Brüssel

EU-Kommission: Resale-Preise für Telekom-Wettbewerber zu hoch

Bundesnetzagentur soll eingreifen
Von Ralf Trautmann mit Material von AFP

Die EU-Kommission fordert mehr Wettbewerb im deutschen Telekommunikations-Markt. Die Deutsche Telekom solle deshalb ihren Konkurrenten geringere Preise für Resale-Festnetz-Anschlüsse berechnen, teilte die Kommission heute in Brüssel mit. Die Bundesnetzagentur als zuständige Regulierungsbehörde sei von der Kommission aufgefordert worden, dies sicherzustellen. Zudem erfolge das Resale-Angebot an Wettbewerber auf freiwilliger Basis, das solle sich ändern.

Die Telekom biete Konkurrenten zwar Resale-Festnetz-Anschlüsse zur Vermarktung an, allerdings zu den Konditionen, die die Bonner selbst auch Endkunden berechnen. Dies mache es den alternativen Betreibern schwer, konkurrenzfähige Produkte zu den Angeboten der Telekom aufzulegen. Die Bundesnetzagentur solle nun die Deutsche Telekom verpflichten, die Resale-Anschlüsse "auf eine Weise weiterzuverkaufen, dass den deutschen Verbrauchern das Potenzial eines offenen und von Wettbewerb geprägten Marktes" voll zugute komme, erklärte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Die Bundesnetzagentur habe der Kommission zuvor mitgeteilt, diese Preise nicht regulieren zu wollen.

Die Monolpolkommission bezeichnet die aktuelle Situation als "nachvollziehbar", sie verhindere, "dass sich [...] ein Vorleistungsprodukt für den Teilnehmeranschluss etabliert, welches ohne Investitionen in eigene Infrastrukturen auskommt."