Schlaues spulen

YouTube: Google tüftelt an KI-Spulfunktion

Demnächst möchte YouTube die Nutzer so gut kennen, dass es zu den inter­essan­testen Clip-Posi­tionen springen kann. Das kommende Feature nennt sich "jump ahead".
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Google will Anwender künftig mittels KI direkt zu den für ihn rele­van­testen Stellen eines YouTube-Videos schi­cken. Das als "jump ahead" titu­lierte Feature befindet sich aktuell in einer Erpro­bungs­phase. Es handelt sich um eine Erwei­terung der Gestensteue­rung des Strea­ming­dienstes in den Apps für Android und iOS.

In der Soft­ware für Mobil­geräte spult eine doppelte Berüh­rung im rechten Bereich den Clip um zehn Sekunden nach vorne. Demnächst blendet Google während dieser Aktion die Auffor­derung "jump ahead" ein, über die User zu den span­nendsten Passagen gelangen.

YouTube führt schlaues Spulen ein

YouTube testet schlaues Spulen zu relevanten Stellen YouTube testet schlaues Spulen zu relevanten Stellen
Bild: Google
Künst­liche Intel­ligenz sorgt für viele Komfort­funk­tionen, Google will seine Unter­hal­tungs­platt­form YouTube mit einem entspre­chenden Kniff aufwerten. Maschi­nelles Lernen analy­siert die Sehge­wohn­heiten des Anwen­ders. Auf Basis dieser Daten soll der Video-Strea­ming­dienst erkennen, welche Inhalte von Clips den Nutzer beson­ders inter­essieren. 9to5Google infor­miert über diese kommende Funk­tion mit der Bezeich­nung "jump ahead";, also "springe vorwärts". Sie ist für die YouTube-Apps für Android und iOS in Entwick­lung.

Derzeit findet ein Test des Features in den Verei­nigten Staaten bei einem kleinen Kreis von Anwen­dern statt. Selbst bei den Test­funk­tionen von YouTube Premium ist die Erwei­terung noch nicht verfügbar. Aller­dings wird Google das schlaue Vorspulen nur Premium-Nutzern zur Verfü­gung stellen. Ferner seien ausschließ­lich "berech­tigte Videos" mit dem Feature ausge­stattet. Der Such­maschi­nen­kon­zern erläu­tert nicht, was ein Video zur Teil­nahme berech­tigt. Wann die Erpro­bungs­phase auf andere Regionen ausge­weitet wird, ist nicht bekannt.

Daten­schutz bei "jump ahead" noch unge­klärt

Prin­zipiell ist es ein span­nendes Szenario, dass KI den Zuschauer so gut kennen­lernen kann, dass sie ihn zu beson­ders rele­vanten Inhalten lotst. Aller­dings benö­tigt die Soft­ware hierfür umfas­sende Daten über die Sehge­wohn­heiten des Users. Ob diese Infor­mationen weiter­ver­wendet werden, muss Google erst mitteilen.

Eben­falls ist nicht bekannt, ob es sich bei "jump ahead" um ein optio­nales Feature handelt. Es wäre wünschens­wert, dass Anwender, denen die Funk­tion zu neugierig ist, sie auf Wunsch abschalten können.

Aktuell hat die EU Google, Apple und Face­book aufgrund mögli­cher Regel­ver­stöße im Visier.

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