DAB+: Privatradio RPR.1 wildert bald in anderem Bundesland
Der rheinland-pfälzische Privatsender RPR.1 will sein Sendegebiet offenbar auf das Saarland ausdehnen. In einer Pressemitteilung der Landesmedienanstalt Saar zum Netzausbau des privaten DAB+-Multiplex (Kanal 9C) wird RPR.1 als 16. Programm, und damit als Nachfolger von Joke FM, aufgeführt. Wann der Sender dort startet, ist aber noch offen.
Das Ziel dürften vor allem Pendler sein, die in Rheinland-Pfalz wohnen und im Saarland arbeiten. Ausgerechnet im Großraum Saarbrücken ist RPR.1 auf UKW und DAB+ aus Rheinland-Pfalz noch nicht zu hören. Es könnte nicht das einzige Sendegebiet bleiben, wo der Privatsender in fremden Gefilden "wildert": Das hinter RPR.1 stehende Unternehmen zeigt auch Interesse am regionalen DAB+-Multiplex Köln/Bonn/Aachen in NRW.
DAB+-Ausbau im Saarland
RPR.1 will ins Saarland expandieren
Foto: RPR.1
Netzbetreiber Media Broadcast erweiterte zuvor das DAB+-Sendernetz im Saarland und nahm mit dem Sender Merchingen einen weiteren Standort in Betrieb. Merchingen ist der dritte Sender für den landesweiten privaten DAB+ Multiplex mit aktuell 15 privaten Radioprogrammen. Die zwei bestehenden Sender Saarbrücken-Schoksberg und Spiesen erhalten Ende April eine Leistungserhöhung.
Der neue Senderstandort Merchingen im Saarland ist ab sofort in Betrieb und versorgt die Hörer im Nordwesten des Bundeslandes mit dem Programmpaket. Der Sender erreicht mit einer Leistung von 2 kW insbesondere die Region rund um die Kreisstadt Merzig und deckt die Autobahn A8 ab.
Die Leistung der zwei bestehenden Senderstandorte Saarbrücken-Schoksberg und Spiesen wird zum morgigen 23. April erhöht, am Schoksberg von aktuell 3,2 auf 10 kW und in Spiesen von 2 auf 5 kW. Dadurch verbessert sich der Empfang vor allem im Großraum Saarbrücken und in den Regionen um St. Wendel, Neunkirchen und Homburg. Die Leistungserhöhungen vergrößern auch die DAB+-Empfangsreichweite im gesamten Bundesland. Die Kreisstadt St. Wendel selbst könnte noch in diesem Jahr eine weitere Sendeanlage bekommen.
NDR baut DAB+ aus
In einer der waldreichsten Gemeinden Deutschlands nimmt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) in dieser Woche zwei DAB+-Sender am Standort Unterlüß in Niedersachsen mit einer Sendeleistung von je 10 kW in Betrieb, die zu einer verbesserten DAB+-Versorgung zwischen Munster, Uelzen und Celle führen. Der eine Sender funkt in südwestliche Richtung auf Kanal 7A . Dank ihm wird das bisherige Versorgungsloch entlang der Örtze zwischen Faßberg und Winsen gestopft. Und in Bergen, Hermannsburg, Faßberg, Unterlüß und Eschede ist der digitale Empfang nun auch im Haus möglich. NDR 1 Niedersachsen wird dabei mit der Hannoveraner Regionalisierung angeboten.
Zur Verbesserung der Versorgung des nördlichen Teils zwischen Wietzendorf und Ebstorf dient der zweite Sender, der auf Kanal 9B zu empfangen ist. Dieser bietet unter anderem NDR 1 Niedersachsen mit der Lüneburger Regionalvariante an, dies auch entlang der B71 zwischen Munster und Uelzen.
Am 16. April 2024 nahm der NDR bereits den DAB+ Sender Karenz im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb. Dieser ist auf Kanal 12B zu empfangen und funkt mit einer Leistung von 2,5 kW. Der Sender versorgt die Region zwischen Ludwigslust und Elbe. Zum DAB+-Programmangebot des NDR gehören die NDR 1-Programme, NDR 2, NDR Kultur, NDR Info und N-JOY, die alle auch weiterhin über UKW empfangbar sind. Exklusiv im Digitalradio können Radiohörende zudem NDR Schlager, NDR Blue und NDR Info Spezial einschalten.
BR trennt sich von weiteren UKW-Sendern
Der Bayerische Rundfunk (BR) schaltet unterdessen zwei weitere UKW-Füllsender ab. Bereits am 24. April werden die Frequenzen am Standort Bad Tölz außer Betrieb genommen, zu einem noch nicht näher bekannten Datum endet zudem die UKW-Verbreitung der BR-Programme am Standort Balderschwang im Allgäu. Die UKW-Grundversorgung bleibt in den betroffenen Regionen über weiter entfernte Sendeanlagen wie Wendelstein, Ismaning, Herzogstand (Bad Tölz) oder Grünten (Balderschwang) bestehen, ein störungsfreier Empfang ist dann aber nicht mehr gewährleistet. Der BR empfiehlt daher den Umstieg auf das digital-terrestrische Radio DAB+. Sowohl Bad Tölz als auch Balderschwang werden bei DAB+ über jeweils eigene Sendeanlagen versorgt.
Stadtfest: Radio Olpe erstmals über DAB+ zu hören
Das Stadtfest in Olpe (24. bis 26. Mai) soll wieder, wie im vergangenen Jahr, von einem Veranstaltungsfunk begleitet werden. Novum: Radio Olpe wird diesmal nicht nur über UKW (91,3 MHz) und im Internet (www.radioolpe.live), sondern erstmals auch über Digitalradio DAB+ (Kanal 12A) zu hören sein. Veranstalter des Eventfunks ist die Milling Broadcast Services GmbH.
Von Pure gibt es neue DAB+-Radiomodelle.