Gericht

EU will rechtlich gegen Telefongebühren vorgehen

Deutsche Telefongebühren nach Ansicht der EU-Kommission zu hoch
Von Marie-Anne Winter

Wie mehrere Nachrichtenagenturen melden, will die Europäische Kommission rechtlich gegen ihrer Meinung nach überhöhte Telefongebühren in Deutschland vorgehen. Ein entsprechendes Verfahren sei bereits eingeleitet worden. Der EU-Wettbewerbskommissar Monti berichtete heute in Brüssel von einem Schreiben an die Bundesregierung.

Hintergrund seien die in Deutschland zu niedrigen Grundgebühren und zu hohen Gesprächsgebühren. Dies behindere nach Ansicht der Kommission den Wettbewerb auf der sogenannten letzten Meile.

Zu bedenken ist aber, dass mit einer derartigen Argumentation hinsichtlich der Kosten die unternehmerische Freiheit der Telekommunikationsunternehmen beschränkt wird. Denn welche Kostenblöcke man den fixen Gebühren und welche man den variablen Kosten zuordnet, sollte jedem selbst überlassen bleiben. Man denke an die Situation im Mobilfunk, wo es Handys mit Prepaid-SIM-Karte zu einem Preis gibt, zu dem das "freie", nicht mit der Karte gekoppelte Handy allein nicht erhältlich wäre.