Illegal

In Deutschland ist jede vierte Software eine Raubkopie

Weltweiter Durchschnitt liegt jedoch deutlich höher
Von AFP / Steffen Herget

Mehr als ein Viertel der in Deutschland verwendeten Computerprogramme sind Raubkopien. 27 Prozent der Software hierzulande seien im vergangenen Jahr illegale Kopien gewesen, teilte die Branchenorganisation Business Software Alliance (BSA) in München mit. Dies entspreche Software im Wert von 1,55 Milliarden Euro, ein leichter Anstieg von 154 Millionen Euro zum Vorjahr. Der Prozentsatz blieb allerdings unverändert und ist auch allgemein recht konstant, im Jahr 2004 hatte er bei etwa 30 Prozent gelegen.

Damit gehören deutsche Computernutzer allerdings im weltweiten Vergleich zu den gesetzestreuesten. Nur in elf Ländern ist der Anteil der illegalen Software den Angaben zufolge niedriger. Die Raubkopie-Quote liegt demnach weltweit bei 41 Prozent. Der Einnahmenausfall der Branche stieg im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent auf insgesamt 53 Milliarden Dollar (knapp 40 Milliarden Euro).

In Lateinamerika und Asien wird am meisten kopiert

Am höchsten sei die Raubkopien-Rate in Lateinamerika mit 65 Prozent, gefolgt von Asien mit 61 Prozent. In der EU kursieren anteilig die meisten Raubkopien in Griechenland (57 Prozent), Zypern (50 Prozent) und Italien (48 Prozent). In den USA und Japan sind die Raten mit jeweils rund 20 Prozent am niedrigsten.

Die Organisation geht davon aus, dass durch die Verbreitung des Internets vor allem in Schwellenländern der Anteil der Raubkopien steigen wird, weil dann mehr Menschen illegal Programme herunterladen könnten. Die BSA ist ein Zusammenschluss von Firmen der Softwarebranche, deren Ziel der Kampf gegen Raubkopien ist. Für die Erhebung wurden Daten aus 110 Ländern ausgewertet.