Unter der Lupe

Honor 7 im Test: Dual-SIM-Handy mit Fingerspitzen-Gefühl

Das Honor 7 mit Dual-SIM, Finger­abdruck­scanner und Metall-Gehäuse gibt es für 350 Euro. Zudem hat das Smartphone einige Besonder­heiten im Gepäck. Wir haben das Handy getestet.
Von Rita Deutschbein

Das Honor 7 ist der neueste Clou des von Huawei abge­koppelten Unternehmens Honor. Auf dem Datenblatt wirbt das neue Smartphone mit Highlights wie einem leistungs­starken Prozessor, einem Finger­abdruck­scanner mit neuen Bedien­methoden und Dual-SIM. Doch wie gut ist das Honor 7 bzw. Honor 7 Premium wirklich? Welche Leistung können Nutzer vom 350 Euro teuren Gerät erwarten? Wir haben das Honor 7 im Test unter die Lupe genommen und geben Antworten auf diese Fragen.

Preis und Verfügbarkeit des Honor 7

Honor 7 im Test Honor 7 im Test
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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Zum Start des Honor 7, der in London Ende August groß gefeiert wurde, hat Honor auch einen eigenen Shop namens vMall eröffnet, in dem die Honor-Geräte sowie ausgewählte Modelle von Huawei angeboten werden. Im Shop gibt es das Honor 7 in den Farb­varianten Grau und Silber zum Preis von 349,99 Euro. Auch andere Online-Händler haben das Smartphone zu einem ähnlichen Preis im Sortiment, wobei hier oftmals aber eine Lieferfrist von bis zu drei Monaten besteht. Update 05.02.2016: Das Honor 7 bietet einen 16 GB Speicher und ist alternativ auch als Honor 7 Premium mit einem 32 GB Speicher zu haben. Die Premium-Variante kommt außerdem noch in der Farbvariante Gold und bietet ein neues Schnellladegerät. Update Ende

Design erinnert stark an das Huawei Ascend Mate 7

Auf den ersten Blick wird die Ähnlichkeit des Honor 7 mit dem Ascend Mate 7 von Huawei deutlich. Beide haben ein Unibody-Gehäuse aus Aluminium, wobei die Kameralinse und der Finger­abdruck­scanner prominent auf der Rückseite prangen. Mit 5,2 Zoll ist das IPS-Display des Honor 7 aber weitaus kleiner als das des 6 Zoll großen Design-Vorbilds. Dadurch liegt das Smartphone deutlich besser in der Hand und kann auch einhändig bedient werden.

Honor 7

In der Hand gehalten erweist sich das 8,5 Millimeter dicke Honor 7 aber als echtes Schwergewicht. 164 Gramm hören sich zwar nach nicht besonders viel an, doch erscheint das Gewicht deutlich höher. Einigen mag zudem der Übergang von der Rückseite auf die Seiten etwas kantig erscheinen, immerhin sind die Ecken aber leicht abgerundet. Vereinzelt lassen sich minimale Spalten im Übergang vom Display zum Gehäuse erkennen, diese sind jedoch so schmal, dass sie kaum Raum für Staub oder Schmutz­partikel geben dürften. Das Honor 7 scheint aber sehr stabil - auch bei grober Behandlung knirschte oder knarzte das Gerät nicht.

Positiv ist die Verarbeitung der Tasten, die wie das Gehäuse aus Metall gefertigt sind und die durch einen guten Druckpunkt überzeugen. Neben der Lautstärkewippe und dem Power-Button rechts am Handy bringt das Honor 7 eine Neuerung mit: Der sogenannte Smart Key an der linken Seite lässt sich mit verschiedenen Funktionen belegen. Mehr dazu aber später. Die verschiedenen Ansichten des Honor 7 Die verschiedenen Ansichten des Honor 7: Smart Key, Klinkenbuchse und Power-Botton mit Lautstärkewippe
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Full-HD-Display wirkt etwas dunkel

Wie bereits erwähnt verfügt das Honor 7 bzw. Honor 7 Premium über ein IPS-Display, das eine Diagonale von 5,2 Zoll aufweist. Dabei nimmt der Screen fast die gesamte Breite des Gerätes ein und hinterlässt dadurch einen nahezu rahmenlosen Eindruck. Die Auflösung beträgt 1920 mal 1080 Pixel, die Pixeldichte liegt bei sehr guten 424 ppi. Durch die Full-HD-Auflösung kann der vergleichsweise kompakte Bildschirm mit einer scharfen und kontrast­reichen Darstellung punkten, bei der keinerlei Treppchen­bildung einzelner Pixel auszumachen ist.

