Fahrassistenz & eCall: Wie sicher sind moderne Autos?
Stand des elektronischen Notrufsystems
Das eCall getaufte Notrufsystem für Automobile ist seit dem 31. März 2018 in allen EU-Mitgliedsstaaten Pflicht. Zumindest sofern das Fahrzeug ein Gewicht von 3,5 Tonnen nicht überschreitet. Die EU-Kommission schätzt, dass durch eCall jährlich bis zu 2500 Menschenleben gerettet werden. Doch wie funktioniert das System eigentlich? Bei schweren Autounfällen, beispielsweise mit Airbag-Auslösung, wird automatisch ein 112-Notruf abgesetzt. Alternativ ist es einem Mitfahrer möglich, selbst aktiv den Notruf zu wählen.
Analyse eines Fahrassistenzsystems
Auto Bild
Zur Kontaktaufnahme und Standortbestimmung finden Mobilfunk und GPS-Verwendung. Für eCall müssen eine Mobilfunkantenne, ein Steuergerät mit fest installierter SIM-Karte, ein GPS-Empfänger mit Unterstützung für Galileo-Ortungsdaten, eine Verbindung zum Airbag-System und eine Freisprecheinrichtung vorhanden sein. Auf Wunsch wird zuerst ein Notruf an den Fahrzeughersteller abgesetzt. Davon rät der ADAC jedoch ab, da es zu Verzögerungen käme und teilweise Informationen falsch weitergeleitet wurden.
Das eCall-Verfahren unterrichtet die Rettungskräfte automatisch über den Unfallzeitpunkt, den Standort des Autos und die Art der Alarmauslösung. So erhalten die Sanitäter relevante Informationen auch bei nicht mehr ansprechbaren Personen.
Entwicklung der Verkehrsunfälle
Diverse Stimmen seitens der Behörden und Fabrikanten beteuern, dass sich Fahrassistenzsysteme und eCall positiv auf die Entwicklung der Verkehrsunfälle auswirken. Zumindest zum Teil sollen sie für die sinkende Anzahl der Verkehrstoten verantwortlich sein. Wir vergleichen nun die bundesweiten Unfallstatistiken von vor zehn Jahren mit den aktuellen. Etwa 2,4 Millionen Unfälle mit 3600 Toten und 384.378 Verletzten wurden 2012 protokolliert. In 2020 waren es 2,25 Millionen Unfälle mit 2719 Toten und 327.550 Verletzten. Vergangenes Jahr wurden 2,35 Millionen Unfälle mit 2562 Toten und 323.129 Verletzten gemeldet.
Trotz des deutlich gestiegenen PKW-Bestands innerhalb der letzten zehn Jahre ging die Anzahl der Toten und Verletzten also sukzessive zurück. So waren laut Umwelt Bundesamt 2012 rund 43,4 Millionen, 2020 knapp 48,2 Millionen und 2021 circa 48,5 Millionen Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs. Bezüglich des Nachwuchses gibt es auch eine positive Entwicklung. Laut statistischem Bundesamt verunglückten 2021 etwa 22.270 Kinder, ein Jahr zuvor waren es 22.460 und in 2012 ungefähr 29.320.
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