Preiserhöhung nicht zugestimmt: Spotify kündigt Zugänge
Spotify kündigt Kunden
Foto: Spotify
Netflix und Spotify können Preiserhöhungen nicht mehr einfach ankündigen und umsetzen. Wie berichtet hat das Kammergericht Berlin entsprechende Klauseln in den Geschäftsbedingungen der Anbieter für unwirksam erklärt. Kunden müssen den höheren Preisen nun explizit zustimmen.
Betroffen ist zunächst Spotify. Der Musikstreaming-Anbieter hatte im vergangenen Jahr höhere Preise angekündigt. So kostet das Einzel-Abonnement nun 10,99 Euro monatlich, die Duo-Option für zwei Konten ist zum Monatspreis von 14,99 Euro erhältlich. Der Familien-Plan für bis zu sechs Konten schlägt mit monatlich 17,99 Euro zu Buche und Studenten zahlen jetzt 5,99 Euro pro Monat für Spotify.
Spotify informierte Kunden per E-Mail
Spotify kündigt Kunden
Foto: Spotify
Die neuen Preise will der Anbieter neben Neukunden natürlich auch bei bestehenden Abonnenten durchsetzen. Betroffene Kunden erhielten daher per E-Mail die Aufforderung, der Preiserhöhung zuzustimmen. Abonnenten, die das zunächst "vergessen" hatten, wurden kurze Zeit später in einer weiteren E-Mail daran erinnert, dass die Zustimmung noch fehlt.
Wie Caschys Blog berichtet, macht Spotify jetzt Nägel mit Köpfen: Wer den neuen Konditionen für sein Abonnement nicht zugestimmt hat, wird vom Musikstreaming-Anbieter gekündigt. Der Account wird dabei nicht vollständig aufgelöst, sondern auf Spotify Free herabgestuft. Das heißt, die Kunden haben fortan den werbefinanzierten Spotify-Zugang zur Verfügung.
Spotify Free mit einigen Nachteilen
Neben den Werbeunterbrechungen zwischen Musiktiteln hat Spotify Free noch weitere Nachteile. Unter anderem fehlt die Download-Möglichkeit für eine spätere Nutzung ohne Internet-Verbindung. In den mobilen Apps steht nur ein Shuffle-Modus zur Verfügung und pro Stunde lassen sich maximal sechs Titel überspringen. Beim Wechsel in den Free-Account verlieren die Nutzer aber ihre Inhalte wie zum Beispiel gespeicherte oder selbst zusammengestellte Playlisten nicht. Wer später doch noch den neuen Preisen zustimmt, kann jederzeit wieder in ein Premium-Abonnement wechseln.
Wie berichtet gibt es aktuell Hinweise darauf, dass auch Netflix demnächst die Abonnement-Preise erhöhen könnte. Zum Start soll das für Kunden in den USA und Kanada gelten. Im nächsten Schritt sollen aber auch andere Märkte betroffen sein. Wenn Deutschland an der Reihe ist, müsste Netflix genauso vorgehen wie Spotify. Kunden müssen den höheren Kosten zustimmen. Tun sie das nicht, droht freilich die Kündigung durch Netflix.
In einem Ratgeber haben wir die wichtigsten Details zu allen großen Musikstreaming-Anbietern zusammengefasst.