Napster will sich durch Partnerschaft mit Telefónica stärken
Napster will mit Hilfe von Telefónica den lateinamerikanischen Markt erschließen
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Im massiven Wettbewerb um Online-Musikdienste will
sich Napster mit einem neuen Partner im Mobilfunk stärken. Der
Streaming-Dienstleister hat dafür eine globale Kooperation mit
Telefónica geschlossen. Telefónicas Tochtergesellschaft Terra wird
demnach seinen eigenen Musikservice Sonora mit dem von Napster
ersetzen. Zugleich werde Telefónica Digital eine Aktienbeteiligung an
Rhapsody International, der Mutter von Napster, erwerben, teilten die
Unternehmen heute mit.
Allen Landesgesellschaften des Mobilfunkkonzerns stehe es in der nicht exklusiven Vereinbarung künftig frei, Napster für ihre Angebote zu nutzen, sagte Europa-Chef Thorsten Schliesche der dpa. "Wir gehen davon aus, dass sich viele Ländergesellschaften für Napster entscheiden werden." Strategisch zielt Rhapsody mit seiner Marke Napster in der neuen Partnerschaft vor allem auf Lateinamerika, das als nächste wichtiger Markt für Streaming-Dienste gilt. Sonora zählt zu den großen Anbietern dort mit Kunden in Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Chile, Peru und Mexiko.
In Deutschland, wo Telefónica durch die Marke o2 vertreten ist, wird die Partnerschaft allerdings keine Auswirkungen haben. Hierzulande kooperiert das Unternehmen seit rund einem halben Jahr mit E-Plus. "Und wir wollen die Partnerschaft fortsetzen", betont Schliesche. "Wir sind mit der Zusammenarbeit mit E-Plus sehr zufrieden." Außerdem will das niederländische Telefonunternehmen KPN ohnehin seine Deutschland-Tochter E-Plus an Telefónica verkaufen.
Entwicklung auf dem Musik-Streaming-Markt
Napster will mit Hilfe von Telefónica den lateinamerikanischen Markt erschließen
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Der Markt mit Musik-Streaming-Angeboten wächst derzeit rasant -
und die Popularität von Smartphones hat daran einen guten Anteil.
Laut Schliesche liegt die mobile Nutzung von Musikdiensten in Europa
und den USA bei rund 60 Prozent. Bis zu 160 Millionen Nutzer würden
dieses Jahr weltweit erwartet, sagte Schliesche.
Vor allem die wachsende Nutzung von Musik unterwegs etwa über das Smartphone treibt den Streaming-Markt derzeit an. Streaming-Dienste sehen deshalb Mobilfunkbetreiber als ideale Partner an. Der neue Dienst Ampya von ProSiebenSat.1 etwa geht seit Kurzem mit Vodafone zusammen. Wie das Manager Magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ist die Deutsche Telekom an einem Einstieg an Spotify, einem Streaming-Dienst aus Schweden, interessiert. Ein Sprecher dementierte zwar aktuelle Pläne, das Magazin berief sich allerdings auf eine mit der Sache vertrauten Person.
Weltweit hat Napster nach eigenen Angaben 1,2 Millionen zahlende Abonnenten. Größter Konkurrent in Deutschland ist Spotify mit etwa 5 bis 6 Millionen Nutzern. Zuletzt hatte Napster sein Angebot in Europa ausgebaut und ist inzwischen in 16 europäischen Ländern verfügbar.
Von dem einstigen Schreck der Musikindustrie ist von Napster nur noch der Name geblieben. 2011 wurde die einst illegale Tauschbörse nach einer bewegten Geschichte vom Online-Dienst Rhapsody übernommen.