Abgelehnt

US-Regierung sperrt sich gegen Googles Buch-Deal

Amerikanisches Justizministerium will Google-Monopol verhindern
Von dpa / Marc Kessler

Der Internet-Konzern Google bekommt bei seinen Plänen im Buchgeschäft nun auch Gegenwind von der US-Regierung. Das amerikanische Justizministerium rief das zuständige Gericht auf, eine Vereinbarung zwischen Google und der US-Buchbranche abzulehnen. Das Ministerium habe unter anderem Urheberrechts- und Wettbewerbs- Bedenken, hieß es in einer Stellungnahme. Allerdings stellte sich Washington nicht grundsätzlich gegen die Vereinbarung, die das Einscannen von Millionen von Büchern durch Google regeln soll, sondern rief die Beteiligten auf, die Bedenken möglichst schnell auszuräumen.

Die Einigung zwischen Google und US-Autorenverbänden und Verlagen von Oktober vergangenen Jahres sieht vor, dass Google gegen Zahlung von 125 Millionen Dollar das Recht erhält, Bücher von Universitäten und Büchereien einzuscannen und ins Netz zu stellen. Diese Einigung nach einer Klage der Buchbranche muss noch von einem Gericht genehmigt werden, die nächste Anhörung dazu ist am 7. Oktober.

Furcht vor Google-Monopol

Mit der Vereinbarung könnten wichtige Weichen für die Zukunft des Buchgeschäfts gestellt werden - denn digitalisierte Bücher für elektronische Lesegeräte dürften in den kommenden Jahren massiv an Bedeutung gewinnen. Die Einigung zwischen Google und den Verlegern umfasst auch urheberrechtlich geschützte Bücher. Mehrere Google- Wettbewerber wie Amazon sowie auch europäische Verleger und Politiker warnen nachdrücklich vor einer Monopol-Stellung für Google. Der Suchmaschinen-Spezialist wies die Bedenken bisher zurück.

Das US-Justizministerium rief Google und die amerikanische Buchbranche unter anderem auf, stärker auf die Einwände ausländischer Autoren und Verleger einzugehen und einen Mechanismus für den Zugang der Google-Wettbewerber zu den Büchern zu etablieren.