AVM FRITZ!Powerline 1000E: Gigabit-Powerline-Adapter mit MIMO im Test
Der FRITZ!Powerline 1000E kann Geräte theoretisch mit bis zu 1 000 MBit/s über die Stromleitung mit dem Internet verbinden. Möglich macht dies der Homeplug-AV2-Standard, der den Adapter auch fit für die Übertragung von Videosignalen macht. Jedoch wird das Gesamttempo durch die Anzahl der am Stromnetz angeschlossenen Geräte sowie durch die Qualität der Leitung beeinflusst: Von Adapter zu Adapter kann es - je nach Qualität der Datenübertragung im Stromkreis - zu Einbußen in der Geschwindigkeit kommen, sodass Nutzer in der Praxis nicht mit "echten" Gigabit-Raten arbeiten können.
Der LAN-Anschluss im Detail
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Um den möglichen Datenverlust bei der Übertragung einzudämmen, hat AVM den neuen FRITZ!Powerline 1000E mit der sogenannten
MIMO-Technologie ausgestattet, die sich bei WLAN bereits etabliert hat. Bei der Multiple-Input-Multiple-Output-Technologie
(MIMO) bei Powerline werden unterschiedliche Signale auf verschiedenen Adern (Phase, Neutral- und
Schutzleiter) der Stromleitung übertragen. Der FRITZ!Powerline 1000E wählt dabei automatisch die zwei Adern, die die
beste Übertragungsqualität versprechen, was den Brutto-Datendurchsatz etwa um das Doppelte im Vergleich zu Powerline-Adaptern
ohne MIMO erhöhen soll.
In unserem Versuch stand uns lediglich ein Internet-Anschluss mit 16 MBit/s im Downstream zur Verfügung. Per WLAN konnten wir zwei Räume von dem Zimmer entfernt, in dem der Router steht, Daten mit bis zu 12,9 MBit/s im Down- und bis zu 401 kBit/s im Upstream übertragen. Über Powerline-LAN erreichten wir im gleichen Raum nahezu identische Werte von 12,88 MBit/s im Downstream und 416 kBit/s im Upstream - und das, obwohl wir über die Stromleitung gleichzeitig mit der Messung Geräte wie einen LCD-Fernseher, eine Halogen-Beleuchtung und eine Musik-Anlage betrieben haben. Das sind stabile Werte für einen DSL-Anschluss mit ohnehin nur knapp 16-MBit/s-Maximalleistung.
Verwaltung über die FRITZ!Box-Oberfläche
Details für Powerline-Adapter-Betrieb
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Verwaltung der neuen Powerline-Adapter von AVM ist über die FRITZ!Box möglich. Nutzer
erreichen die Oberfläche des Routers über den Link http://fritz.box. Für den Test haben wir die FRITZ!Box 7390 verwendet, auf
der das aktuelle FRITZ!OS 06.04 installiert ist.
Bereits auf der Übersichtsseite werden beide Powerline-Adapter angezeigt. Alternativ finden sich die Adapter im Menü Heimnetz unter dem Reiter Netzwerk. Klickt der Nutzer hier auf den Bearbeitungs-Button öffnet sich die Detailansicht für den FRITZ!Powerline 1000E. Angezeigt wird nun unter anderem, über welchen LAN-Anschluss der FRITZ!Powerline mit der FRITZ!Box verbunden ist, welche Firmware installiert ist und welches Endgerät er mit Internet versorgt. Der Name FRITZ!Powerline 1000E lässt sich vom Nutzer ändern, beispielsweise in Powerline Wohnzimmer, Arbeitszimmer etc. So ist auf einen Blick ersichtlich, um welchen Adapter es sich handelt.
Passend für den FRITZ!Powerline 1000E (aber auch ältere Modelle) bietet AVM eine Software an, die die Verwaltung des Adapters vereinfacht, für den betrieb aber nicht zwingend nötig ist. Bei dem Programm mit der Versionsnummer 01.00.65 handelt es sich um ein Update der bereits von älteren Powerline-Modellen bekannten Anwendungssoftware und bietet dem Nutzer nun unter anderem eine spezielle Anzeige für die MIMO-Technologie. Heruntergeladen werden kann das Programm über die Download-Seite von AVM.
Fazit: Würdige Erweiterung der Adapter-Familie von AVM
Vorder- und Rückansicht des 1000E von AVM
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Mit dem FRITZ!Powerline 1000E sollte es selbst Laien gelingen, innerhalb von wenigen Minuten und in nur vier Schritten
ein Powerline-Netzwerk aufzubauen - auch wenn AVM an der Kurzanleitung gespart hat. Die Versprechen der stabilen und weniger
verlustfreien Datenübertragung dank MIMO-Technologie werden eingehalten und die Verwaltung des FRITZ!Powerline 1000E über
die FRITZ!Box ist unkompliziert. An der Verarbeitung der Adapter gibt es nichts zu meckern und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis
ist stimmig. Etwas schade ist, das durch den Einsatz des FRITZ!Powerline 1000E eine Steckdose verloren geht, da der Adapter
keinen eigenen Stecker-Zugang mitbringt. Zudem könnte die Länge der Netzwerkkabel, die dem Lieferumfang beiliegen, mit nur
1,5 Meter unter Umständen zu kurz sein.