40 kbit/s liegen, später sind bis zu 115,2 kbit/s möglich. Durch die Verwendung von Paketen statt Kanälen werden trotz des höheren Tempos die Netze entlastet. Anders als bisher kann GPRS nicht mehr nur nach Minuten, sondern nach übertragenen Datenmengen abgerechnet werden, was die effektiven Surfkosten erheblich senken könnte, sofern die Netzbetreiber dies wollen.

    Weniger gute Nachrichten gibt es für Kaufer von Prepaidkarten. Wer sich dieser Tage eine der als umkompliziert angepriesenen Xtra- oder CallYa-Karten kaufen möchte, muss unter Umständen längere Wartezeiten bis zur Kartenaktivierung in Kauf nehmen. D1-Xtra-Neukunden berichteten in den letzten Wochen davon, von der Hotline bis zu sieben Tage lang vertröstet worden zu sein, bis sie endlich mit ihrer neu erworbenen Handykarte telefonieren konnten. Noch schlechter ist die Situation bei D2 Mannesmann. Oft erfolgen Freischaltungen von CallYa-Karten erst nach mehr als einer Woche, in Einzelfällen müssen Kunden sogar mehr als 14 Tage warten, bis sie unter ihrer CallYa-Rufnummer erreichbar sind. Abgehende Telefonate sind in der Regel schon einige Tage vorher möglich.

    Weniger problematisch gestaltet sich die Freischaltung der Wertkarten bei E-Plus und VIAG Interkom. Free&Easy-Karten sind meistens innerhalb weniger Minuten aktiviert, LOOP-Karten sind sogar voraktiviert, werden aber vom Netzbetreiber gesperrt, wenn sich die Kunden nicht korrekt mit Namen und Anschrift registrieren.

  6. Callino Tabellenführer im Internet by Call mit Anmeldung

    Ab dem 1. August gibt es bei den Internet-by-Call-Anbietern wichtige Veränderungen an der Tabellenspitze. Wer sich nicht daran stört, mit Anmeldung zu surfen, für den bietet sich unter der Woche Callinos Tarif surf callino plus. Hier kostet die Online-Minute ab dem 1. August nur noch 1,9 Pfennig. Der monatliche Mindestumsatz von fünf Stunden ist schnell erreicht. Und selbst, wenn man einen Urlaubsmonat lang gar nicht surft, sind die trotzdem berechneten Kosten von 5,70 Mark zu verschmerzen. Abgerechnet wird bei Callino grundsätzlich im Minutentakt.

    Vom Preis her entspricht Callinos Angebot dem Powertarif von freenet. Allerdings ist Callino mit nur fünf Stunden Mindestumsatz im Gegensatz zu 20 bei freenet wesentlich kundenfreundlicher. Will man sich bei Callino nicht anmelden, kann man auch per Internet-by-Call surfen, zahlt dann aber mit 2,9 Pfennig pro Minute glatt einen Pfennig mehr.

    Alle weiteren Details für die Anmeldung zu Callino finden Sie wie üblich auf unserer Homepage www.teltarif.de . Dort finden Sie aber auch weitere Daten, wie zum Beispiel das Ergebnis unseres Geschwindigkeitstests oder die Anmerkungen von anderen Lesern zu Callino. Schauen Sie einfach mal rein!

    Am Wochenende empfiehlt sich ab dem 1. August unter den Anbietern mit Anmeldung o.tel.o mit 2,2 Pfennig pro Minute. Pro Einwahl werden allerdings 6 Pfennig fällig und abgerechnet wird im Minutentakt. Man sollte also schon 10 Minuten oder länger online bleiben, um den günstigen Tarif wirklich auszukosten.

    Preisführer bei den Anbietern ohne Anmeldung ist ab 1. August unter der Woche MDS. Der Wiederverkäufer von Callino bietet einen Internet-by-Call-Zugang ohne Anmeldung an - und zwar billiger als das Originalprodukt. Rund um die Uhr werden 2,5 Pfennige berechnet. Bei MDS Online gilt der Minutentakt. Die Abrechnung erfolgt über die Deutsche Telekom.

    Beim bisherigem Spitzenreiter im offenen Internet by Call, Viag Interkom werden in der Hauptzeit von 8 bis 18 Uhr 3,2 und nur in der Nebenzeit 2,5 Pfennig pro Onlineminute fällig, allerdings rechnet Viag Interkom im wesentlich günstigeren Sekundentakt ab.

