hoffnungsvoll

Erwartungen an Windows 7 sind hoch

Microsoft hofft auf gute Absätze bei Unternehmen und Privatkunden
Von dpa / Steffen Herget

Schneller, effizienter, schlanker: Mit dem neuen PC-Betriebssystem Windows 7 hofft Microsoft auf einen dringend benötigten Erfolg nach dem Debakel des Vorgängers Windows Vista. "Wir wissen, dass Windows 7 eine Riesen-Chance hat", sagt Microsoft-Deutschlandchef Achim Berg zum weltweiten Start am 22. Oktober.

Microsoft setzt neben dem Interesse der Verbraucher vor allem auf den Investitions-Stau in den Unternehmen. Nach Schätzungen aus der Branche hatten lediglich zehn Prozent der Firmen in Deutschland von XP auf Vista umgestellt. Und anders als bei Vista müsse man bei dem neuen Betriebssystem nicht erst noch auf das Service Pack ein warten, betont Berg.

Die Bauchlandung von Vista schockierte den Quasi-Monopolisten. Über fünf Jahre Entwicklungszeit hatten die Programmierer investiert. Es sollte das sicherste Betriebssystem werden und die Nutzer mit zahlreichen neuen Funktionen und einem generalüberholten Erscheinungsbild überzeugen. Doch der erhoffte Erfolg nach dem Start Anfang 2007 blieb aus, stattdessen hagelte es Kritik. Die Software bremste selbst leistungsfähige Rechner aus, und auf die nötige Treiber-Unterstützung für Peripherie-Geräte wie Drucker mussten die Nutzer lange warten. Sogar große Unternehmen und langjährige Partner von Microsoft ließen die Finger von Vista.

Machtwort von Steve Ballmer änderte die Richtung

Windows 7 kommt nun deutlich früher auf dem Markt als ursprünglich geplant und soll den Flop wettmachen - immerhin macht der Marktführer mit dem Flaggschiff Windows rund ein Viertel seines gesamten Umsatzes.

Steve Ballmer habe vor rund drei Jahren in einer Mammut-Sitzung das Ruder herumgerissen, erzählt Berg. Der für seine cholerischen Ausbrüche bekannte Microsoft-Chef krempelte die gesamte Führungsstruktur um und versetzte leitende Experten im Karussell-Verfahren in andere Abteilungen. Damit seien verkrustete Strukturen aufgebrochen und ein kreativer Austausch unter verschiedenen Entwicklungsbereichen eingeleitet worden, lobt Berg. "Forbes"-Experte Jeffrey O'Brien vergleicht den Wandel mit dem Neustart eines Computers.