EU-Bericht

EU-Bericht: Grenzüberschreitende Online-Käufe schlagen oft fehl

Verbrauchern entgehen nach Kommissionsangaben große Preisvorteile
Von AFP / Paulina Gesikowski

Grenzüberschreitende Online-Bestellungen in Europa schlagen der EU-Kommission zufolge häufig fehl. In 60 Prozent der Fälle sei ein Kauf wegen verschiedener Probleme nicht zum Abschluss gekommen, heißt es in dem in Brüssel vorgestellten Test-Bericht. Dadurch entgingen den Verbrauchern erhebliche Preisvorteile, da die Produkte oft jenseits der Grenze billiger angeboten würden, bemängelte die Brüsseler Behörde.

Testkäufer hatten nach Kommissionsangaben versucht, rund 100 gängige Produkte wie Fotoapparate, Kleidung und Bücher online zu kaufen. Insgesamt seien über 11 000 Bestellungen getätigt worden. "In 60 Prozent der Fälle klappte es nicht, da der Händler das Produkt nicht in das Land des Verbrauchers liefert oder keine geeigneten Möglichkeiten für eine grenzüberschreitende Zahlung anbietet", erklärte die Kommission.

Verbraucher, die von Computern in Deutschland aus bestellten, lagen mit einer Fehlschlagquote von etwas über 60 Prozent im europaweiten Durchschnitt. Im Gegenzug hätten deutsche Käufer in mehr als neun von zehn Fällen das gesuchte Produkt bei einem Händler in Deutschland online bestellen können. Selbst bei Verfügbarkeit sind Online-Käufe im eigenen Land aber für die Verbraucher von Nachteil, wenn höhere Preise fällig werden als im Ausland.

In den vergangenen Jahren sei die Kluft zwischen Online-Käufen im eigenen Land und im Ausland gewachsen, bilanzierte die Kommission. Da das Potenzial für grenzüberschreitende Käufe nicht ausgeschöpft werde, will sie unter anderem das Verbraucherrecht vereinheitlichen. Das soll Händlern Rechtssicherheit geben - und sie so zum grenzenlosen Verkauf in den EU-Ländern ermuntern.