    Eher still und leise ist Comundo Mitte Juli mit einem interessanten Summerspecial gestartet. Aufgepasst, dieses gilt nur noch bis zum 31. August: Surfen für 2,5 Pfennig pro Minute, ohne die normalerweise bei Comundo anfallende Einwahlgebühr von 5 Pfennig! So wird Comundo bis Ende August zu einer netten Alternative für all diejenigen, die nur kurz ihre E-Mails abrufen wollen, da außerdem weder eine Anmelde- oder Grundgebühr, noch eine Vertragsbindung bzw. ein Mindestumsatz verlangt wird. Allerdings muss man, um dieses Special nutzen zu können, eine Einwahlsoftware installieren, die von der Comundo-Homepage herunterladen werden kann. Weiteres "Schmankerl": registrierten Nutzern bietet Comundo 30 Minuten kostenlose Telefonie via Internet! Wer von seinem PC Gespräche zu Festnetztelefonanschlüssen führen will, muss dazu die kostenlose Software mit dem Namen NET.CALLER von der Comundo-Homepage installieren.

    Cross Telecom, ehemals Inetservice, hat ab 1. August 8 Uhr neue Preise. Kunden können dann in der Zeit von 18 bis 8 Uhr sowie am Wochenende für 2,45 Pfennig in der Minute durch das WWW surfen, tagsüber für 3,8 Pfennig. Die Abrechnung erfolgt im Minutentakt. Ab 1. August entfällt überdies die Grundgebühr von 5 Mark im Monat, so dass eine Anmeldung kein Risiko mehr mit sich bringt. Der Zugang wird finanziert über Werbe-Emails, die sich aber dank einer Kennziffer leicht ausfiltern lassen.

    Media Markt bietet ab sofort in Zusammenarbeit mit surfEU einen Internetzugang zu 2,5 Pfennig pro Minute an. Es gibt weder eine Vertragsbindung, noch eine Mindestlaufzeit. Eine monatliche Grundgebühr fällt ebensowenig an. Voraussetzung ist eine einmalige Online-Anmeldung über www.portal.mediamarkt.de.

    Noch ein interessantes Angebot für alle, die zeitweilig sehr viel downloaden müssen und dazu ISDN-Kanalbündelung nutzen wollen: Ab sofort kostet offenes Internet by Call bei Speed21 pro B-Kanal tagsüber von 9 bis 18 Uhr 4,21 Pfennig pro Minute, abends und an Wochenenden 3,21 Pfennig pro Minute. Abgerechnet wird im Sekundentakt. Kanalbündelung ist möglich, kostet dann aber das doppelte.

    Jeder User sollte seine Telekom-Rechnung kritisch unter die Lupe nehmen und Reklamationen nicht scheuen, denn in den letzten Tagen häuften sich die Beschwerden über Abrechnungsfehler. So wurde die Einwahl ins Internet über die 01088 von Microsoft-Network doppelt berechnet, einmal über den Anbieter selbst, und dann noch einmal über den Netzbetreiber MCI Worldcom. Gleiches gilt auch für den Zugang Adweb von Talkline. Zwar handelt es sich bei den uns bekannt gewordenen Fällen nur um sehr geringe Beträge, aber ärgerlich ist das allemal.

  7. Flatrate-Sterben erfasst jetzt auch die Deutsche Telekom

    Eine schlechte Nachricht gibt es für alle, die für wenig Geld im Netz der Netze "always online" sein wollten: Das oftmals als "Schmalspurflatrate" bezeichnete Angebot T-ISDN@ctive soll nun doch nicht in den Regelbetrieb gehen. Mit dem Ende des Pilotbetriebes am 31. Juli in Berlin und Hannover verschwindet auch die mit 10 Mark im Monat günstigste Flatrate in der Versenkung. Nach Telekom-Angaben bestand an dem, zugegeben wenig leistungsfähigen Angebot, kaum Interesse. Der Internet-Markt wird dennoch um ein interessantes Produkt ärmer.

    Ob es am Einfluss der wenig sommerlichen Witterung gelegen hat, dass Versatel überraschend die Nutzungsbedingungen für den Online-Dienst Sonne verschärft hat? Wichtigste Neuerung: nach 5 Minuten ohne Datentransfer wird die Verbindung getrennt und nach 12 Stunden erfolgt aus "technischen Gründen" eine Unterbrechung der Leitung. Eine sofortige Wiedereinwahl ist jedoch in beiden Fällen möglich. Diese Änderung hat bereits für Ärger gesorgt, denn fünf Minuten sind schnell vorbei, wenn man in Ruhe einen längeren Artikel am Bildschirm lesen möchte. Zwar gibt es Möglichkeiten, den Datentransfer durch häufigen automatisierten Email-Check oder andere Maßnahmen aufrecht zu erhalten. Dennoch bleibt der Eindruck bestehen, dass Versatels Neuerung dem Prinzip der Flatrate widerspricht. Drohungen gegen Nutzer, die Sonnet angeblich als "Standleitung" mißbrauchen, sind gar unerträglich.