Honor setzt beim Bildschirm auf die IPS-NEO-Technologie, die auch Huawei beim Ascend Mate 7 verwendet (hier im Test). Wie bei seinem prominenten Design-Vorbild lässt auch das Display des Honor 7 in Sachen maximaler Helligkeit noch Luft nach oben. In sehr heller Umgebung ist das Ablesen des Screens dadurch etwas problematisch. Immerhin überzeugt aber der stabile Blickwinkel, der es ermöglicht, Darstellungen auch bei sehr schräger Sicht auf den Bildschirm noch gut zu erkennen. Auch die Anpassung der Farbtemperatur gefällt: Im Menü kann der Nutzer die Farbdarstellung des Displays von kalt nach warm stufenlos regeln und somit seinem persönlichen Geschmack anpassen. Honor 7: Blick auf die verschiedenen Blickwinkel Blick auf die verschiedenen Blickwinkel
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Android leider veraltet

Honor liefert das Honor 7 bzw. Honor 7 Premium mit Android 5.0 Lollipop sowie der aktuellen Version der eigenen Oberfläche Emotion UI 3.1 aus. Warum nicht auch das System auf einem aktuellen Stand ist, ist unklar. Schließlich werden viele zeitgleich auf den Markt gebrachte Smartphones bereits mit der neueren Version Android 5.1.1 ausgeliefert. Dieser Umstand wiegt umso schwerer, da sowohl Huawei als auch Honor nicht für regelmäßige und schnelle Updates bekannt sind. Nutzer werden sich somit aller Wahrschein­lichkeit nach vorerst mit der Ursprungs-Lollipop-Version begnügen müssen.

Wer bereits ein Gerät von Honor oder Huawei in der Hand hatte, wird sich schnell auf der Oberfläche des Honor 7 zurechtfinden. Wie erwähnt setzt der Hersteller auf EMUI in der Version 3.1. Apps werden wie bei Apples iOS direkt auf dem Homescreen abgelegt und können dort mithilfe selbst angelegter Ordner sortiert werden. Über die bereits installierte Design-App lassen sich kostenlos verschiedene Themes herunterladen, mit denen sich das Aussehen der Oberfläche sowie der Icons grundlegend verändern lässt. Die Stile reichen von klassischen Business-Looks über kindlich-verspielte Designs bis zu einfachen Grafiken. Honor 7 mit Android 5.0 und Emotion UI 3.1 Honor 7 mit Android 5.0 und Emotion UI 3.1
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Zu Emotion UI gehört die detaillierte Info-Anzeige auf dem Sperrbildschirm. Diese kann per Wischgeste auch auf dem gesperrten Smartphone geöffnet werden und gibt direkten Zugriff auf Anwendungen wie die Taschenlampe, die Kamera, den Rekorder und den Taschenrechner.

Poitiv zu erwähnen ist, das sich Honor recht zurückhaltend zeigt, was die vorinstallierten Anwendungen angeht. Es finden sich neben den klassischen Google-Anwendungen vor allem Honor-eigene Apps wie das Updateprogramm, ein Dateimanager und die Support-Software HiCare auf dem Gerät. Dennoch sind von dem 16 GB großen internen Speicher nach Abzug des Systems nur noch etwa 8 GB - also gerade einmal die Hälfte des Speichers - für den Nutzer frei. Der Speicher kann mittels microSD-Karte um zusätzlich bis zu 128 GB erweitert werden, allerdings nur dann, wenn der Slot nicht durch eine zweite Nano-SIM belegt ist.

Das Honor 7 bietet Platz für zwei SIM-Karten. Ob beide Slots gleichzeitig funken, verraten wir auf Seite 2. Dort lesen Sie auch mehr zur Telefonie, zum Internet und zum Prozessor.

Inhalt:
Preis, Verarbeitung, Display und System
Seite 2: Dual-SIM, Internet/Telefonie und Prozessor
Seite 3: Besonderheiten, Kamera, Akku und Fazit

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