Kampf den weißen Flecken: 100 MBit/s für 300-Einwohner-Dorf in Brandenburg
Symbolischer Mausklick auf der Landkarte mit dem eingezeichneten Versorgungsgebiet.
Foto: DNS:net
Wer am Rande Berlins wohnt, bekommt schnelles Internet. Sollte man meinen. Dass das nicht immer so ist,
können zumindest die Einwohner von Blankenfelde-Süd bezeugen. Bisher konnten die Einwohner dort nur
DSL mit bis zu 2 MBit/s bekommen. Von den 100 MBit/s, die wenig entfernt per TV-Kabel-Internet möglich sind,
war man weit entfernt. Nun bekommen 2 500 Einwohner, die südlich der Landesgrenze Berlin/Brandenburg wohnen,
zumindest DSL mit garantierten 30 MBit/s. Möglich seien sogar bis zu 100 MBit/s, so der lokale Anbieter DNS:Net, welcher den Ort an sein Glasfasernetz angeschlossen und VDSL ausgebaut hat.
Die Glasfaserinfrastruktur von DNS:Net wurde jetzt von Vertretern von Gemeinde, Landkreis und DNS:Net mit einem symbolischen Mausklick in Betrieb genommen. Mit der Infrastruktur können nun ab sofort auch die Gewerbetreibenden und privaten Haushalte im Blankenfelder Süden und damit weitere 2 500 Einwohner mit schnellen Datenverbindungen versorgt werden. Es handelt sich dabei um einen klassischen VDSL2-Ausbau. DNS:Net hat also Glasfaser zu den Kabelverzweigern (Kvz) der Telekom gelegt und dort seine VDSL-Ports aufgebaut. Ab hier wird die Leitung über die Kupferleitung der Telekom geführt - die so genannte Kvz-Tal. So wurde zum Beispiel in Jühnsdorf mit 300 Einwohnern ein Outdoor-DSLAM aufgebaut, der über neue Glasfaserkabel direkt an den 10-Gigabit-Ring der DNS:net angeschlossen wurde.
Teltow-Fläming mit 95-Prozent-Versorgung
Symbolischer Mausklick auf der Landkarte mit dem eingezeichneten Versorgungsgebiet.
Foto: DNS:net
Nach Angaben des Providers konnten die südlich des Zossener Damms wohnenden Blankenfelder bislang
zum Teil nur eine Bandbreite von weniger als 2 MBit/s erhalten. Zuvor wurden auch schon
die im Bereich zwischen Wilhelm-Raabe-Straße und Zossener Damm gelegenen Blankenfelder Haushalte versorgt - teilweise schon
seit 2011, flächendeckend seit Herbst 2013.
Entsprechend zufrieden zeigte sich denn auch Bürgermeister Ortwin Baier: "Das Ziel ist erreicht: es gibt in unserem Gemeindegebiet nun keine im Sinne der Breitbandförderrichtlinie des Landes unterversorgte Flecken mehr. Wir danken der DNS:NET für die gute
Zusammenarbeit und die Einhaltung des vertraglich vereinbarten Inbetriebnahmetermins." MIt der Aktivierung des Netzes
sind nach Angaben des Breitbandbeauftragten des Landkreises Teltow-Fläming, Marcel Penquitt, nun 95 Prozent der
Haushalte im Landkreis mit mindestens 6 MBit/s versorgt. Damit sei man Spitzenreiter im Land Brandenburg.
100 MBit/s für 59,90 Euro monatlich
Preislich liegen die DNS:Net-Anschlüsse allerdings oberhalb des Niveaus, das für vergleichbare Leistungen in der benachbarten Bundeshauptstadt gezahlt werden müsste. Ein 6-MBit/s-Anschluss mit 512 kBit/s Upstream und Telefon-Flatrate kostet monatlich 39,90 Euro. Ein Anschluss mit 30 MBit/s Down- und 3 MBit/s Upstream ist für 49,90 Euro zu haben, richtig teuer wird es beim 100-MBit/s-Tarif mit bis zu 10 MBit/s Upstream. Er kostet 59,90 Euro monatlich. Sollte der Kunde mit der Leistung des 100-MBit/s-Anschlusses nicht zufrieden sein, kann er binnen vier Wochen nach Schaltung auf einen günstigeren Tarif wechseln.