    Eitel Sonnenschein jedoch in der Bundeshauptstadt: Berliner mit BerliKomm-ISDN-Anschlusses können ab dem 1 August die Flatrate des Internet-Anbieters IN-Berlin nutzen. Der Tarif IN-Berlin flat kostet 25 Euro im Monat, also rund 49 Mark. Der BerliKomm-Anschluss, der Voraussetzung für dieses Angebot ist, kostet eine Grundgebühr von 59,95 Mark monatlich. Darin sind aber bereits, je nach Vertragslaufzeit, 8 oder 16 Freistunden für Orts- und Regionalgespräche enthalten. Doch das Warten auf einen BerliKomm-Anschluss kann nach den leidvollen Erfahrungen der Redaktion schonmal etwas länger dauern.

  8. Gerichtsurteil sichert Zukunft für Call by Call

    Der Fortbestand von Call by Call ist jetzt durch ein Gerichtsurteil gesichert: Die Deutsche Telekom muss weiterhin Call-by-Call-Gespräche für die Konkurrenten abrechnen. Der jahrelange Streit zwischen der Telekom auf der einen und den neuen Anbietern auf der anderen Seite gipfelte darin, dass die Deutsche Telekom letztes Jahr alle Verträge über das Call-by-Call-Inkasso kündigte und neue Verträge nur zu deutlich höheren Gebühren abschließen wollte. Dieses lehnten die anderen Telefonfirmen verständlicherweise ab.

    Nachdem Verhandlungen zwischen beiden Parteien im Februar dieses Jahres scheiterten, ordnete die Regulierungsbehörde wenige Tage später an, dass die Deutsche Telekom die Abrechnung weiterhin zu den bisherigen Konditionen durchführen muss. Diese Entscheidung ist nun durch das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigt worden.

    Trotzdem könnte sich künftig einiges ändern: Werden die Call-by-Call-Rechnungen nicht bezahlt, könnte die Telekom künftig von der Pflicht entbunden werden, den ausstehenden Betrag einzutreiben. Stattdessen würden die Adressdaten des säumigen Kunden an die Telefonfirmen weitergegeben, die dann selber Mahnungen verschicken oder Inkasso-Unternehmen beauftragen können. Wie künftig die Abrechnung von Call by Call aussieht, hängt aber auch davon ab, welches neue Angebot die Deutsche Telekom der Konkurrenz unterbreitet. Sowohl das Urteil als auch die Entscheidung der Regulierungsbehörde verpflichten die Deutsche Telekom zur Vorlage eines neuen Angebotes.

  9. ISDN macht alle Telefonkunden überwachbar

    Unsere Meldung über ein spezielles ISDN-Leistungsmerkmal der Deutschen Telekom am 19. Juli hat für eine angeregte Diskussion gesorgt: Ist es praktisch, dass ein ISDN-Telefon meldet, sobald ein anderer Teilnehmer (ISDN oder analog) erreichbar ist, oder ist es ärgerlich, weil es Telefonkunden überwachbar macht?

    Beauftragt man einen ISDN-Anschluss bei der Deutschen Telekom mit dem Leistungsmerkmal "Rückruf bei Nichtmelden" für 2,50 Mark extra im Monat, kann man einen automatischen Rückruf programmieren, wenn man einen anderen Teilnehmer nicht erreicht, weil er nicht ans Telefon geht. Führt der Gerufene später ein anderes Gespräch, so erfolgt nach dessem Ende automatisch der Rückruf.

    Das Problem für den Angerufenen ist, dass er diesen Dienst nicht deaktivieren kann und damit quasi "überwachbar" ist. Außerdem gibt es einfach Situationen, in denen man für bestimmte Menschen nicht erreichbar sein will. Sinnvoll ist ein solcher Dienst sicher in einer Firma. Man kommt aus der Mittagspause, greift zum Hörer, und der "Rückruf bei Nichtmelden" informiert den Anrufer, der einen während der Pause nicht erreicht hat.

  10. Analoge Modems: Immer näher an ISDN

    Abschließend noch eine gute Nachricht für alle, die weiterhin über Modem ins Internet gehen: Mit dem neuen ITU-Standard V.92 wird der Abstand zwischen ISDN und den guten alten Analog-Modems immer kleiner. Mit "Quick-Connect" wird die für den Verbindungsaufbau benötigte Zeit (der "Handshake") mehr als halbiert. Außerdem können die neuen V.92-Modems mit "Modem-on-hold" Datenverbindungen während eines eingehenden Telefonats "parken", man muss die Datenverbindung also nicht mehr unterbrechen, damit man Anrufe entgegenehmen kann. Auch die Übertragungsleistung wird erheblich verbessert. Der Modemhersteller ELSA rechnet damit, dass noch in diesem Jahr die ersten Einwahlmöglichkeiten für V.92 eingerichtet werden und bietet deshalb ab Herbst in die ersten "V.92-ready"-Modems an. Die dazu gehörige Software soll auf der ELSA-Homepage zum kostenlosen Download angeboten werden. Weil aus technischen Gründen kein Update der bisher angebotenen MicroLink-V.90-Modems auf V.92 möglich ist, soll ein "attraktives Tauschangebot" unterbreitet werden.


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