Ausbau: Bis zu 45 weitere Standorte für DAB+-Bouquet
Das Sendernetz des ersten, nationalen DAB+-Multiplex soll in den kommenden vier Jahren noch einmal stark erweitert werden. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Landesrundfunkanstalten (KEF) hervor.
Ausbau von 165 aus bis zu 210 Sendeanlagen
Deutschlandradio will DAB+ ausbauen und streicht weitere UKW-Sender
Foto/Logo: Deutschlandradio, Montage: teltarif.de
Mit der Anmeldung zum 24. Bericht strebe Deutschlandradio bis 2028 eine Komplettierung des DAB+-Sendernetzes von derzeit 165 auf dann 200 bis 210 Sender an. Damit werde eine nahezu durchgängige DAB+-Mobilversorgung erreicht, ohne jedoch an jedem Ort einen portablen Indoor-Empfang anzustreben, so das Gremium.
Vom Ausbau profitieren neben Deutschlandradio mit den vier Programmen Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk Nova und Deutschlandradio Dokumente & Debatten auch neun Privatradios in dem Multiplex, der bundeseinheitlich auf Kanal 5C ausgestrahlt wird. Netzbetreiber ist das Unternehmen Media Broadcast.
Größere Lücken beim ersten Bundesmux gibt es noch vor allem im Westen von Rheinland-Pfalz oder im Bayerischen Wald. Zudem ist in einigen Flusstälern und weiteren Mittelgebirgsregionen sowie größeren Städten wie Wuppertal oder Karlsruhe die Indoor-Versorgung noch nicht optimal, sodass hier vorrangig mit einer Netzverdichtung zu rechnen ist.
Ursprünglich war bei Deutschlandradio sogar ein Ausbau auf knapp über 220 Sendeanlagen bis 2023 vorgesehen. Der Netzausbau hatte sich jedoch zuletzt verlangsamt, weil der öffentlich-rechtliche Sender sparen musste.
Deutschlandradio will weitere UKW-Anlagen abschalten
Deutschlandradio ist einer der Treiber beim Thema DAB+ in Deutschland. Der nationale Hörfunksender schaltet parallel zum Ausbau im Digitalradio auch immer wieder UKW-Frequenzen ab. Auch 2024 sollen wieder einzelne UKW-Kanäle von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur außer Betrieb gehen.
In Deutschland sind wieder neue Programme im Digitalradio DAB+ gestartet, anderenorts gab es Ausschreibungen. Und aus einem Nachbarland könnte es bald eine wahre Flut an neuen Programmen im Digitalradio geben.