Kampf

Privatkunden-Umsätze: Mac-Desktops knapp hinter Windows-PCs

Marktforscher: Lediglich einmalige Effekte im Oktober
Von Ralf Trautmann

Der Kampf zwischen Windows-PCs und Apple-Rechnern um Marktanteile tobt seit Jahren, wobei die Rollen klar verteilt sind: Windows-PCs beherrschen den Markt, Apple versucht als Underdog Marktanteile gutzumachen - was in kleinem Rahmen auch gelingt. Das Magazin Beta News vermeldet indes jetzt unter Berufung auf das Marktforschungsinstitut NPD Group, dass fast die Hälfte der Erträge mit Desktop-PC mittlerweile von Apple erwirtschaftet werden - zumindest bezüglich des US-Privatkunden-Geschäfts im vergangenen Monat. Im Oktober habe der Anteil der Erträge mit Mac-Desktop-Verkäufen bei 47,71 Prozent gelegen, nach 33,44 Prozent im Vorjahr. Zusammengefasst sind hier sowohl der Verkauf über Geschäfte als auch mittels Online-Shopping. Große Zahlen, doch was steckt dahinter?

Zunächst sei nochmal angemerkt: Hier geht es nicht um Marktanteile, sondern Ertrags-Anteile. Beta News analysiert die Zahlen und Aussagen der NPD Group: Eine Faktor für die hohen Apple-Erträge ist ganz simpel der hohe Preis für Mac-Rechner. Die durchschnittlichen Verkaufspreise für einen Windows-Desktop-PC lagen laut NPD Group im Oktober 2009 bei 491 Dollar, für einen Mac-Desktop aber bei 1338 Dollar. Apple verkauft also weit weniger Geräte als die Windows-PC-Produzenten, sie sind aber einfach bedeutend teurer. Dieses Grundprinzip gilt übrigens ebenso für Laptops: Für Windows-Geräte hätten die Preise im Oktober 2009 bei durchschnittlich 519 Dollar gelegen, für die Apple-Pendants bei durchschnittlich 1410 Dollar. Hier liegt der Anteil an den gesamt-Erträgen allerdings bei lediglich rund 34 Prozent.

Woher kommt der Zuwachs im Jahresvergleich?

Offen ist aber noch die Frage, woher der große Zuwachs im Desktop-Markt binnen Jahresfrist kommt. Laut NPD handelt es sich offenbar um einmalige Effekte: Positiv für Apple habe sich die Einführung neuer, schneller iMacs im Oktober ausgewirkt. Die PC-Verkäufe seien dagegen zunächst auf Grund des Wartens auf Windows 7 zu Ende Oktober zurückgegangen. Windows-PCs hätten somit nur 10 Tage Zeit gehabt, um die "verlorenen" rund 20 Tage aufzuholen. Dass an der These, die neuen iMacs hätten den Verkauf angekurbelt, etwas dran sein könnte, verdeutlichen die Erträge über Laptop-Verkäufe, die nur von 30 auf 34 Prozent gestiegen sind.

Die NPD Group kommt daher zu dem naheliegenden Schluss, dass Apple einen derartigen Anteil wohl nicht halten können wird. Die Einführung neuer Apple-Produkte verursache jeweils eine großen Ausschlag in den Erträgen, wird ein NPD-Sprecher zitiert.