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Streaming: Tauziehen um möglichen Paramount-Verkauf

Fast schon regel­mäßig trudeln Kauf­ange­bote für Para­mount ein. Auffällig ist aber, dass poten­zielle Inves­toren nicht in erster Linie Inter­esse am Strea­ming-Geschäft, sondern dem Holly­wood­studio zeigen.
Von Björn König

Dass Para­mount womög­lich bald unter die Haube kommen könnte, ist sowohl inner­halb als auch außer­halb der Traum­fabrik längst ein offenes Geheimnis. Obwohl Markt­beob­achter dem Medi­enkon­zern im Wett­bewerb mit Disney, Netflix & Co. bislang aufgrund seiner fehlenden Größe nur geringe Chancen attes­tieren, stehen auffällig viele Kauf­inter­essenten vor der Tür.

Darunter fanden sich bislang sogar durchaus bekannte Namen wie Warner Bros. Disco­very und Skydance. Deut­lich wird mitt­ler­weile ebenso, worum es manchem Schwer­gewicht unter den Inves­toren geht.

Filet­stück Studio

Paramount Pictures produziert Action-Blockbuster wie "Mission Impossible: Dead Reckoning" Paramount Pictures produziert Action-Blockbuster wie "Mission Impossible: Dead Reckoning"
Foto: Paramount
Para­mount setzt sich aus verschie­denen Teil­berei­chen zusammen, rele­vant sind dabei neben dem DTC-Strea­ming-Segment und linearem Fern­sehen ganz beson­ders das Holly­wood­studio Para­mount Pictures. Und dieses gilt seit jeher als eigent­liches Filet­stück im Konzern. Dementspre­chend dürfte es niemanden verwun­dern, dass dies auch der Haupt­grund ist, warum derzeit bei Para­mount-Chefin Shari Reds­tone unge­wöhn­lich viele Über­nah­mean­gebote auf dem Tisch liegen.

Im Falle von Skydance ist der Fall klar: Beide Unter­nehmen arbeiten bereits bei der Produk­tion großer Holly­wood-Block­buster wie "Mission Impos­sible" oder "Top Gun" zusammen. Ein Zusam­men­schluss könnte somit das opera­tive Kern­geschäft weiter stärken. Aller­dings würde Skydance andere Teile wie den Strea­ming-Dienst Para­mount+ höchst­wahr­schein­lich aus dem Konzern heraus­lösen und verkaufen.

Auch Finanz­investor winkt ab

Ganz aktuell hat sich Finanz­investor Apollo Global Manage­ment in das poten­zielle Über­nah­meka­rus­sell einge­klinkt. Laut "Wall Street Journal" sei man bereit, für Para­mount Pictures und die TV-Studio-Gruppe elf Milli­arden US-Dollar zu zahlen. Ein durchaus verlo­ckendes Angebot, beson­ders wenn man einen Blick auf das statt­liche Minus im Gesamt­kon­zern wirft: So stand zum Ende des vergan­genen Jahres immerhin eine Verschul­dung von 14,6 Milli­arden US-Dollar in den Para­mount-Bilanzen, der Markt­wert von Para­mount Global selbst beträgt etwa 8,7 Milli­arden US-Dollar.

Jedoch macht auch Apollo Manage­ment deut­lich: Am TV-Network CBS sowie den welt­weiten Kabel­sen­dern wie BET, Comedy Central, Nickel­odeon sowie MTV habe man wenig Inter­esse. Glei­ches gilt für das Strea­ming-Segment um Para­mount+ und Pluto TV. Nun bleibt somit die Frage offen, was mit all diesen TV- und Strea­ming-Assets passieren soll.

Ausglie­derung und Börsen­gang?

Prin­zipiell gibt es verschie­dene Optionen für Para­mount: So könnte man zunächst auf eigene Faust versu­chen, einen Teil­ver­kauf des TV- und Strea­ming-Segments anzu­stoßen oder den entspre­chenden Geschäfts­bereich aus dem Konzern heraus­zulösen und separat an die Börse bringen. Aller­dings dürfte zumin­dest das lineare Fern­seh­geschäft selbst in einem solchen Falle vor einer unge­wissen Zukunft stehen.

Ob letzt­end­lich ein stra­tegi­scher Investor aus der Medi­enbranche oder eine "Heuschrecke" Para­mount über­nehmen kann, hängt aber am Ende nicht nur von Konzern­chefin Shari Reds­tone ab. So hat unter anderem die Inves­toren­legende Warren Buffett ein gewich­tiges Wort mitzu­reden. Bloom­berg beruft sich zuletzt auf eine Mittei­lung an die US-Börsen­auf­sicht SEC, laut der Buffetts Invest­ment­firma Berk­shire Hathaway im Februar 30,4 Millionen Aktien an Para­mount Global am Markt plat­zierte.

In einer weiteren Meldung lesen Sie: Bericht: Skydance will Para­mount über­nehmen .

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