Brexit bringt hohe Roaming-Kosten zurück
Brexit sorgt für Extra-Kosten beim Roaming
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Das Vereinigte Königreich ist nicht mehr Bestandteil der Europäischen Union. Damit müssen die Mobilfunk-Provider den regulierten EU-Tarif nicht mehr anwenden. Wie berichtet bekommen das derzeit schon die Kunden des österreichischen Mobilfunk-Netzbetreibers A1 zu spüren, der bei der Nutzung der britischen Mobilfunknetze schon seit dem 1. Juni nicht mehr die Roam-like-at-home-Regelung anwendet.
Nun verschlechtern drei britische Mobilfunk-Netzbetreiber die Roaming-Konditionen auf dem europäischen Kontinent. Einem Bericht der Daily Mail zufolge will die britische o2-Landesgesellschaft ab 2. August Aufpreise für die mobile Internet-Nutzung in den EU-Staaten berechnen, wenn die Kunden mehr als 25 GB Datenvolumen in einem Abrechnungszeitraum verbrauchen.
Jedes über die 25 GB hinausgehende Gigabyte Datenvolumen soll für britische o2-Kunden beim Roaming auf dem europäischen Kontinent künftig mit 3,50 Pfund extra tarifiert werden. Das sind umgerechnet knapp 4,10 Euro. Zusätzliche Kosten für Telefonate und den SMS-Versand plant o2 UK vorerst nicht.
EE: EU-Roamingkosten für Neukunden
Brexit sorgt für Extra-Kosten beim Roaming
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Auch der britische Mobilfunk-Netzbetreiber EE, an dem neben BT auch die Deutsche Telekom beteiligt ist, will künftig wieder Aufpreise für International Roaming in den EU-Staaten berechnen. Anders als bei o2 UK sind Bestandskunden vorerst aber nicht betroffen. Stattdessen gelten die neuen Konditionen für Verträge, die ab dem 7. Juli abgeschlossen werden. Die Aufpreise werden zudem nicht direkt ab dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, sondern erst ab Januar 2022 berechnet.
Das Abrechnungsmodell, das EE für das EU-Roaming ab Januar kommenden Jahres vorsieht, erinnert an die EasyTravel-Optionen von Vodafone. So fallen keine zusätzlichen Minuten-, SMS- und Megabyte-Preise an. Stattdessen verlangt EE pro Mobilfunk-Nutzungstag in einem Netz in der Europäischen Union einen pauschalen Aufpreis von 2 Pfund (umgerechnet 2,33 Euro).
Three: Neues Fair-use-Limit ab Juli
Einen Golem-Bericht zufolge verschlechtert auch der britische Netzbetreiber Three seine Roaming-Konditionen. Wie bei o2 UK ist vorerst nur der mobile Internet-Zugang betroffen. So liegt die Fair-use-Grenze für das Daten-Roaming in der EU ab Juli bei 12 GB. Bisher waren es 20 GB. Kunden, die die Inklusivleistung überschreiten, zahlen für jedes weitere Megabyte 0,3 Pence (0,35 Cent). Vodafone UK will den Angaben zufolge an der Roam-like-at-Home-Regelung festhalten.
Wir hatten Anfang Juni die Einführung der UK-Roaminggebühren bei A1 zum Anlass genommen, bei den deutschen Netzbetreibern anzufragen, ob deren Kunden mit vergleichbaren Maßnahmen rechnen müssen. Aktuell gelten für deutsche Mobilfunkkunden auch im Vereinigten Königreich weiterhin die EU-Gebühren. Welche Änderungen möglicherweise drohen, haben wir in einem eigenen Beitrag zusammengefasst.