Surf1 'n away

Surf1 sperrt Flatrate-Accounts

Seit dem 29. August sind die Hälfte aller Surf1-Accounts inaktiv
Von Marie-Anne Winter

Der Bitburger Internetanbieter Surf1 weist mit einem spröden "Technischem Hinweis" auf der Firmenhomepage [Link entfernt] auf die Sperrung der Nutzerkonten hin. Betroffen sind alle Accounts, bei denen - laut Surf1 - eine vertragswidrige Mehrfachnutzung des Zugangs festgestellt worden sei. Die Nutzer sollen "in den nächsten Tagen kontaktiert" werden. Der Missbrauch soll nach einer Auswertung der Logfiles aufgefallen sein; einige Nutzer haben sich demnach bis zu fünfzig Mal pro Tag von verschiedenen Orten in ganz Deutschland aus eingewählt. In den "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" hat Surf1 festgeschrieben, dass im Falle eine missbräuchlichen Nutzung durch Dritte der Zugang gesperrt wird, insofern ist das ein normaler Vorgang. Erstaunlich ist allerdings, dass das dermaßen häufig vorkommen soll - haben Surf1-Nutzer einfach mehr kriminelle Energie als andere Flatratekunden? Oder hat Surf1 vielleicht in einer Hau-Ruck-Aktion viel zu viele Accounts gesperrt? Bei uns haben sich jedenfalls Leser gemeldet, die berichten, dass sie sich keineswegs vertragswidrig verhalten haben. Wer sich zu Unrecht ausgesperrt fühlt, sollte schnellstens Widerspruch einlegen - und zwar schriftlich, per Fax oder noch besser per Post. Wer nicht protestiert, verzichtet nach der Sperrung auf das bereits bezahlte Guthaben!

Einigen Kunden soll der Surf1-n-go-Zugang auch gesperrt worden sein, weil sie durch einen Systemfehler länger surfen konnten, als sie bezahlt haben. Das ist eigentlich ein Problem des Anbieters, nicht des Kunden. Surf1 überprüft derzeit auch alle weiteren Accounts, weshalb es zu Einwahlproblemen kommen kann. Dass durch die Sperrungen Kunden vergrault werden, scheint Surf1 nicht besonders tragisch zu finden. Ganz offensichtlich denkt man bei Surf1 schon weiter - nur an was, bleibt offen. Jedenfalls nicht an steigende Kundenzahlen.

Übrigens: zum morgigen Tag wird der Surf1-Unlimited-Preis auf 272 Mark verdoppelt und die Surf-n-go-Produkte werden nicht mehr angeboten. Es scheint also, dass hier einem weiteren Flatrate-Anbieter die Puste ausgeht.