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Mobilfunk-Frequenzauktion überschreitet 3-Milliarden-Marke

Die Frequenzen um 1800 MHz sind besonders begehrt. Nach wie vor versuchen einzelne Anbieter, in diesem für den LTE-Ausbau wichtigen Frequenzbereich sich zusätzliche Frequenzblöcke zu sichern.
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Mit Bieterrunde 106 überschreitet die Mobilfunk-Frequenzauktion in Mainz die Schwelle von 3 Milliarden Euro. Im Vergleich zu Runde 105 stieg die Summe der Höchstgebote um 56 Millionen Euro, weil die Deutsche Telekom erneut erheblich Geld in die Hand nahm, um ihre Gebote für drei gepaarte Frequenzblöcke im 1800-MHz-Bereich abzusichern. Zudem erhöhte die Telekom ihre Gebote im Bereich um 1500 MHz, so dass sie dort nun wieder für sechs der acht dort verfügbaren, ungepaarten Frequenzblöcke die Höchstbietende ist.

Der erneute Vorstoß der Telekom kommt überraschend, nachdem die Auktion den Tag über zunächst vergleichsweise ruhig verlaufen war: Zwischen Runde 95, der letzten Runde vom Vortag, bis zur Runde 105 betrug die gesamte Erhöhung der Gebotssumme unter 52 Millionen Euro. Mit dem erneuten Vorstoß zeigt die Telekom deutlich, dass sie bei der Auktion am meisten Frequenzen ersteigern möchte. Zwischenzeitlich hielt sie drei von sieben, gepaarten Blöcken im 900-MHz-Bereich, wie geschrieben 3 von 10 rund um 1800 MHz und gar 6 von 8 bei 1500 MHz.

Heute keine neuen Höchstgebote von Telefónica

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Bei der letzten Frequenzauktion im Jahr 2010 hatten Telekom und E-Plus (die zwischenzeitlich mit Telefónica fusionierten) bereits je drei bzw. zwei Blöcke im 1800-MHz-Bereich ersteigert. Erhält die Telekom zusätzlich die drei 1800er Blöcke, auf die sie bietet, dann hätte sie am Ende sechs Blöcke. Vodafone hat derzeit nur einen 1800er Block, den sie Ende nächsten Jahres zurückgeben müssen, wenn sie ihn nicht neu ersteigern. Sie halten am Ende von Runde 105 vier Blöcke in diesem Bereich, haben aber in den Runden zuvor auf fünf Blöcke geboten. Telefónica bietet für drei Blöcke und käme mit den beiden bestehenden Blöcken auf fünf.

Telefónica hatte heute während des gesamten Tages keine neuen Höchstgebote abgegeben. Sollte Vodafone den Vorstoß der Telekom akzeptieren und ebenfalls keine neuen Höchstgebote abgeben, dann wäre die Auktion beim Stand von knapp über 3 Milliarden Euro zu Ende. Jedoch zeigt Runde 107, dass Vodafone den Vorstoß der Telekom abwehrt. Besonders auffällig ist, dass Vodafone explizit einen der teuren von der Telekom abgesicherten Blöcke (nämlich 1800 H) überbietet, statt sich einen der deutlich günstigeren, derzeit von Telefónica gehaltenen Blöcke zu schnappen (insbesondere 1800 F). Es kommt also zunehmend zum Showdown zwischen Telefónica und Deutscher Telekom.

Für die von Vodafone angestrebten fünf Blöcke spricht, dass man diese gut auf GSM (einen Block) und LTE (vier Blöcke entsprechend dem Maximum von 20 MHz) aufteilen kann.

Hintergrund-Informationen in weiteren Texten

Im Rahmen der Mobilfunk-Frequenzauktion haben wir auch zahlreiche Hintergrundinformationen für Sie zusammengestellt. Lesen Sie unter anderem, warum die 700-MHz-Frequenzen für die Netzbetreiber problematisch sind, welche der Frequenzen sich künftig für welche Zwecke nutzen lassen und die wichtigsten Fakten zur Auktion im Überblick. Außerdem erfahren Sie, warum jeder Netzbetreiber Deutschland künftig zu 98 Prozent versorgen muss.

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