Telepassport: Beschwerde bei der EU-Kommission
Eine neue Runde im Streit zwischen Wettbewerbern und der Deutschen Telekom
ist eingeläutet. Die Erfurter Telefongesellschaft
Telepassport hat eine Beschwerde gegen die
Deutsche Telekom bei der EU-Kommision eingereicht.
Hintergrund des Streits sind die Interconnection-Gebühren, welche die Wettbewerber
an die Telekom zahlen, wenn sie deren Leitungen benutzen.
Die Interconnection-Gebühren für ein Ferngespräch belaufen sich auf
3,16 Pfennig. Diese Gebühr muß für ein
Ferngespräch von den meisten Anbietern zweimal an die Deutsche Telekom
entrichtet werden - jeweils für die
Verbindung von Teilnehmer 1 zum Anbieter und für die Verbindung
vom Anbieter zum Teilnehmer 2. Damit liegen die Interconnect-Kosten pro
Gespräch in der Zeit von 21 Uhr bis 6 Uhr mit 6,32 Pfennigen
über den 6 Pfennigen, die von der Deutschen Telekom zu dieser Zeit
berechnet werden.
Bei weiteren anfallenden Kosten für Verwaltung, Abrechnung und
Marketing gerieten die Wettbewerber unter doppelten
Preisdruck, erklärte Georg Hofer, Geschäftsführer von Telepassport, in einem
Interview des Berliner "Tagesspiegel" vom 7.6.1999. Die Interconnection-Gebühren
seien verglichen mit den Endpreisen der Telekom zu hoch. Somit könne ein
effizienter Wettbewerber in der Nacht keinen Gewinn erzielen.
Deshalb fordert Telepassport in der Beschwerde
eine Senkung der Interconnection-Gebühren.
Im Gegensatz dazu fordert die Deutsche Telekom höhere Interconnection-Gebühren, da Wettbewerber mit wenigen Leitungen zusätzliche Kosten verursachten.