BNetzA: 5G erreicht fast 80 Prozent der Fläche Deutschlands
5G auf vier Fünftel der Fläche Deutschlands verfügbar
Foto: Telekom
Der vor gut drei Jahren für Endverbraucher in Deutschland gestartete Mobilfunkstandard 5G ist nach Angaben der Bundesnetzagentur mittlerweile auf rund vier Fünftel der Landesfläche Deutschlands nutzbar. Die Verfügbarkeit sei im Oktober 2022 innerhalb eines Jahres von 53 auf 79 Prozent der Fläche gestiegen, teilte die Behörde Bonn mit. "Der Ausbau der leistungsfähigen 5G-Netze durch die Mobilfunknetzbetreiber geht voran", so der Regulierer in einer Stellungnahme.
Das 2G-Netz ist nach Angaben der Behörde in Deutschland fast flächendeckend verfügbar. Allerdings eignet sich der GSM-Standard nur für Telefonate und den Austausch von SMS-Mitteilungen. Der über 2G verfügbare GPRS- bzw. EDGE-Standard für den mobilen Internet-Zugang erlaubt nur sehr langsame Datenverbindungen. Wer unterwegs einen zeitgemäßen Online-Zugang benötigt, ist auf eine LTE- oder 5G-Verbindung angewiesen.
LTE mit 97 Prozent Flächenversorgung
5G auf vier Fünftel der Fläche Deutschlands verfügbar
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Für den 4G-Standard vermeldet die Bundesnetzagentur eine 97-prozentige Flächenabdeckung in Deutschland. Somit sollte das LTE-Netz ebenfalls fast landesweit zur Verfügung stehen. Allerdings gibt es natürlich unterschiedliche Ausbaustände in den drei deutschen Mobilfunknetzen. Die Netzbetreiber selbst nennen oft keine Angaben zur tatsächlichen Flächenversorgung, sondern nennen eher Zahlen zu versorgten Haushalten oder Einwohnern.
In der zweiten Jahreshälfte 2021 haben alle Netzbetreiber ihr UMTS-Netz abgeschaltet. Die dadurch freigewordenen Frequenzen werden nach Angaben der Bundesnetzagentur vor allem zur Kapazitätssteigerung des bestehenden LTE-Netzes sowie zum Aufbau des 5G-Netzes eingesetzt. Diese Entwicklung begann allerdings schon vor der endgültigen 3G-Abschaltung. Sukzessive wurde bereits Frequenzspektrum für die neueren Netztechnologien umgewidmet.
Immer mehr 5G-Messpunkte in der Funkloch-App
Wie der Regulierer weiter erklärte, spiegelt sich der fortschreitende 5G-Ausbau auch in den Messungen der Breitbandmessung/Funkloch-App der Bundesnetzagentur wider. Im September habe der Anteil der 5G-Messpunkte bei rund 14 Prozent gelegen - Tendenz steigend. Nach wie vor werden die meisten Messungen über LTE vorgenommen. Der Anteil der 4G-Messpunkte lag im September bei etwa 80 Prozent. Hintergrund des noch recht kleinen 5G-Anteils ist auch, dass die Kunden ein für den neuen Standard geeignetes Smartphone und einen Tarif mit 5G-Freischaltung benötigen.
Zu beachten ist außerdem, dass der aktuelle Ausbau von 5G-Netzen zum Teil noch auf der bestehenden 4G-Infrastruktur stattfindet. Dabei kommt auch das Dynamic Spectrum Sharing (DSS) zum Einsatz, das den Parallelbetrieb von LTE und 5G im gleichen Frequenzbereich ermöglicht. Die zur Verfügung stehende Bandbreite eines bestimmten Frequenzbands wird dabei bedarfsgerecht auf die in einer Funkzelle aktiven Nutzer aufgeteilt. Die Bundesnetzagentur beobachtet aber auch, dass mittlerweile verstärkt Frequenzen exklusiv für 5G eingesetzt werden.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, dass die Mobilfunk-Netzbetreiber wohl die Lizenz-Auflagen zur Schließung von Funklöchern verfehlen.