Mobilcom AG beteiligt sich an Deutscher Telekom AG
Büdelsdorf/Bonn, 1. April 1999 - Die Mobilcom AG steht offenbar vor dem Kauf eines nicht unerheblichen Anteils an der Deutschen Telekom AG. Wie das Wirtschaftsmagazin "Capital" in einer Vorabmeldung berichtet, hat der in Büdelsdorf (Schleswig) ansässige Telefonieanbieter den Zuschlag für ein großes Aktienpaket der Telekom erhalten, das sich bislang noch im Bundesbesitz befindet. Mobilcom-Chef Gerhard Schmid begründete die Beteiligungsabsichten mit Synergieeffekten: "Wir haben das Marketing, die Telekom hat die Leitungen."
"Vorbehaltlich der Zustimmung des Regulierungsrates ist der Deal perfekt", hieß es aus dem Finanzministerium. Auf eine breite Streuung des Aktienpakets habe man diesmal verzichtet, weil, so ein Sprecher, "es ja sonst bei mehr Angebot und gleichbleibender Nachfrage zu einem rapiden Preisverfall der Telekom-Aktie gekommen wäre." Über die Höhe des Verkaufspreises sei Stillschweigen vereinbart worden, der Erlös solle aber noch in diesem Jahr in voller Höhe in den Bundeshaushalt eingestellt werden. Brancheninsider sprechen von einem hohen Milliardenbetrag.
Ebenfalls aus Branchenkreisen hieß es, der Aktienkauf sei von der Deutschen Bank eingefädelt worden, die auch für den Kaufpreis bürge. Deren Pressesprecher, Hermann Josef Abs (27), war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Sein Sekretariat bat, von weiteren Nachfragen abszusehen.
Mobilcom selbst erklärte, den Kauf aus strategischen Gründen vorzunehmen: "Wenn wir eine Sperrminorität an der Deutschen Telekom erwerben, kann uns diese nicht mehr so einfach den Netzzugang sperren oder die Preise für die `letzte Meile' erhöhen. Dadurch erreichen wir Planungssicherheit für weitere, aggressive Preissenkungen."
Weitere Informationen zu dem Deal hat Capital online zusammengetragen.
-ot-