Internetkriminalität

Identitätsdiebstahl: So können Sie sich schützen

Immer wieder passiert es: Krimi­nelle ergau­nern im Internet die persön­lichen Daten von anderen und bestellen auf deren Kosten Waren oder schließen teure Abos ab. Wie man sich davor schützen kann.
Von dpa /

Tipp 1: Mit eigenen Daten im Netz sparsam umgehen

Mit den persön­lichen Daten sollte jeder und jede im Internet sparsam umgehen. "Wer sich irgendwo in einem Portal regis­triert, sollte auf sein Bauch­gefühl achten und sich fragen, ob es wirk­lich nötig ist, diese oder jene Info von sich preis­zugeben", sagt Stefanie Lösing, Krimi­nal­haupt­kom­mis­sarin beim Landes­kri­minalamt NRW in Düssel­dorf. Glei­ches gilt, wenn man Profile von sich im Netz anlegt oder pflegt. Accounts sollten durch einen zweiten Sicherheitsschutz (2FA) geschützt sein Accounts sollten durch einen zweiten Sicherheitsschutz (2FA) geschützt sein
Bild: HPI Hasso-Plattner-Institut

Tipp 2: Miss­trau­isch sein, wenn Fremde nach persön­lichen Daten fragen

Unbe­kannte erkun­digen sich per SMS, Chat-Nach­richt oder E-Mail nach persön­lichen Infor­mationen wie Ausweis­daten oder der PIN für die Bank­ver­bin­dung? Solche Anfragen sollten Sie unbe­dingt igno­rieren. Oft genug glauben Betrof­fene, dass es tatsäch­lich die eigene Bank ist, die Konto­daten abglei­chen will. "Darauf sollte man sich keines­falls einlassen", sagt Julia Rehberg von der Verbrau­cher­zen­trale Hamburg. Geld­insti­tute und andere seriöse Dienst­leister fragen niemals auf diesen Wegen Daten bei ihren Kunden ab.

Tipp 3: Nicht auf Links in E-Mails von Unbe­kannten klicken

Klicken Sie niemals Links an, die in E-Mails von Unbe­kannten enthalten sind - sie führen oft zu gefälschten Seiten, auf denen man dann seine persön­lichen Daten eingeben soll. Dadurch fallen sie in die Hände der Betrüger. Eben­falls wichtig: Öffnen Sie keine Anhänge von solchen Nach­richten. Wer das tut, riskiert, dass sich Viren auf dem Gerät ausbreiten, mit denen Krimi­nelle persön­liche Daten ausspähen.

Diese Formen des Daten­klaus im Internet nennen sich Phis­hing. Der Name ist aus der Kombi­nation der engli­schen Wörter Pass­word (Pass­wort), Harvesting (ernten) und Fishing (fischen) entstanden.

Tipp 4: Systeme durch Updates aktuell halten

Eben­falls wichtig: Auf Geräten wie PC, Tablet oder Smart­phone regel­mäßig Updates durch­führen. In den Einstel­lungen lässt sich laut Kommis­sarin Lösing prüfen, welche Updates und Aktua­lisie­rungen vorliegen und gege­benen­falls instal­liert werden sollten. So stellen Sie sicher, dass Ihr System best­mög­lich gegen aktu­elle Schad­soft­ware geschützt ist.

Tipp 5: Auf starke Pass­wörter setzen

"Ein Muss beim Einloggen sind starke Pass­wörter", sagt Verbrau­cher­schüt­zerin Rehberg. Sie sollten mindes­tens zehn, eher zwölf Zeichen lang und komplex sein. Das heißt: Ein Pass­wort besteht idea­ler­weise aus einer Mischung von Groß- und Klein­buch­staben, Zahlen und Sonder­zei­chen. Eine bloße Zahlen­folge (12345 ...) oder eine alpha­beti­sche Buch­sta­ben­folge (abcdef .) sollte man unbe­dingt vermeiden. Auch Geburts- und Adress­daten oder Kombi­nationen aus sons­tigen persön­liche Daten taugen nicht als Pass­wort.

Tipp 6: Zwei-Faktor-Authen­tisie­rung nutzen

Von Vorteil für die eigene Daten­sicher­heit ist, das starke Pass­wort zusätz­lich mit einer Zwei-Faktor-Authen­tisie­rung abzu­sichern. Das bedeutet: Nutze­rinnen und Nutzer melden sich mit einem starken Pass­wort in einem System an. Danach gelangen sie aber nicht direkt auf das Konto, sondern müssen eine weitere Schranke über­winden - etwa durch die Eingabe eines Codes in einer zusätz­lichen App.

"So lässt sich verhin­dern, dass Unbe­fugte Zugang zu Nutzer­daten erhalten, nur weil sie das Pass­wort kennen", erklärt Stefanie Lösing.

Tipp 7: Eigene E-Mail-Adresse checken

Sie möchten wissen, ob Ihre Mail-Adressen und Pass­wörter ausge­späht wurden und im Internet auffindbar sind? Das können Sie einfach und schnell online mit dem Iden­tity Leak Checker des Hasso-Plattner-Insti­tuts über­prüfen. Stellt sich dabei heraus, dass etwa Pass­wörter von ihnen im Netz im Umlauf sind: schnell die Zugangs­daten ändern.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, was Sie tun sollten, wenn Sie Opfer von Iden­titäts­dieb­stahl geworden sind.

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