Webradio

Internetsender 90elf berichtet live über Fußball-Bundesliga

Verbreitung mangels Handy-TV-Plattform zunächst nur im Internet
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Im Februar erhielt der Berliner Hörfunkveranstalter Regiocast die Sendelizenz für Deutschlands erstes Spartenradio zum Thema Fußball. Ursprünglich war für das Programm der Name kick.fm vorgesehen. Morgen geht das Fußball-Radio unter seinem nun endgültigen Namen 90elf auf Sendung.

Eigentlich wollte Regiocast sein Fußball-Radio über eine Handy-TV-Plattform ausstrahlen. Daraus wird jedoch nichts. Watcha, das vor mehr als zwei Jahren im DMB-Verfahren an den Start ging, hat seinen Sendebetrieb im Frühjahr eingestellt. Mobile 3.0, das ursprünglich zur Fußball-Europameisterschaft im DVB-H-Format starten wollte, ist nicht über einen Testbetrieb hinausgekommen und nimmt die kommerzielle Vermarktung nicht auf.

Empfang nur über die Sender-Homepage möglich

90elf startet daher zunächst ausschließlich im Internet. Das Programmangebot ist werbefinanziert, der Empfang ist kostenlos. Dafür setzt 90elf beim Empfang über die Homepage einen Flash-Player ein. Hier kann Regiocast dann auch optische Werbe-Botschaften einblenden. Ferner wird 90elf bei viele WLAN-Radios eingespeist, so dass der Empfang auch unabhängig vom Computer möglich ist.

90elf verspricht die Live-Übertragung aller Spiele der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga. Dabei soll es an den Spieltagen möglich sein, jedes Spiel einzeln oder als Konferenzschaltung zu verfolgen. Dafür gibt es neben dem Hauptprogramm noch zusätzliche Streams, auf denen die Einzelspiele übertragen werden. An spielfreien Tagen will Regiocast Nach- und Vorberichterstattung, Hintergründe, Interviews und Gewinnspiele senden.

Programm auch an spielfreien Tagen

Das neue Webradio geht 24 Stunden am Tag auf Sendung. Geplant sind auch stündliche Nachrichten, in denen neben Fußball-Themen auch Platz für andere Sportarten sowie für das Weltgeschehen sein soll. Darüber hinaus sind auch Video-Beiträge geplant, die über die 90elf-Homepage zu sehen sind.

Abzuwarten bleibt, ob 90elf nach dem Start im Internet weitere Verbreitungswege finden wird. Nachdem der Start eines kommerziellen Handy-TV-Angebots in Deutschland derzeit nicht absehbar ist, wäre eine Verbreitung über DVB-T denkbar. Am Regiocast-Firmensitz Berlin und am 90elf-Studiostandort Leipzig gibt es schon heute auch Radio über DVB-T. Außerdem könnte der Fußball-Sender einer der Kandidaten für DAB+, der das bislang erfolglose DAB-Verfahren ablösen und eine wesentlich größere Programmauswahl bieten soll.

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