Volle Kontrolle

Das Smartphone als Fernbedienung

Das Smartphone kann in vielen Bereichen als Fernbedienung eingesetzt werden, etwa um die heimische Medienzentrale zu steuern, um Fernwartungen zu ermöglichen oder um sich von anderen helfen zu lassen.
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die App Airstream macht das Smartphone zur Fernbedienung für die heimische Medienzentrale. Die App Airstream macht das Smartphone zur Fernbedienung für die heimische Medienzentrale.
Screenshot von airstream.io
Vernetzung ist längst auch daheim ein Zauberwort. Nach Rechnern, Druckern und Mobilgeräten drängen Fernseher, Radios und immer öfter auch Haushaltsgeräte, Heizungen und Klimaanlagen ins Netz. Smartphones und Tablets haben sich dabei als Steuerungszentralen für die vielfältigen Funktionen etabliert.

Eine gute Medienstreaming-App, die Filme, Musik oder Fotos aus dem Heimnetzwerk wiedergeben kann, ist etwa die kostenlose Anwendung AirStream [Link entfernt] . Sie kann auf Rechner im lokalen Netzwerk zugreifen, auf denen die Anwendung ebenfalls installiert ist. Die Einrichtung ist einfach, und danach lassen sich Inhalte beliebig verschieben und auf das gewünschte Gerät streamen.

Die App Airstream macht das Smartphone zur Fernbedienung für die heimische Medienzentrale. Die App Airstream macht das Smartphone zur Fernbedienung für die heimische Medienzentrale.
Screenshot von airstream.io
Weitere Möglichkeiten zur Speicherung der Mediendateien abseits des Rechners bieten sogenannte Netzwerk-Festplatten (NAS), die immer an und online sind oder Router, an die sich eine USB-Festplatte anschließen lässt. Hersteller wie Synology, Qnap, Netgear, DLink, Buffalo oder AVM haben meist eigene, ebenfalls kostenlose Apps für Zugriff und Streaming im Angebot.

Sie ähneln sich in ihrem Funktionsumfang und bieten oft auch einen Internet-Fernzugriff auf die Daten im Heimnetzwerk. Die Einrichtung des Fernzugriffs kann Laien aber vor Probleme stellen. Denn dafür müssen Parameter wie die eigene IP-Adresse und der richtige Port bekannt sein. Die Hersteller stellen jedoch ausführliche Anleitungen bereit. Seine Daten überhaupt von außen zugänglich zu machen, birgt aber immer Risiken.

Verschlüsselung ist wichtig

"Solange IPv4 benutzt wird und der Zugriff nur im Heimnetz erfolgt, ist man sicher - eine sichere WLAN-Verschlüsselung mit starkem Passwort vorausgesetzt", erklärt Marco Smiatek vom Institut für Internet-Sicherheit an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. "Sobald jedoch IPv6 eingesetzt wird, bekommt jedes Gerät im eigenen Netz eine "echte" Internet-IP im Router zugewiesen." In diesem Fall muss man unbedingt prüfen, ob der Router auch eine Firewall für das neue Internetprotokoll IPv6 hat. Ansonsten könnten auch Angreifer aus dem Internet die Netzwerkgeräte ansteuern.

Um etwa den eigenen Rechner fernsteuern, oder Familie, Freunden oder Bekannten mit PC-Problemen aus der Ferne Hilfestellung leisten zu können, gibt es Anwendungen wie TeamViewer. Das Programm und die zugehörigen Apps werden zwar auch von IT-Profis zur Fernwartung benutzt, sie erschließen sich aber auch Einsteigern leicht und sind für Privatnutzer kostenlos.

Bequemer Fernzugriff

Das Smartphone vom PC aus bedienen -  das klappt mit Airdroid. Das Smartphone vom PC aus bedienen - das klappt mit Airdroid.
Screenshot von aridroid.com
So kann man etwa mobil mit Smartphone oder Tablet per iOS- und Android-App auf Internet-Rechner zugreifen, auf denen TeamViewer ebenfalls installiert ist. Der Desktop des administrierten Computers wird einfach auf dem mobilen Gerät dargestellt, der Finger ersetzt die Maus. Auch die Überwachung eines Rechners ist so möglich, etwa um Kindern aus der Ferne über die Schulter zu schauen.

Auch andersherum funktioniert die Fernsteuerung, also die Kontrolle des mobilen Geräts vom Rechner aus - im Heimnetzwerk etwa über die Andoid-App AirDroid. Ist sowohl die Anwendung auf dem Mobilgerät als auch das Programm auf PC, Mac oder Linux-Rechner installiert, kann die Fernsteuerung des Androiden beginnen - Spiegelung des Smartphone- oder Tablet-Displays auf dem Computer-Monitor inklusive.

Die Fernsteuerung per AirDroid läuft über den Browser. Möglich ist nicht nur ein Zugriff auf Daten, das mobile Gerät lässt sich nach Verlust oder Diebstahl auch orten und sperren. Telefonieren und Fotografieren mit der Smartphone- oder Tablet-Kamera funktionieren ebenfalls via AirDroid aus der Ferne. Und auch eingehende Nachrichten können auf den Rechner umgeleitet werden. Für einige AirDroid-Features benötigt der Anwender aber Root-Rechte auf seinem Androiden.

Sperrdienste bei Handy-Verlust

Um spezielle Fernbedienungs-Dienste handelt es sich bei den Services zum Auffinden, Sperren und Löschen der Geräte bei Verlust, die Apple, Google und Microsoft anbieten. Bei iOS läuft die Notfall-Steuerung über die iCloud, bei Android über die App Geräte-Manager (Device Manager) und bei Windows Phone über das Portal Mein Windows Phone.

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