teltarif hilft: GMX löscht einfach alle Mail-Filterregeln
Probleme mit gelöschten Filterregeln bei GMX
Bild: GMX, Montage: teltarif.de
"Wer nichts bezahlt, bekommt einen schlechteren Kundenservice" - das ist bei kostenlosen oder werbefinanzierten Diensten im Internet leider noch gang und gäbe. Insbesondere die Anbieter von Freemail-Diensten sind für nichtzahlende Kunden oft nur schwer oder gar nicht erreichbar.
Das rächt sich meist dann, wenn der Nutzer im Mail-Postfach umfangreiche Konfigurationen vorgenommen hat, die vielleicht plötzlich verschwunden sind. teltarif.de musste einem Nutzer von GMX helfen.
GMX löscht einfach 100 Filterregeln
Probleme mit gelöschten Filterregeln bei GMX
Bild: GMX, Montage: teltarif.de
Ein teltarif.de-Leser, der unser Portal schon seit ca. 20 Jahren kennt und nutzt, schrieb Mitte August an unsere Redaktion, er sei verzweifelt und hoffe auf Hilfe. GMX habe ihm mitgeteilt, angeblich habe es einen Fremdzugriff auf seinen GMX-Account gegeben. Und deswegen habe GMX alle seine Filterregeln ohne Ankündigung gelöscht.
Im Betreff habe GMX noch "Verdacht auf Fremdzugriff – jetzt Filterregeln prüfen" geschrieben. Weiter unten stand dann allerdings: "Zur Sicherheit haben wir alle eingerichteten E-Mail-Filterregeln in den betroffenen Postfächern zurückgesetzt." Laut dem Leser gab es nichts mehr zu prüfen, da alles weg war. Alle seine Filterregeln seien ersatzlos verschwunden. Und das seien (historisch gewachsen) schätzungsweise um die 100 Filterregeln gewesen. Die könne er unmöglich aus dem Kopf rekonstruieren. Der Login ins Postfach habe allerdings problemlos funktioniert, nachdem er seine Identität per Handy-Code verifiziert und ein neues Passwort gesetzt hatte.
Er hätte selbstverständlich die Sammlung seiner Filterregeln gerne auf verdächtige Einträge geprüft, aber das gehe ja nicht mehr. Der Leser bezeichnete unserer Redaktion gegenüber diese Aktion als "Dreistigkeit" und bat darum, dass wir bei GMX nachhaken und vielleicht dafür sorgen, dass das alles wiederhergestellt wird.
Der Sinn so vieler Filterregeln
Bei der Übermittlung seiner Daten erläuterte der Leser noch, wie die zahlreichen Filterregeln zu Stande gekommen sind. Er betreibe mehrere FRITZ!Boxen an diversen Stellen, und diese würden tägliche Push-Meldungen über ihren Status senden. Einige davon würden zusätzliche Push-Meldungen über Telefongespräche oder Faxe versenden. Je nachdem, welche FRITZ!Box etwas zu "sagen" habe und was sie "sagt", würden diese Status-Mails in unterschiedliche Ordner im GMX-Postfach abgelegt und an unterschiedliche Empfänger weitergeleitet.
Neben den FRITZ!Boxen gebe es auch noch elektronische Stromzähler (EMLOG) und Fotovoltaik-Anlagen, die Status- und Störungsmeldungen verschicken, die auch in entsprechende Ordner abgelegt und an unterschiedliche Empfänger weitergeleitet werden. Daneben gab es auch noch persönliche Filter, um die Mails gewisser "Nervensägen" gleich zu entsorgen, wenn der GMX-eigene Spam-Filter nicht greift.
All das habe GMX "in Gutsherrenart unter Angabe von fadenscheinigen Gründen gelöscht". Wenn der Grund, dass Fremde sich Zugriff zu dem Account verschafft haben, um die Filter zu verändern, tatsächlich zutreffen würde, hätte man die Filter aus Sicht des Lesers auch von GMX aus deaktivieren können, zumal diese Funktion bei den Filterregeln sogar angeboten werde. Nach Überprüfung durch den Account-Inhaber hätte er sie dann wieder aktivieren können. Für eine Komplett-Löschung der Filter gebe es also keinen Grund.
Lösung: GMX stellt alles wieder her
Nach unserer Kontaktaufnahme mit GMX dauerte es nur wenige Stunden, bis der Provider sich bei uns meldete und schrieb:
Unser technischer Support hat die Filterregeln im Account von Herrn [...] wiederhergestellt. Unsere Sicherheitssysteme löschen automatisch bestehende Filterregeln, wenn sie bei Verdacht eines Fremdzugriffs auffällige Veränderungen an diesen feststellen. Wir bedauern, dass dies im zitierten E-Mail-Text an den Leser missverständlich kommuniziert wurde. Der Text für diese Kommunikation wird kurzfristig angepasst. Wir prüfen darüber hinaus die technischen Möglichkeiten für die Nutzer, ihre bestehenden Filterregeln als Backup zu exportieren.Dafür bedankte sich der Leser wie folgt:
Ganz, ganz herzlichen Dank an Euch!!! Das habt Ihr ja wirklich toll hinbekommen. Am nächsten Tag waren alle meine Filterregeln wieder da und meine E-Mail-Flut von ca. 50 automatischen nächtlichen E-Mails wird wieder automatisch abgearbeitet. In der Regel schaue ich mir die ja nicht an (da hätte ich viel zu tun), die sind nur für die Fehlersuche interessant, wenn in meinen Netzwerken mal wieder ein Problem aufgetreten ist, und [sie] werden auch je nach Wichtigkeit nach zwei Wochen bis sechs Monaten wieder automatisch gelöscht. [...] Ich lese seit Jahren (fast schon Jahrzehnten) immer eure Newsletter und daher weiß ich, dass ihr viele Probleme mit dickfelligen TK-Anbietern auf die Reihe bringt. Nochmals besten Dank für diesen tollen Service!Generell empfiehlt es sich, bei einer derart ausgefeilten und komplexen Postfach-Nutzung für einen besseren Kundenservice auf einen kostenpflichtigen und sicheren E-Mail-Dienst zu wechseln.