Internet aus der Steckdose

AVM FRITZ!Powerline 1000E: Gigabit-Powerline-Adapter mit MIMO im Test

Der FRITZ!Powerline 1000E verspricht einen theoretischen Datendurchsatz von 1 GBit/s. Dank MIMO-Technologie soll der Datenverlust zudem erheblich minimiert werden. Wir haben den neuen Powerline-Adapter von AVM bereits vor Marktstart im Test ausprobiert.
Von Rita Deutschbein

Gerade in großen Wohnungen oder Häusern tritt häufig das Problem auf, dass die Funkleistung des Routers nicht ausreicht, alle Räume mit stabilem und schnellem Internet zu versorgen. Hersteller bieten daher neben Repeatern auch sogenannte Powerline-Adapter an. Mit dem FRITZ!Powerline 1000E hat AVM auf der CeBIT im März dieses Jahres seinen neuesten Powerline-Adapter vorgestellt. Auf der IFA-Preview hatte der Berliner Router-Hersteller das Gerät wieder im Gepäck. Pünktlich zur IFA soll das Adapter-Set für 99 Euro im Handel erhältlich sein. Wir hatten bereits die Möglichkeit, uns den FRITZ!Powerline 1000E in einem kurzen Test näher anzuschauen. Im Folgenden verraten wir unseren Eindruck.

Powerline: Eine kurze Erklärung

AVM FRITZ!Powerline 1000E: Gigabit-Powerline-Adapter mit MIMO-Technologie im Test FRITZ!Powerline 1000E im Test
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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Im Gegensatz zu WLAN-Repeatern, die das WLAN-Signal verstärken, ermöglichen Powerline-Adapter auch abseits des Routers den Anschluss eines Gerätes ans Internet via LAN-Kabel. Die Powerline-Technologie hat auch den Beinamen "Internet aus der Steckdose", da das Stromnetz mit 230V Spannung im Haus oder in der Wohnung zum Einrichten eines Netzwerkes genutzt wird. Dies ist aber nur in einem geschlossenen Stromkreis möglich, das heißt, die Übertragung von Daten via Powerline funktioniert nur zwischen Steckdosen, die sich in einem Schaltkreis befinden oder deren Leitungen so nahe beieinander verlaufen, dass es zu einer Phasenkopplung kommt. Für noch mehr Sicherheit sind Powerline-Geräte in der Regel ab Werk verschlüsselt.

Um Störungen in der Übertragung zu vermeiden, sollten Powerline-Adapter direkt an einer Wandsteckdose betrieben und nicht an Mehrfachsteckdosen angeschlossen werden. Dennoch ist auch das Internet aus der Steckdose anfällig für Störquellen wie stromhungrige Geräte (Waschmaschine, Kühlschrank, Staubsauger etc.). In einem Powerline-Netzwerk werden Daten im Hochfrequenzbereich übertragen, was zu Störungen anderer Dienste im selben Frequenzband führen kann - ein Punkt, den Powerline-Gegner und Amateur-Funker gerne nennen. Das Für und Wider von Powerline-Adaptern haben wir in der News Pro & Contra: Netzwerkerweiterung durch Powerline-Adapter näher beleuchtet.

Inbetriebnahme des FRITZ!Powerline 1000E in nur vier Schritten

AVM FRITZ!Powerline 1000E: Gigabit-Powerline-Adapter mit MIMO-Technologie im Test Powerline-Set mit zwei Adaptern und LAN-Kabeln
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Das FRITZ!Powerline 1000E Set bietet die Grundausstattung für den Aufbau eines Powerline-Netzwerkes: Zwei Adapter und zwei Netzwerkkabel mit etwa 1,5 Meter Länge befinden sich in der Verpackung. Die neuen Adapter sind gut und stabil verarbeitet, etwa einen Zentimeter dick (ohne Stecker) und ragen seitlich nicht über die Maße einer herkömmlichen Wandsteckdose hinaus. Zudem ist der FRITZ!Powerline 1000E abwärtskompatibel und lässt sich somit auch in Verbindung mit älteren Powerline-Modellen von AVM sowie anderen Herstellern betreiben. Eine Kurzanleitung, die die Installation beschreibt, gibt es nicht, was gerade für Neulinge zum Problem werden könnte. Zumindest hat AVM die wesentlichen Schritte der Einrichtung aber auf dem Verpackungskarton beschrieben.

In vier Schritten ist das Netzwerk über die Stromleitung eingerichtet, die Installation einer Software ist nicht notwendig: Zunächst wird der erste der FRITZ!Powerline 1000E in eine Wandsteckdose in der Nähe der FRITZ!Box eingesteckt und via LAN-Kabel mit dem LAN-Anschluss des Routers verbunden. Am Adapter leuchten nun die beiden oberen LEDs für Power und LAN. Da das mitgelieferte Netzwerkkabel nur etwa eineinhalb Meter lang ist, kann es vorkommen, dass die FRITZ!Box unter Umständen umgesetzt werden muss, wenn keine freie Steckdose in der Nähe ist. Alternativ hilft ein längeres LAN-Kabel.

AVM FRITZ!Powerline 1000E: Gigabit-Powerline-Adapter mit MIMO-Technologie im Test FRITZ!Powerline 1000E im Betrieb
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Der zweite Powerline-Adapter kann nun an jeder beliebigen Steckdose innerhalb der Wohnung bzw. des Hauses betrieben werden. Dabei darf die maximale Entfernung zwischen den Adaptern 200 bis 300 Meter nicht übersteigen. Eingesteckt in der Steckdose, beginnen die LEDs für Power und Powerline+Security zu leuchten. Ist das LAN-Kabel des zweiten Adapters mit einem netzwerkfähigen Gerät verbunden worden, leuchtet auch die dritte Hinweis-LED mit der Bezeichnung LAN auf. Das Netzwerk ist eingerichtet. Nachteil: Durch den Anschluss der Adapter an der Steckdose geht diese verloren, da der FRITZ!Powerline 1000E anders als beispielsweise der FRITZ!Powerline 530E keinen eigenen Stecker-Zugang mitbringt. Ein Powerline-Adapter verbraucht - je nach Belastung - im aktiven Zustand etwa 2 bis 4 Watt Strom.

Auf der nächsten Seite zeigen wir, welche Datenraten der FRITZ!Powerline 1000E in unserem Test geschafft hat, was es mit MIMO auf sich hat und wie der Betrieb auf dem Web-Interface der FRITZ!Box angezeigt wird.

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